Wolfsburger Fußballer will seinen Förderer aus dem Pokal werfen
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Wolfsburg. Für Patrick Wimmer ist die Partie des VfL Wolfsburg gegen Hoffenheim am Mittwoch eine besondere. Hasenhüttl hat die Qual der Wahl.
Für den VfL Wolfsburg ist die Partie gegen die TSG Hoffenheim am Mittwoch (18 Uhr, Volkswagen-Arena) eine durchaus wichtige. Der Fußball-Bundesligist kann mit einem Erfolg ins Viertelfinale des DFB-Pokals einziehen. Ein Sieg wäre nicht nur sportlich erfreulich, weil es für die Mannschaft der vierte Pflichtspielsieg in Folge wäre. Auch finanziell wäre ein Weiterkommen wichtig, weil so weitere Mittel fließen würden. Eine besondere emotionale Bedeutung hat das Aufeinandertreffen der beiden Erstligisten jedoch für VfL-Angreifer Patrick Wimmer.
Für den Österreicher dürfte der 8. Dezember 2019 mit ausgeprägten Erinnerungen verbunden sein. Damals stieg in Wien das Stadtderby zwischen Rapid und Austria. Im Kader des letzteren Teams stand Patrick Wimmer. Beim 2:2 debütierte das damals noch blutjunge Talent im österreichischen Oberhaus. Kurz vor Schluss ermöglichte dem 18-Jährigen ein Trainer die Premiere, dessen Name seit Kurzem in der Bundesliga die Runde macht: Christian Ilzer, seit Mitte November Coach der TSG Hoffenheim und Nachfolger des entlassenen Pellegrino Matarazzo.
Wolfsburgs Patrick Wimmer will seinen Förderer aus dem DFB-Pokal werfen
Jetzt gibt es das Wiedersehen zwischen Wimmer und seinem ehemaligen Förderer. „Er hat mich zum Profi gemacht“, sagt Wimmer dankbar. Vieles in seiner Karriere sei aus dem Zufall heraus entstanden, gibt der Österreicher zu. Seinem früheren Trainer, der ihn einst ins kalte Wasser warf, wünscht er auf dem neuen Bundesliga-Terrain in Deutschland nur das Beste, fügt aber auch lachend an: „Mein Ziel ist es, dass ich ihn aus dem Pokal schmeiße.“
Wimmers Formkurve war zuletzt parallel zu jener der Mannschaft angestiegen. Beim sensationellen 5:1-Coup der Wolfsburger am vergangenen Wochenende bei RB Leipzig hatte sich der 23-Jährige spielfreudig und in starker Verfassung präsentiert, war an drei Toren beteiligt (WN-Note 2). Deshalb ist davon auszugehen, dass der Offensivmann auch gegen Hoffenheim wieder von Beginn an auf dem Platz stehen wird und die Möglichkeit bekommt, gegen Ex-Trainer Christian Ilzer auszuteilen.
Hoffenheimer sieht viele gute Eigenschaften bei Wolfsburger Angreifer
Der hat die Entwicklung Wimmers beim VfL sowie bei der Nationalmannschaft genau im Blick. „Es freut mich zu verfolgen, wie er sich auf allen Ebenen durchsetzt und seine Qualitäten zeigt“, verriet Ilzer bei der Pressekonferenz der Hoffenheimer vor der Pokalpartie. Wimmer habe schon immer mit seiner Unbekümmertheit und Bodenständigkeit sowie auf dem Platz mit seiner Dynamik überzeugt. Zudem habe er eine positive Art. Nicht zu vergessen: Ehrgeiz. „Wir hatten ein Büro mit Blick auf den Trainingsplatz. Da hat man ihn immer noch länger als andere Freistöße schießen sehen“, erinnert sich der 47-Jährige.
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So könnte der VfL Wolfsburg gegen Hoffenheim spielen.
Und auch über Landsmann Ralph Hasenhüttl weiß der Hoffenheimer Coach gut Bescheid. Wenngleich sich die Wege nur kurz persönlich kreuzten. „Er war ja viel auf Reisen“, sagt Ilzer. Aber noch vor Hasenhüttls Zeit in Southampton habe dieser ein Impulsreferat in Ilzers Prolizenzausbildung gehalten. Und das sei klasse gewesen. „Dort hat er vor Energie gestrotzt, das war ein sehr lebendiger Vortrag. Ich habe sehr gute Erinnerungen an diesen Tag.“
Hasenhüttl ist im Gegensatz zu Ilzer kein Pokalschreck
Hasenhüttl selbst äußerte seinerseits bei der Pressekonferenz ebenfalls Respekt vor dem Kollegen. „Er hat einen sehr guten Job bei Sturm Graz gemacht“, sagt Hasenhüttl, der aus der Stadt kommt. Ilzer hatte mit dem Klub vor allem auf Pokalebene Erfolg. Den ÖFB-Cup gewann er zweimal in Folge, führte die Mannschaft in der laufenden Spielzeit ins Viertelfinale und ist damit auf Pokalebene seit drei Jahren ungeschlagen. Ein Trainer-Pokalschreck, gibt es so etwas? „Keine Ahnung, denn ich war nie einer“, sagt Hasenhüttl und lacht. Aber das sei nicht schlimm. Es sei doch schön, wenn man immer wieder eine neue Chance bekomme.
Personell kann der Wolfsburger Coach aus dem Vollen schöpfen. Auch eine umfangreiche Rotation ist nicht zu erwarten. Ob Joakim Maehle, der nach seiner Verletzung wieder zurück ist, eventuell eine Pause bekommt, bleibt abzuwarten.
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