Weihnachten mit Darth Vader im Vatikan


Viele der ersten Reaktionen schwankten zwischen Häme und Ablehnung. "Die Krippe ist peinlich - es ist nicht die Abbildung der Geburt unseres herrn, die Katholiken wollen und die die Welt sehen sollen", schrieb die britische Kirchenzeitung "The Catholic Herald", die bei allem Konservatismus aber doch auch eine Lanze dafür brach, dass kirchliche Kunst sich neuen Einflüssen nicht verschließen solle: "Wenn die Kirche auf eine Gesellschaft trifft, denen eine europäische Ästhetik fremd ist, wird sie mit der anderen Ästhetik experimentieren, um ihre Mission voranzutreiben", schreibt der Autor Joe Grabowski. "Es ist nur fair, dass sie das auch mit moderner westlicher Kultur tut". Die Vatikan-Krippe hält der Autor aber für misslungen, "keine Erinnerung an diesen Unsinn wird bleiben."
VolkskunstDie Krippe soll einerseits die traditionelle Handwerkstechnik feiern, hat aber ihre Wurzeln auch in der Annäherung zwischen der Moderne und der traditionellen, "primitiv" genannten Volkskunst - darauf berufen sich Verteidiger des Keramikers Serafino Mattucci, der frühere Versionen der Krippe bereits Mitte der 1960er Jahre ausgeführt hatte.
"Star Wars" war damals noch nicht erfunden, die Mondlandung stand noch bevor. Heute gibt die Ästhetik zweifellos andere Fragen auf: "Während wir annehmen, dass Darth Vader bei Christi Geburt nicht anwesend war, müssen wir uns vor Augen halten, dass die Evangelien lange nach Jesu Tod geschrieben wurden und solche Fakten leicht dem Vergessen anheimfallen konnten", ätzte etwa das Art Newspaper.