Charly Dalins Ankunft im Ziel float Magazin
Charlie Dalin ist der Sieger der zehnten Vendée Globe! Heute Morgen ist er nach 64 Tagen, 19 Stunden, 22 Minuten und 19 Sekunden über die Ziellinie gefahren. Er bricht damit den Rekord von Armel Le Cléac’h um neun Tage und ist die schnellste Vendée Globe jemals gesegelt. Die Ereignisse der letzten Nacht auf See gibt es im nachfolgenden Ticker zu lesen. Der Rückblick auf eine grandiose Vendée Globe gibt es hier.
Charlie Dalin ist im Ziel!
Die letzten Meter sind geschafft. Und was waren das für Emotionen für Charlie Dalin: Kurz vor dem Zieleinlauf tigert er über das Deck, läuft zum Bug und wieder zurück. Dann schlägt er die Hände vor das Gesicht, lässt sich schließlich rückwärts auf dem Baum stehend in das Großsegel fallen und ballt die Fäuste.
Das ist der Sieg! Sein Sieg! Charlie Dalin hat diese Vendée Globe auf eindrucksvolle Weise dominiert, hat die Führung kurz nach der ersten Äquator-Querung übernommen, führte fast durch den gesamten Southern Ocean. Am Kap Hoorn musste er zwar kurz Yoann Richomme die Spitze überlassen, doch auf dem Weg den Atlantik hinauf in den Norden war Dalin nicht mehr zu bremsen.
Meile um Meile legte er zwischen sich und seinem ersten Verfolger und passierte nun die Ziellinie, die beleuchtet wurde von einem großen, leuchtenden Globus – Charlies Globe. Nach 64 Tagen, 19 Stunden, 22 Minuten, 49 Sekunden und damit neuneinhalb Tage schneller als beim bisherigen Rekord ist der Sieger im Ziel.
Wende hinein in die aufgehende Sonne
Das sind Bilder für die Ewigkeit: Charlie Dalin hat noch eine Wende gesetzt, den Bug der Macif in die aufgehende Sonne hinein gedreht. Eine riesige Flotte von Motorbooten mit Renn-Organisatoren, Media-Vertretern und Fans umkreist ihn, hinter ihm scheint der Vollmond.
So geht es auf die Ziellinie zu, während im Hintergrund die Lichter von Les Sables d’olonne blinken.
Der große Moment nur für Dalin
Diese Zielankunft scheint wie gemalt für den großen Dominator der Vendée Globe 2024/25. Die Sonne wird zwar erst um 8.45 Uhr aufgehen, doch das erste Licht des Tages zeigt sich bereits am Horizont über Les Sables d’Olonne. Dazu scheint noch der Vollmond. Eine perfekte Szenerie für Charlie Dalin, der den Triumph ganz für sich genießen kann.
Während vor vier Jahren die führenden Yachten in kurzer Folge ins Ziel kamen, wird es nun wohl acht Stunden dauern, bis Yoann Richomme als Zweiter und und weitere zwei Tage bis Sébastien Simon als Dritter ins Ziel kommen. So ist alle Aufmerksamkeit auf Charlie Dalin gerichtet.
Und der Ort an der Atlantikküste ist prall gefüllt, um den Mann aus Le Havre willkommen zu heißen. Doch die Fans werden sich etwas gedulden müssen, bevor sie Charlie Dalin direkt sehen können. Denn wegen des Wasserstands kann er nicht direkt in den Hafen einlaufen. Erst für 13 Uhr ist die Passage des Kanals terminiert.
Geschmeidiges Manöver für den letzten Schlag
Der Vollmond bescheint die Macif Santé Prévoyance bei ihrer Wende. Ganz entspannt hat Charlie Dalin das Manöver vorbereitet. Inzwischen hat er die Begleitboote an seiner Seite, die einen Blick in sein Cockpit erhaschen. Der zeigt einen Skipper, der nun ganz gelassen an der Kurbel steht und die Segel trimmt.
Eine Wende noch bis zum Ziel
Charlie Dalin ist in der wirklich letzten Phase des Rennens angekommen. Auf spitzem Amwind-Kurs zieht er südlich von Les Sables d’Olonne Richtung Küste, wird noch eine Wende setzen müssen, um dann zur Ziellinie zu fahren. Rund fünf Seemeilen sind es noch auf direktem Weg. Die Übertragungen im TV und auf Youtube beginnen kurz vor acht Uhr.
