Virus greift um sich – Österreich beklagt mehr Fälle als bei Corona und Grippe zusammen
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Stand: 08.11.2024, 05:20 Uhr
Von: Michel Guddat
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Das SARS-CoV-2-Virus ist im Sinkflug, das Rhinovirus hat in Österreich die Oberhand. Das ergibt eine neueste Analyse einer Virologin.
Wien – Es ist fast schon zur Gewohnheit geworden, das Husten, Niesen oder Schnäuzen von Menschen in unserer Umgebung zu hören. Dies wird besonders deutlich, wenn die kälteren Monate beginnen und die Erkältungs- und Infektionssaison ihren Höhepunkt erreicht. Wenn jemand in unserer Nähe niest, sagen wir reflexartig „Gesundheit“. Ein empathischer, verständnisvoller Blick folgt, doch oft denken wir nicht weiter darüber nach. Aber welche Krankheit plagt die Person, die erkältet ist, wirklich?
Rhinovirus dominiert in Österreich: Erstmals seit Juli ist nicht Corona an der Spitze
Wo genau liegt der Unterschied zwischen Corona, Grippe und Erkältung? In Österreich, unserem Nachbarland, zeigt sich eine signifikante Veränderung im Infektionsgeschehen. Laut Judith Aberle, Virologin an der Medizinischen Universität Wien, nimmt die Aktivität des SARS-CoV-2-Virus ab, wie oe24.at berichtet.
Erstmals seit Juli ist nicht mehr das Coronavirus vorherrschend, sondern die klassische Erkältungskrankheit Rhinovirus mit einer Positivrate von 23 Prozent. Die Positivrate von SARS-CoV-2 beträgt aktuell 13 Prozent, gefolgt von Parainfluenza mit 9 Prozent. Die Zahlen könnten jedoch durch eine geringere Anzahl von eingesendeten Proben aufgrund eines Feiertags beeinflusst sein.
Speichel, Schleim, Oberflächen: Ansteckungsgefahr besonders in dicht besiedelten Umgebungen hoch
Das Rhinovirus ist Teil der Picornaviridae-Familie, zu der auch das Poliovirus und Enteroviren gehören. Es verbreitet sich vor allem durch Atemsekrete wie Speichel und Schleim sowie durch kontaminierte Oberflächen. Die Ansteckungsgefahr ist besonders hoch in dicht besiedelten Umgebungen wie Schulen oder Pflegeeinrichtungen, wie Diversey.at erläutert.
Das sind die Symptome bei einer Rhinovirus-Erkrankung:
- Halsschmerzen
- Laufende Nase
- Husten
- Fieber
- Gliederschmerzen
- Kopfschmerzen
- Wässrige Augen
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Quelle: Diversey.at
Rhinoviren sind widerstandsfähig und können mehrere Stunden auf Oberflächen überleben. Dies erhöht die Chance einer Übertragung durch Berührung von kontaminierten Objekten. Vor allem Kinder und Menschen mit Asthma sind gefährdet, da sie häufig eine Verschlimmerung ihrer Symptome erleben. Während die meisten Infizierten sich innerhalb von sieben bis zehn Tagen erholen, können Personen mit geschwächtem Immunsystem oder Atemwegserkrankungen ernsthafte Komplikationen wie eine Lungenentzündung entwickeln.