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Jürgen Klopp über Red Bulls Idee: "Das wollte Dietrich Mateschitz ...

Jürgen Klopp über Red Bulls Idee Das wollte Dietrich Mateschitz
Unter großem Medieninteresse wurde am Dienstag Jürgen Klopp als neuer Head of Global Soccer bei Red Bull vorgestellt. Der 57-jährige Deutsche stellte sich am Dienstagnachmittag in einer einstündigen Live-Show im Hangar-7 des Salzburger Flughafens auch

Einst belächelt, weil er über Nacht vom Zweitliga-Spieler zum Trainer wurde, ist Jürgen Klopp heute einer der gefragtesten Fußballstrategen der Welt. Der sympathische Schwabe, der für seine leidenschaftlichen Reden und seine charismatische Art bekannt ist, hat eine atemberaubende Karriere hingelegt – und dabei historische Momente geschaffen, die Fußballfans auf der ganzen Welt in Ekstase versetzt haben.

Enormer Medienrummel um Jürgen Klopp

Am Dienstag sprach er zum ersten Mal als Fußball-Chef von Red Bull über seinen neuen Job. Der Medienrummel war enorm: 150 geladene Journalist:innen aus ganz Europa sind bei der ersten Klopp-Pressekonferenz im Hangar-7 zu Gast.

Klopp: "Will nicht nur ein Passagier sein"

"Ich habe mir gedacht, es ist eine Pressekonferenz, und nicht, dass die Leute applaudieren, wenn ich reinkomme", waren die ersten Worte, die Klopp ins Mikrofon sagte. Der Deutsche forderte Fußball mit Wiedererkennungswert. "Das wollte Dietrich Mateschitz immer schon so. Ich habe stets aggressives Gegenpressing gefordert und werde dies weiterhin tun."

Klopps Tätigkeit bei den Bullen ist strategischer Natur, eine Rolle im Tagesgeschäft eines Klubs ist nicht vorgesehen. "Ich will nicht nur ein Promi sein. Ich möchte dem Ganzen einen Mehrwert geben und ich habe in den vergangenen Wochen gesehen, dass ich das kann", erklärte der frühere Liverpool-Erfolgscoach. Mit den "Reds holte Klopp 2019 die Champions League und 2020 den ersten Meistertitel nach 30 Jahren. Zuvor hatte er auch Borussia Dortmund zu zwei Meisterschaften (2011 und 2012) geführt.

Nach sieben Monaten Pause zu Red Bull

Nach fast neun Jahren in Liverpool hatte sich Klopp zuletzt ein halbes Jahr Auszeit vom Fußball genommen. Dass er zu Jahresbeginn seine neue Funktion übernehmen würde, hatte Red Bull im Oktober bekanntgegeben. Damals gab es vor allem in Deutschland Kritik daran, dass sich der Kultcoach dem in vielen Fanlagern ungeliebten Getränkekonzern anschließt. "Wenn man nicht mehr coachen will, ist das möglicherweise der beste Job in der Fußball-Welt", entgegnete Red-Bull-Geschäftsführer Oliver Mintzlaff, der mit Klopp auf der Bühne saß.

Red Bulls Fußball-Imperium hat in den vergangenen Jahren einigen Zuwachs bekommen. Neben den Klubs in Salzburg, bei denen man offiziell als Hauptsponsor auftritt, Leipzig, New York und Brasilien übernahm der Konzern im Vorjahr den japanischen Zweitligisten Omiya Ardija. An den ambitionierten europäischen Zweitligisten Leeds United und Paris FC hält man Minderheitsanteile. Nach dem FC Torino stieg Red Bull zuletzt auch bei Atletico Madrid als Sponsor ein.

