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Wilder Ritt in Adelboden: Manuel Feller ist ´einfach eine Rakete´

Wilder Ritt in Adelboden Manuel Feller ist einfach eine Rakete
Platz zwei im RTL nach Chaos in Vorbereitung. Feller geht bei Ski-Party auf Nummer sicher.

Die Schweiz feiert nach dem Sieg von Marco Odermatt im Riesentorlauf in Adelboden eine große Ski-Party und ein Österreicher ist mittendrin: Manuel Feller.

Der Tiroler katapultiert sich beim Klassiker auf dem Chuenisbärgli mit einer famosen Laufbestzeit im zweiten Durchgang vom fünften auf den zweiten Platz. Auf Odermatt, der nun vier der bisherigen fünf Saison-Riesentorläufe gewonnen hat, fehlen ihm am Ende 0,48 Sekunden. Für Feller ist es die beste Saisonplatzierung. In den Riesentorläufen von Val d'Isere und Alta Badia war der 29-Jährige als Dritter bereits jeweils auf dem Podest gestanden.

"Ich bin mehr als zufrieden mit dem zweiten Platz", sagt Feller. Ihm mache das Skifahren derzeit Spaß, betont der Tiroler, aber: "Der Spaß hat sich heute in Grenzen gehalten. Ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal so blau gegangen bin."

Feller von sich selbst überrascht

Eine tückische Kurssetzung im ersten Durchgang, dazu eine unruhige Piste mit Startnummer 11 und die ohnehin wohl schwierigste Riesentorlauf-Strecke weit und breit. Nach Platz fünf im ersten Durchgang war der 29-Jährige schon ziemlich geschafft, wie er nachher gesteht. Dennoch nahm Feller alle Kräfte für den zweiten Lauf zusammen und brannte die Bestzeit in den Schnee. 0,48 Sekunden war der Weltcup-Gesamtführende Odermatt bei seinem Heimsieg dank der Reserve aus dem ersten Abschnitt insgesamt schneller. Im zweiten Durchgang ließ er den Schweizer allerdings fast sieben Zehntelsekunden hinter sich - was Feller selbst überraschte.

Nach der Slalom-Farce in Zagreb samt Reisestress ins Berner Oberland hat sich der Tiroler ein derartiges Ergebnis nicht unbedingt erwartet.

"Odis Vorbereitung war auch definitiv die bessere als unsere, mit dem Slalom-Chaos in Zagreb. Für das war es ein unglaubliches Rennen. Ich war sogar ein bisschen überrascht, dass mein Lauf so extrem schnell war", erklärt Feller.

"Manuel Feller ist einfach eine Rakete. Das, was er im Zweiten abgeliefert hat, war unglaublich", betont ÖSV-Herren-Cheftrainer Andreas Puelacher.

Feller mit Maske und Abstand

An Odermatt, der dem Druck vor 13.000 Zuschauern stand hielt, habe es aber kein Vorbeikommen gegeben. Der 24-jährige Schweizer ist laut Feller "der beste Riesentorläufer heuer". "Er ist von Haus aus schwer zu biegen. Da hätte er schon einen groben Fehler machen müssen. Das ist schon ein Riesenabstand, vor allem bei seiner Form", meint Feller. Siegerliste RTL Adelboden >>>

Ganz allgemein laufe es derzeit aber auch für ihn rund. "Es ist sicher im Moment ein sehr gutes Skifahren im Riesentorlauf, aber auch im Slalom. Es macht extrem viel Spaß." Und: "Jetzt habe ich das Thema mit der ersten Startgruppe auch abgeschlossen. Das ist sicher gut für Olympia."

Angesprochen auf die Kulisse mit teils frenetisch feiernden 13.000 Fans meint Feller mit gewohnt lockerer Zunge: "Die Schweizer gehen da ein bisschen einen anderen Weg. Die versuchen an einem Wochenende gleich alles zu durchseuchen."

"Aber ich konzentriere mich auf das, was ich vom Start bis zur Ziellinie zu tun habe und gebe Vollgas. Alles andere entscheiden andere Leute. Wenn mich im Ziel natürlich so eine Kulisse empfängt, nehme ich das dankend an", so Feller.

Schwarz macht nach Verletzung weiter Fortschritte

Als zweitbester Österreicher landete Marco Schwarz mit 2,54 Sekunden Rückstand auf Rang neun. Patrick Feurstein und Dominik Raschner kamen als 15. bzw. 16. ins Ziel.

"Der Zeitrückstand ist noch ein bisschen groß. Aber ich bin vor allem mit dem oberen Teil im zweiten Durchgang sehr happy", meint Schwarz.

Für den Kärntner ist es disziplinübergreifend das beste Saisonergebnis. Der Kombi-Weltmeister hat im November im Training einen Einriss des vorderen Syndesmosebandes im linken Sprunggelenk erlitten, dieser wurde konservativ ohne Operation behandelt. "Über Weihnachten ist beim Fuß ein guter Schritt passiert, das passt jetzt auch wieder ganz gut. Ich glaube, dass mir der Tag heute sehr viel bringt", führt Schwarz aus.

"Mit der Platzierung muss ich absolut zufrieden sein. Mein zweitbestes Weltcup-Ergebnis ist sicher top. Es war nicht fehlerfrei, aber der Speed hat grundsätzlich schon gepasst", meint Feurstein. Für Raschner ist es das beste Riesentorlauf-Resultat im Weltcup überhaupt. "Im ersten war es extrem schwierig. Die Sicht war nicht so gut, die Piste war auch schon unruhig. Ich habe eigentlich in beiden Läufen ein solides Skifahren gezeigt", meint der Tiroler.

Brennsteiner überrascht, "dass ich so schlecht Ski gefahren bin"

Stefan Brennsteiner stürzte bereits im ersten Durchgang und schied aus. Der Salzburger zeigt sich überrascht darüber, "dass ich so schlecht Ski gefahren bin, vor allem im Mittelteil ganz schlecht". Beim Ausfall sprach er von einem "Timingproblem".

Adelboden war bereits die letzte Chance, sich im Riesentorlauf noch einmal für Olympia in Peking zu empfehlen. Am Sonntag (10.30 und 13.30 Uhr im LIVE-Ticker) steht auf dem Chuenisbärgli ein Slalom auf dem Programm.

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