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Starbucks-Gewinn bricht um die Hälfte ein - Finanzen100

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Förderbank KfW vergibt deutlich mehr Kredite - macht aber Verlust

12.32 Uhr: Die Förderbank KfW hat schon in den noch kaum von der Corona-Krise geprägten ersten drei Monaten dieses Jahres deutlich mehr Kredite vergeben als ein Jahr zuvor. Das Fördervolumen des Instituts summierte sich auf 19,8 Milliarden Euro nach 16,9 Milliarden Euro im ersten Quartal des Vorjahres. Vor allem die Nachfrage im Bereich energieeffizientes Bauen und Sanieren sei hoch gewesen, teilte die KfW Bankengruppe am Donnerstag in Frankfurt mit.

Seit März wird die Förderbank, die dem Bund (80 Prozent) und den Ländern (20 Prozent) gehört, zudem überhäuft mit Anträgen von Unternehmen für Notkredite in der Corona-Krise. Seit dem 23. März können Firmen Mittel aus dem Sonderkreditprogramm des Bundes beantragen. Dabei trägt die KfW - und damit der Staat - 80 bis 90 Prozent des Kreditrisikos. Bis einschließlich 29. April gingen bei der KfW 25 510 Anträge mit einem Gesamtvolumen von 33,1 Milliarden Euro ein. In den meisten Fällen geht es um Kredite bis zu drei Millionen Euro, für die vereinfachte Bedingungen gelten.

Auch die zusätzlich eingeführten Schnellkredite für den Mittelstand, die es seit dem 15. April gibt, sind begehrt: In den ersten Tagen summierte sich das Antragsvolumen auf 794 Millionen Euro. Bei den Schnellkrediten übernimmt der Staat zu 100 Prozent das Risiko, sollten Kreditnehmer das Geld nicht zurückzahlen können.

Auf die KfW-Bilanz hat die Corona-Krise erhebliche Auswirkungen: Nach einem Konzerngewinn von 295 Millionen Euro im ersten Quartal 2019 stand in diesem Jahr Ende März ein Verlust von 592 Millionen Euro in den Büchern. Grund sind Wertberichtigungen im Kreditbestand und Abschläge bei Beteiligungen in Gesamthöhe von rund einer Milliarde Euro, wie der KfW-Vorstand bereits Anfang April erklärt hatte.

ThyssenKrupp sichert sich Milliardenkredit von Förderbank KfW

11.41 Uhr: Der angeschlagene Stahl- und Industriekonzern Thyssenkrupp erhält einem Zeitungsbericht zufolge Staatshilfe durch einen Kredit der Förderbank KfW. Der Kredit soll bei rund einer Milliarde Euro liegen und wird wie üblich zum einem Teil durch Privatbanken abgesichert, wie das "Handelsblatt" am Donnerstag unter Berufung auf informelle Kreise berichtet.

Mit dem Kredit der KfW will der Konzern die Zeit überbrücken, bis das Geld aus dem Verkauf der Aufzugssparte eingegangen ist. Dies solle im Juni geschehen, schreibt die Zeitung unter Berufung auf Konzernkreise. Ein Sprecher wollte sich dem "Handelsblatt" gegenüber nicht zu dem KfW-Kredit äußern. Thyssenkrupp hatte jedoch bereits früher erklärt, staatliche Finanzhilfen zu prüfen.

Arbeitsminister Heil: Kurzarbeit rettet millionenfach Arbeitsplätze

11.38 Uhr: Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) hat angesichts von Rekordzahlen bei der Kurzarbeit in der Corona-Krise das Instrument der Kurzarbeit gelobt. "Kurzarbeit sichert in Deutschland Millionen Arbeitsplätze", sagte der SPD-Politiker am Donnerstag. Zuvor hatte die Bundesagentur für Arbeit bekanntgegeben, in der Corona-Krise hätten deutsche Unternehmen für 10,1 Millionen Menschen Kurzarbeit angemeldet. Das sind mehr, als Volkswirte erwartet hatten. Allerdings dürfte die Zahl derjenigen, die letztlich tatsächlich Kurzarbeit in Anspruch nehmen, bisherigen Erfahrungen zufolge darunter liegen.

Heil verwies darauf, dass in den USA in den vergangen fünf Wochen mehr als 26 Millionen Menschen ihren Job verloren hätten. Die Entwicklung zeige: "Wir können zwar auch in unserem Land nicht für jeden Arbeitsplatz garantieren, aber wir werden um jeden Job kämpfen", sagte Heil.

