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In Baunatal bangen 15 500 VW-Beschäftigte

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Verhandlungsmarathon in Hannover: Gespräche werden zur Zerreißprobe. Positionen lagen weit auseinander. Baunatal/Hannover – Die fünfte...

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Mit Bannern und Fahnen: Rund 100 Mitarbeiter von Volkswagen aus Emden protestieren am Montag zum Start der fünften Gesprächsrunde der Tarifverhandlungen vor dem Verhandlungshotel in Hannover. © IG Metall Niedersachsen

Verhandlungsmarathon in Hannover: Gespräche werden zur Zerreißprobe. Positionen lagen weit auseinander.

Baunatal/Hannover – Die fünfte Gesprächsrunde zwischen Gewerkschaft und den Vertretern der VW-Konzernspitze entwickelt sich zur Zerreißprobe. Nach zwei Verhandlungstagen und -nächten ist noch keine Einigung im Streit um ein milliardenschweres Sparprogramm in Sicht. Der Verhandlungsmarathon kostet die 120 000 VW-Beschäftigten in ganz Deutschland weiter Nerven. Auch die 15 500 Mitarbeiter im VW-Werk Kassel in Baunatal bangen seit Wochen. Schließlich wollen sie noch vor Weihnachten wissen, ob auch ihr Werk in Gefahr ist.

Am Montag saßen die Tarifparteien laut Presseberichten über 13 Stunden in einem Hotel in Hannover zusammen. Am Dienstag wohl noch länger. Ohne Einigung. Die Verhandlungen wurden am Mittwoch fortgesetzt. Mit dabei die beiden Baunataler IG-Metaller und Betriebsräte Carsten Büchling, dessen Stellvertreter Christian Wetekam und Vertrauenskörperleiter Thomas Freiberg und Tarifexperte Sven Gries. Außerdem sitzt IG-Metall-Bevollmächtigter Oliver Dietzel aus Kassel mit am Tisch.

Viel dringt nicht nach außen. Im Umfeld der Mitglieder der Verhandlungskommission aus dem Werk Kassel wird lediglich von „zähen Verhandlungen“ gesprochen. Am Montag protestierten rund 100 angereiste VWler vom Standort Emden gegen die vom Vorstand angedrohten Kürzungen. Große, begleitende Proteste blieben diesmal aus. Es sei sachlich verhandelt worden, ist in einigen Medienberichten zu lesen.

Beide Seiten hatten zunächst betont, noch vor Weihnachten zu einer Einigung kommen zu wollen. VW fordert wegen der schwierigen Lage des Konzerns eine Lohnkürzung von zehn Prozent. Werksschließungen und betriebsbedingte Kündigungen stehen seit Anfang September ebenso im Raum. Die IG Metall verlangt dagegen den Erhalt aller Standorte und eine Beschäftigungsgarantie für die rund 120 000 Mitarbeiter. Dauerhafte Einschnitte beim Monatslohn und Standortschließungen lehnt sie ab.

Im Werk Kassel in Baunatal gab es während der Tarifgespräche bislang zwei Warnstreiks. Am 2. und 9. Dezember legten jeweils etwa 12 500 Beschäftigte aller drei Schichten die Arbeit zwei beziehungsweise vier Stunden früher nieder. Zuletzt war die Stimmung gereizt, eine Mischung aus Angst vor Verlust des Arbeitsplatzes und Wut wegen der angedrohten Einschnitte war deutlich zu spüren.

Die IG Metall kündigte auch für Baunatal an, beim Ausbleiben von Ergebnissen die nächste Streikstufe gleich im Januar zu zünden. Baunatals Betriebsratsvorsitzender Carsten Büchling hatte im HNA-Gespräch bestätigt, dass sich bei der vierten Gesprächsrunde beide Seiten ein Stück aufeinander zubewegt hätten. Allerdings schränkte IG-Metall-Verhandlungsführer Thorsten Gröger vor dem Start der fünften Runde in Hannover ein: Das dürfe nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Positionen noch sehr weit auseinander lägen.

Ein früherer Mitarbeiter aus dem Umfeld des Werkmanagements in Baunatal hofft auf einen positiven Ausgang der Gespräche. „Es wird auf eine Verkürzung der Arbeitszeit hinauslaufen“, vermutet er im Gespräch mit der HNA. Vielleicht gebe es eine Mischung aus Kurzarbeit und einer Vier-Tage-Woche. „Da wird sich das einpendeln.“ Möglich sei auch, so der Experte weiter, dass zwei bis drei ältere Jahrgänge „jetzt früher nach Hause geschickt werden“. Ein Jahrgang weniger spare dem Autokonzern deutschlandweit Kosten von rund 4000 Beschäftigten auf der Gehaltsliste ein, rechnet er vor. (Sven Kühling)

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