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Unilevers Schmerzgrenze bei Glaxosmithkline erreicht

Unilevers Schmerzgrenze bei Glaxosmithkline erreicht
Dreimal hat Unilever dem britischen Pharmakonzern ein Angebot für seine Konsumgütersparte unterbreitet – jedes Mal lehnte Glaxosmithkline ab. Noch einmal will Unilever seine Offerte allerdings nicht aufstocken.

Der Langnese-Eis-Hersteller Unilever will seine auf Ablehnung stoßende 50 Milliarden Pfund (60 Milliarden Euro) schwere Kaufofferte für die Konsumgütersparte des britischen Pharmakonzerns Glaxosmithkline (GSK) nicht erhöhen. Unilever habe die von GSK am Wochenende veröffentlichten Geschäftsaussichten für die Sparte zur Kenntnis genommen, diese änderten aber nichts an der Einschätzung des Unternehmens zum fundamentalen Wert des Geschäftes. "Daher werden wir unser Angebot nicht über 50 Milliarden Pfund erhöhen", teilte Unilever am Mittwochabend mit. Unilever-Aktien stiegen am Donnerstag im frühen Handel an der Londoner Börse um fast 2 Prozent. GSK-Aktien gaben nach.

GSK – bekannt unter anderem für Sensodyne-Zahnpasta und Fenistil-Gel – hat insgesamt drei Angebote von Unilever für sein Geschäft mit rezeptfreien Gesundheitsprodukten als zu niedrig abgelehnt, zuletzt am vergangenen Wochenende. GSK will die Sparte spätestens Mitte des Jahres in Form eines Börsengangs abspalten. Der Pharmakonzern ist Insidern zufolge aber bereit für Gespräche, sollte Unilever doch noch etwas drauf packen. Eine Übernahme mit diesem Volumen wäre weltweit eine der größten seit Beginn der Corona-Pandemie und eine der teuersten in Großbritannien überhaupt.

Unilever könnte durch einen Deal sein Schönheits- und Körperpflegeportfolio mit Marken wie Rexona oder Dove stärken. GSK würde dem Druck von Investoren nachgeben, die seit Längerem auf eine Abspaltung der Konsumgütersparte und eine Fokussierung auf das Pharmageschäft drängen. Am Geschäft mit rezeptfreien Gesundheitsprodukten ist auch der US-Pharmakonzern Pfizer mit 32 Prozent beteiligt, seit beide Firmen ihre Sparten 2019 zusammenlegten. Die Konsumgütersparte erlöste zuletzt zehn Milliarden Pfund und steuerte damit fast ein Drittel zum gesamten Jahresumsatz von GSK bei.

Bei Analysten war eine mögliche Transaktion ohnehin auf wenig Gegenliebe gestoßen, einige Branchenkenner zweifelten am Sinn. Nach dem Bekanntwerden eines möglichen Deals war der Kurs der Unilever-Aktien an der Börse eingebrochen. Edward Jones von der kanadischen Bank RBC vermutete in einem ersten Kommentar, die Kombination aus den negativen Reaktionen von Investoren und dem deutlichen Kursrutsch hätten den Ambitionen von Unilever letztlich ein Ende gesetzt. Die Aktie des Konsumgüterkonzerns dürfte zwar wieder steigen, den Ruf des Unternehmens an der Börse sieht er jedoch angekratzt: "Die Anlagestory ist arg in Mitleidenschaft gezogen worden", stellte Jones zu Unilever fest.

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