Der auch in Deutschland deutliche Anstieg der Arbeitslosigkeit im April auf eine Quote von 5,8 Prozent sei maßgeblich eine Folge der Corona-Krise und betreffe nahezu alle Branchen. Besonders seien aber die Gastronomie, das Hotel- und Gastgewerbe, Reiseveranstalter sowie die Dienstleistungsbranche und Automobilzulieferer getroffen.

Der Anstieg der Arbeitslosigkeit ist auch darauf zurückzuführen, dass derzeit weniger arbeitsmarktpolitische Maßnahmen durchgeführt werden können. Die Arbeitslosigkeit stieg im April im Vergleich zum Vormonat um 308.000 Menschen auf 2,644 Millionen Betroffene.

Rekordhoher Einbruch der Wirtschaft in der Eurozone

11.18 Uhr: Die Corona-Krise hat den stärksten jemals gemessenen Konjunktureinbruch in der Eurozone ausgelöst. Im ersten Quartal sei die Wirtschaftsleistung im Währungsraum um 3,8 Prozent im Quartalsvergleich gesunken, teilte die europäische Statistikbehörde Eurostat am Donnerstag mit. Dies ist der stärkste Rückgang seit Beginn der Erhebungen im Jahr 1995. Analysten hatten diesen Rückschlag im Mittel erwartet.

Mitte März wurden in Ländern des Währungsraums die Beschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie in Kraft gesetzt. Durch die Maßnahmen wurden große Teile des Wirtschaftslebens lahmgelegt. Starke Konjunktureinbrüche wurden bereits am Morgen aus Frankreich und Spanien gemeldet. Auch die deutsche Bundesregierung rechnet mit dem stärksten Einbruch der Wirtschaft seit Bestehen der Bundesrepublik.

Dax büßt anfänglichen Gewinn wieder ein

10.25 Uhr: Der deutsche Aktienmarkt hat nach anfänglichen Gewinnen am Donnerstag eine Atempause nach der jüngsten Erholungsrally eingelegt. Börsianer verwiesen auf vereinzelte Gewinnmitnahmen vor dem langen Wochenende, um nicht von möglichen Corona-Hiobsbotschaften überrascht zu werden. An diesem Freitag ruht der Handel in Deutschland feiertagsbedingt.

Der Dax notierte zuletzt 0,04 Prozent höher bei 11108,52 Punkten, nachdem er am Vortag um fast 3 Prozent gestiegen war. Für die verkürzte Börsenwoche deutet sich damit eine äußerst positive Dax-Bilanz von plus 7 Prozent an. Für den MDax ging es am Donnerstagvormittag um 0,04 Prozent auf 23 414,87 Punkte nach oben. Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone stagnierte.

Betriebe melden für 10,1 Millionen Menschen Kurzarbeit an - Zahl der Arbeitslosen steigt

Donnerstag, 30. April, 10.01 Uhr: Deutschlands Unternehmen haben in der Corona-Krise bis zum 26. April für 10,1 Millionen Menschen Kurzarbeit angemeldet. Diesen Rekordwert gab die Bundesagentur für Arbeit am Donnerstag in Nürnberg bekannt.

Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im April wegen der Corona-Krise im Vergleich zum März um 308 000 auf 2,644 Millionen Menschen gestiegen. Die Arbeitslosenquote stieg saisonuntypisch um 0,7 Punkte auf 5,8 Prozent, teilte die Bundesagentur für Arbeit am Do nnerstag in Nürnberg mit.

Spaniens Wirtschaft bricht wegen Corona-Krise ein

09.43 Uhr: Spaniens Wirtschaft ist im ersten Quartal infolge der Corona-Krise eingebrochen. In den ersten drei Monaten des Jahres sei das Bruttoinlandsprodukt (BIP) gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 4,1 Prozent geschrumpft, wie das nationale Statistikinstitut am Donnerstag nach einer ersten Schätzung mitteilte. Gegenüber dem Vorquartal lag der Rückgang bei 5,2 Prozent.

Als Grund für den schweren konjunkturellen Rückschlag in der viertgrößten Volkswirtschaft der Eurozone gelten harte Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie. Mitte März traten drastische Beschränkungen im Kampf gegen die Ausbreitung des Virus in Kraft. Die spanische Wirtschaft wurde heruntergefahren.

