Lauterbach warnt vor tödlichem Virus: Wissenschaftler aktivieren Omikron BQ.1.1 aus Permafrost
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Stand: 24.01.2024, 10:26 Uhr
Von: Bjarne Kommnick
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Forscher haben 50.000 Jahre alte „Zombieviren“ reaktiviert. Nun warnen sie und Gesundheitsminister Lauterbach vor einer Bedrohung für den Menschen.
Paris – Aktuell dominiert in Deutschland das Coronavirus. Noch immer. Mit dem RS-Virus ist allerdings eine neue Bedrohung für die Gesundheit der Menschen akut – deshalb gibt es derzeit so viele Infektionen mit den RS-Viren. Neben Babys ist noch eine andere Gruppe vom RS-Virus besonders betroffen. Weder das Coronavirus, bei dem die Omikron-Variante BQ.1.1 dominiert, noch das RS-Virus haben die Mediziner bis dato vollkommen im Griff – und da droht schon das nächste Ungemach in Form von Viren.
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des französischen „Centre national de la recherche scientiffique“ ist es gelungen, 13 bislang unbekannte Virentypen nachzuweisen und zu reaktivieren. Die Erreger würden demnach aus dem Permafrost stammen und sollen dort teils 50.000 Jahre oder länger überlebt haben. Das Forschungsteam hat die Ergebnisse in einer Studie als Vorab-Publikation auf der Internetplattform biorxiv veröffentlicht und warnt nun, genau wie Gesundheitsminister Karl Lauterbach, vor einer potenziellen Gefahr für die Menschheit.
Forschungsorganisation | Centre national de la recherche scientifique |
Hauptsitz | Paris |
Gründung | 19. Oktober 1939 |
Gründer | Francis Perrin |
Nach RS-Virus und Omikron BQ.1.1 jetzt „Zombieviren“: Wissenschaftler legen sich fest – Viren nun doch eine Gefahr für Menschen
Bislang seien die Forscherinnen und Forscher noch „fälschlicherweise“ davon ausgegangen, dass diese sogenannten „Zombieviren“ anders als das RS-Virus und Corona mit Subvarianten wie Omikron BQ.1.1 und XBB keine Gefahr für die Menschen darstellen würden, wie es in der Studie heißt. Diese Ansicht habe sich nun jedoch geändert. Die zuvor unbekannten Erreger würden aus eingefrorenen Tierkadavern aus dem Osten Russlands von einem Mammut und einem Wolf stammen, wie stern.de zuvor berichtet hatte – und stellen nach Einschätzung der Wissenschaftler nun doch eine Gefahr für die Gesundheit der Menschen dar.
Die Autoren der Studie zu den „Zombieviren“, die im Permafrost entdeckt wurden, erklären: „Ein Viertel der Nordhalbkugel ist von dauerhaft gefrorenem Boden bedeckt, der als Permafrost bezeichnet wird. Aufgrund der Klimaerwärmung setzt irreversibel auftauender Permafrost organisches Material frei, das bis zu einer Million Jahre lang gefroren war“. Solange und noch darüber hinaus könnten die Erreger im Eis konserviert werden und somit überleben.
Nach Omikron BQ.1.1 und RS-Viren: Forscher entdecken noch unbekannte Viren – Klimawandel setzt Erreger im Permafrost frei
Unter den erforschten Erregern sei unter anderem das, was das Forschungsteam als Pandoravirus bezeichnet: Der Erreger sei so groß, dass er bereits mit einem normalen Lichtmikroskop nachgewiesen werden könne – also eine Art Riesenvirus. Demnach könnten sich laut den Forschenden im Permafrost weltweit noch unzählige unbekannte Viren befinden, die aufgrund des Klimawandels nach und nach freigesetzt werden könnten.
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Zum Teil könnte es sich dabei auch um Krankheiten handeln, die sich auf den Menschen übertragen, die also „potenziell infektiös“ sein können. In Studien aus 2014 über das sogenannte Pithovirus und über das Mollivirus aus 2015 wurde demnach noch fälschlicherweise dargestellt, dass solche Vorkommnisse äußerst selten seien und „Zombieviren“ keine Bedrohung für die öffentliche Gesundheit darstellen würde.
Der neusten Studie zufolge wurde diese Erkenntnis jedoch widerlegt. Die Gefahr liege insbesondere darin, dass keiner der entdecken Erreger mit denen DNA-Strängen von heute bekannten Viren übereinstimmen würde. Das würde eine Behandlung oder die Entwicklung eines Gegenmittels erheblich schwerer machen, weil sie nicht anhand einer bereits bekannten Krankheit entwickelt werden könnte.
Nicht nur Mahner bei Omikron BQ.1.1: Gesundheitsminister Karl Lauterbach warnt vor „Zombieviren“
Auch Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach, der 60 Millionen Euro für eine Corona-Aufklärungskampagne ausgeben will, warnt mittlerweile öffentlich vor „Zombieviren“. Auf Twitter schreibt Lauterbach: „Der Permafrost taut auf durch den Klimawandel. In den aufgetauten Kadavern sind Viren, mehr als 10.000 Jahre alt. Auch das ist ein Beispiel, wie wir die Kette erst Klimawandel, dann Zoonose, dann Ausbruch, dann Pandemie an uns heranziehen“.
Laut spektrum.de würden sich die Permafrostgebiete der Erde insbesondere in Kanada, Sibirien, aber auch in Hochgebirgen befinden und zu den global vom Klimawandel am stärksten beeinflussten Regionen gehören. In den vergangenen Jahren hätten Forscher beobachten könnten, wie sich riesige Löcher am Boden öffnen, Methanblasen entweichen oder arktische Seen schrumpfen.