Übersee-Reisen stehen an

Den Dependancen in Übersee will Klopp Ende Jänner bzw. Anfang Februar seine ersten Besuche abstatten. Seine ersten Dienstreisen hatten ihn nach einem Abstecher zum Eishockey nach München vergangenes Wochenende gemeinsam mit seinem engsten Mitarbeiter, dem als Technischen Direktor bei Red Bull Soccer tätigen deutschen Ex-Team-Stürmer Mario Gomez, nach Paris und Leipzig geführt. Österreichs Vizemeister muss warten. Red Bull Salzburg befindet sich vor dem Champions-League-Gastspiel kommende Woche bei Real Madrid noch auf Trainingslager in Portugal.

Klopp schließt Trainer-Comeback nur bei Red Bull aus

Jürgen Klopp wird definitiv keinen Trainerjob bei Red Bull übernehmen. Der frühere Erfolgscoach von Liverpool hat sich bei seiner Präsentation als neuer Head of Global Soccer des Getränkekonzerns aber eine Hintertüre für eine Rückkehr an die Seitenlinie offengelassen. Dezidiert ausschließen wollte der Deutsche am Dienstag in Salzburg nur, dass er Coach eines Red-Bull-Teams werde. Mehrfach wurde ihm allerdings bereits Interesse am Amt des deutschen Nationaltrainers nachgesagt.

"Üblicherweise mache ich das, was ich tue, mit voller Überzeugung", erklärte Klopp. "Ich weiß nicht, wo ich in drei, vier oder fünf Jahren sein werde. Niemand kann das von sich sagen. Aber ich werde nicht Trainer eines Red-Bull-Teams sein, das ist ein klares Commitment." Klopps Tätigkeit bei den Bullen ist strategischer Natur, eine Rolle im Tagesgeschäft eines Clubs ist nicht vorgesehen. Er werde auch nicht interimistisch als Trainer einspringen, versicherte der 57-Jährige.

Red Bulls Geschäftsführer Oliver Mintzlaff hatte bereits im Herbst eine kolportierte Ausstiegsklausel in Klopps Vertrag als Fußball-Chef des Konzerns für den Fall, dass er DFB-Teamchef werden könne, dementiert. Auf Nachfrage betonte Klopp in Salzburg, dass es auch keine mündliche Vereinbarung gebe. "Ich habe ihn nicht gefragt, er hat daher auch nicht nein gesagt."

Lob für DFB-Teamchef Nagelsmann

Überhaupt holte Klopp im Hangar-7 zu einer Ode an den aktuellen deutschen Nationaltrainer Julian Nagelsmann aus. "Ich denke, wir haben bereits den besten Mann für den Job. Ich liebe die Arbeit von Julian", sagte der einstige Meistermacher von Borussia Dortmund und Liverpool. Lange habe es in Deutschland keinen Teamchef mit so großer Wirkung gegeben.

"Er hat es in zwei, drei Spielen gedreht", erinnerte Klopp an die schwierige Phase, in der sich das DFB-Team im Herbst 2023 bei Nagelsmanns Amtsübernahme befunden hatte. Jetzt sei man plötzlich wieder Turnierfavorit. "Ich hoffe, er macht es noch lange, er ist erfolgreich und er genießt es." Selbst wenn Nagelsmann noch viele Jahre Nationaltrainer sei, könne er danach noch lange im Fußball arbeiten. Der frühere Bayern-München-Coach ist erst 37 und damit 20 Jahre jünger als Klopp.

Pressekonferenz mit Jürgen Klopp zum Nachlesen

PW - 03 - Pressekonferenz Jürgen Klopp.jpg Red Bull Content Pool/Jörg Mitter
Jürgen Klopp im Salzburger Hangar-7. Der 57-Jährige ist neuer Global Head of Soccer bei Red Bull.

Mega-Andrang auf Jürgen Klopps Vorstellung in Salzburg

Jürgen Klopp sorgt für ein enormes Medieninteresse. Der neue starke Mann im Fußball-Imperium von Red Bull stellt am Dienstag in Salzburg seine Visionen vor. Der Hangar-7 in der Mozartstadt wird …

(Quelle: SALZBURG24/APA)

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