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Wienerberger: Gas für 2022 schon zu 90 Prozent eingekauft

Wienerberger Gas für 2022 schon zu 90 Prozent eingekauft
Vorstandsvorsitzender Scheuch erwartet keine Verknappung in den nächsten Monaten.

Der Baustoffkonzern Wienerberger hat in den ersten drei Monaten 2022 bei anhaltend hoher Nachfrage sowohl den Umsatz als auch den Gewinn stark gesteigert. "Wir sind mit einer Entwicklung von plus 44 Prozent, was den Umsatz betrifft auf über eine Milliarde Euro im ersten Quartal sicherlich über den Erwartungen der Analysten und des Marktes. Das ist auch bei weitem unser bestes erstes Quartal in der Geschichte des Unternehmens", sagte Wienerberger-Vorstandsvorsitzender Heimo Scheuch zur Austria Presseagentur.

Bei einem Umsatz von 1,15 Mrd. Euro wurde das EBITDA auf 225 Mio. Euro mehr als verdoppelt. Längerfristige Prognosen seien angesichts des volatilen geopolitischen und wirtschaftlichen Umfelds schwierig - "wir haben über das zweite Quartal hinaus jetzt keine große Visibilität". Dennoch gehe man davon aus, "dass wir die durchaus ambitionierte Guidance für das Gesamtjahr von 750 bis 770 Millionen aufrecht erhalten können".

Die ersten drei Monate seien in allen Regionen, in denen Wienerberger tätig ist, sowohl in Nordamerika als auch in Europa, und in allen Produktbereichen sehr gut gelaufen, befand Scheuch. "Wir haben in allen Märkten und in allen Produktionsstätten über den Winter durchproduziert." Viele Konkurrenten hätten aufgrund der stark gestiegenen Kosten stillgelegt, "dadurch haben wir natürlich noch zusätzlich Nachfrage bekommen".

"Ausreichend Rohstoffe und Energie"

Wienerberger habe im ersten Quartal ausreichend Rohstoffe und Energie gehabt, betonte Scheuch. Auch für das zweite Quartal gehe er davon aus. Entgegen negativen Aussagen des Marktes sei im ersten Quartal mehr Gas in Europa zur Verfügung gestanden als im ersten Quartal des Vorjahres. "Das spekulative Element, das wir sehr stark in diesem Markt haben in Europa, ist leider auf die Negativmeldungen zurückzuführen, die sowohl von Politik als auch von den Medien derzeit kommen. Hier ist nicht zu sehen, dass es zu einer Verknappung kommen wird in den nächsten Monaten."

Wienerberger sei in 28 Ländern tätig, von denen einige sehr stark von russischem Gas abhängig seien, "andere überhaupt nicht". Das Unternehmen selbst habe Notfallpläne entwickelt und sei mit den Regierungen und lokalen Planstellen in Kontakt. "Derzeit fließt genügend Gas, und wir sind im April. Für April, Mai, Juni sehe ich eine Verfügbarkeit als gegeben an." Wienerberger habe fast 90 Prozent des heuer benötigten Gases schon gekauft, und zwar "deutlich unter den heutigen Spotpreisen".

Dass das bereits eingekaufte Gas etwa als Folge einer möglichen Ausweitung der EU-Sanktionen gegen Russland ausbleiben könnte, befürchtet Scheuch nicht. "Wir kaufen Gas von internationalen Produzenten, ob das die OMV oder Vattenfall aus Norwegen ist. Das sind keine Trader, das sind wirklich Produzenten. Wo die das Gas her holen, ob das jetzt aus Nordafrika oder aus Russland kommt, das wissen wir teilweise gar nicht." Mit Sanktionen greife der Staat in privatrechtliche Verträge ein.

Wienerberger wird die endgültigen Ergebnisse des ersten Quartals 2022 am 12. Mai veröffentlichen. (apa)

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