Verfolger Yoann Richomme hat derweil die Spitze der Bretagne erreicht und ebenfalls eine Wende mit nun anliegendem Kurs Südost gesetzt. Im großen Feld der Verfolger bleibt Boris Herrmann nach dem Überqueren des Äquators im Licht des vollen Mondes vorerst auf Platz zehn.
Ankunft später, Übertragung ab 7.30 Uhr
Die letzten Meilen für Charlie Dalin sind angebrochen, doch noch zögert sich die Ankunft hinaus. Vor 7 Uhr (deutscher Zeit) wird er die Ziellinie nicht überqueren. Entsprechend wurde die Übertragung im Livestream nach hinten verlegt.
Direkt dabei im Livestream
Die Ankunft des Siegers in Les Sables d’Olonne wird direkt im TV und per Livestream übertragen. In Deutschland können die Interessierten durch die Übertragung im NDR dabei sein oder über den Youtube-Kanal des Veranstalters.
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Der Livestream der Vendée-Globe-Organisation ist in französischer und englischer Sprache abrufbar und soll ab 7.30 Uhr (deutscher Zeit) beginnen.
Herrmann über den Äquator, aber nur noch auf Platz zehn
Boris Herrmann hat laut Tracking den nächsten Meilenschritt bei seiner zweiten Vendée Globe gemacht und den Äquator überquert, laut Tracking hat er dabei aber einen Platz verloren und ist nur noch Zehnter.
Die Schweizerin Justine Mettraux ist zwar noch auf der Südhalbkugel, hat aber aufgrund ihrer östlicheren Position einen virtuell kürzeren Weg zum Ziel. In den Doldrums wird sich entscheiden, wer schneller in den Nordost-Passat kommt und damit im Nordatlantik die besseren Karten hat.
Thomas Ruyant zurück im Norden
Als Achter hat Thomas Ruyant den Äquator überquert und damit den Sprung zurück auf die Nordhalbkugel geschafft. Ihm wird gegen Mitternacht Boris Herrmann folgen, der damit einen Platz in den Top-Ten wahrt, aber bis zum Ziel nur noch wenige Optionen haben wird, um weitere Plätze gutzumachen.
Erwartete Ankunftszeit verschoben
Der Wind an der französischen Atlantikküste dreht für Charlie Dalin in die richtige Richtung. Mit jeder Meile, die der Franzose weiter nach Südosten segelt, dreht die leichte Brise nach links und lässt den Renn-Führenden einen direkteren Kurs zum Ziel einschlagen. Um 22.30 Uhr waren es noch rund 85 Seemeilen bis zum Finish.
Verfolger Yoann Richomme hatte zuletzt den Abstand auf unter 100 Seemeilen verkürzen können, doch nun kommt auch der Zweitplatzierte in den Bereich des leichteren Windes.
Und taktische Möglichkeiten, um noch einen Angriff auf Dalin zu setzen, gibt es nicht. Die errechneten Ankunftszeiten für Dalin gehen nun von einem frühestmöglichen Zieldurchgang um 6 Uhr am Dienstagmorgen aus. Doch gesichert ist das nicht. Die Zeiten werden ständig angepasst.
Lunven als Siebter über den Äquator
Auf der Zielgeraden nach Les Sables d’Olonne hat Nicolas Lunven, Skipper der Holcim PRB und ehemaliger Stratege auf der Malizia Seaexplorer, als Siebter den Äquator in Richtung Norden überquert. Er folgt Dalin in einem Abstand von rund acht Tagen.
Charlie Dalin war nach 56 Tagen, 2 Stunden, 36 Minuten und 23 Sekunden zurück in der nördlichen Hemisphäre. Es folgten Yoann Richomme, Sébastien Simon, Sam Goodchild, Jérémie Beyou und Paul Meilhat. Nicolas Lunven bewältigte diesen Meilenstein nach 64 Tagen, 2 Stunden, 15 Minuten und 54 Sekunden.
Kalte Nacht voraus
Charlie Dalin geht von einem intensiven Kurs durch die Nacht bis nach Les Sables d’Olonne aus. „Es wird etwas Gegenwind geben, bei sehr kalten Temperaturen, vielleicht die kälteste Nacht des gesamten Rennens.“
Doch viel Zeit, um darüber nachzudenken, bleibt wohl nicht. „Jetzt, da wir nah dran sind an Europa, gibt es sehr viele GRIB-Dateien, denen man folgen muss. Es sind fünf oder sechs, und jede braucht Zeit, um sie zu studieren und die beste Route zu finden. Obwohl ich dem Ziel wirklich nahe bin, habe ich das Gefühl, dass ich mehr Zeit mit den Routen verbringe.“
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