RSV-Virus: RSV – das Virus, das Kinder krank macht | ZEIT ONLINE
In dieser Serie beschreiben wir die sechs wichtigsten Erkältungsviren und erklären, was sie so besonders macht.
Als 1956 einige Schimpansen an Schnupfen erkrankten, fragte man sich, wo sie sich angesteckt hatten. Sie lebten in Gefangenschaft, wie also sollte das passiert sein? Es stellte sich heraus, dass ihr erkälteter Wärter sie infiziert hatte, mit einem speziellen Virus: dem Respiratorischen Synzytial-Virus. Speziell deswegen, weil es bis dahin unbekannt gewesen war. Heute kennen es auch Laien, vor allem unter seiner Abkürzung RSV. Bei vielen Eltern ist es gefürchtet, weil es besonders Kleinkinder schwer krank machen kann. Auch jetzt gerade wieder: Seit Ende November grassiert eine RSV-Infektionswelle. Bei den meisten Kindern verläuft die Erkrankung als harmlose Erkältung, manche müssen damit allerdings ins Krankenhaus, häufig mit Atemnot. Insbesondere Frühgeborene und Kinder mit Vorerkrankungen an Lunge und Herz haben ein erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf. Frühgeborene deswegen, weil sie von ihrer Mutter keinen ausreichenden Nestschutz mitbekommen haben, also während der verkürzten Schwangerschaft nicht genug mütterliche Antikörper gegen RSV an sie weitergegeben wurden. Übertragen wird das Virus meist über die Luft, es überlebt allerdings lange auf Gegenständen und kann auch darüber Menschen infizieren.