Spaniens Wirtschaft ist damit im ersten Quartal ähnlich stark eingebrochen wie die Konjunktur in Frankreich. Die französische Wirtschaft ist laut Daten vom Donnerstagmorgen in den ersten drei Monaten im Vergleich zum Vorquartal um 5,8 Prozent und zum Vorjahreszeitraum um 5,4 Prozent geschrumpft. Beide Länder wurden von der Corona-Pandemie stark getroffen.

Dax weiter über 11.000 Punkte

09.00 Uhr: Der Dax startet bei 11.107,74 Punkten in den Tag. Auf ähnlichem Niveau hatte der deutsche Leitindex gestern geschlossen - die Aussicht auf Markteinführung eines Medikaments gegen das Coronavirus ihn bereits beflügelt und über die 11.000 Punkte-Marke getrieben. Spannend dürfte für Anleger heute die Entscheidung der Europäischen Zentralbank sein.

Stärkster Wirtschaftseinbruch seit 1949: Französische Wirtschaft schrumpft um 5,8 Prozent

8.10 Uhr: Frankreichs Wirtschaft hat im ersten Quartal wegen den Folgen der Corona-Krise den stärksten Konjunktureinbruch seit mehr als 70 Jahren erlitten. In den ersten drei Monaten des Jahres sei die Wirtschaftsleistung um 5,8 Prozent im Vergleich zum Vorquartal geschrumpft, teilte das nationale Statistikinstitut INSEE am Donnerstag nach einer ersten Schätzung mit.

Der Rückgang des Bruttoinlandsproduktes (BIP) ist laut INSEE der stärkste seit 1949. Das Ausmaß habe auch den Einbruch von 1968 übertroffen, als Streiks die Wirtschaft belastet hatten. Als Grund für den schweren konjunkturellen Rückschlag in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Eurozone gelten harte Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie. Mitte März wurde Frankreichs Wirtschaft im Kampf gegen die Ausbreitung des Virus heruntergefahren.

DIW-Chef warnt "Der Markt kann in entscheidenden Bereichen nicht mehr allein funktionieren"

6.52 Uhr: Der Kampf gegen die wirtschaftlichen Folgen des Corona-Schocks zeigt nach Ansicht des Ökonomen Marcel Fratzscher die Stärke der Politik und die Gefahren reiner Marktgläubigkeit. Wenn sich Gesellschaften nur auf den freien Wettbewerb verließen, würden die Risiken derzeit überdeutlich, sagte der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin der Deutschen Presse-Agentur: "Ich würde schon sagen, dass die Corona-Krise so etwas wie der letzte Sargnagel für den Neoliberalismus ist."

Hilfen für Arbeitnehmer, Unternehmen, Kliniken oder Schulen seien in der aktuellen Lage ohne Alternative. "Nun sehen wir: Der Staat ist die letzte Instanz, wenn es darauf ankommt", sagte Fratzscher. "Der Markt kann in entscheidenden Bereichen nicht mehr allein funktionieren." Die Finanzkrise 2008/2009 habe dies angedeutet, ebenso die Migrations- und die Klimakrise. Covid-19 mache die Kritik am schwerfälligen, bürokratischen Staat nun ziemlich unglaubwürdig.

"Die Bundesregierung hat über eine Billion Euro an Garantien und direkten Hilfen mobilisiert", betonte der DIW-Chef. "Das ist ein Signal, das uns allen bewusst machen sollte: Ein starker, effizienter, gut funktionierender Staat ist absolut essenziell." Das gelte auch fürs Gesundheitswesen, das nicht primär Gewinninteressen unterworfen sein dürfe. "Beim Blick in die USA, wo viele Menschen auf sich allein gestellt sind, wird einem klar, wie wichtig staatliche Institutionen jetzt sind." Es sei gut, im medizinischen System Wettbewerb zuzulassen. "Aber man sollte gleichzeitig sicherstellen, dass es eine hohe Qualität der Grundversorgung für alle gibt."

Sebastian Dullien, Direktor des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK), sprach sich für eine gezielte Ausweitung der Staatsausgaben aus: "Jetzt muss die Nachfrage gestützt werden. Auch Investitionen in Wasserstoffnetze könnte man anschließen. Und der Investitionsstau im Straßenbau und bei den Schulen ist groß."

Tesla-Chef beschimpft Corona-Ausgehbeschränkungen als "faschistisch"

Donnerstag, 30. April, 06.22 Uhr: In einer Telefonkonferenz ist Tesla-Chef Elon Musk ausgerastet: Die Ausgangsbeschränkungen in Kalifornien bezeichnete er als "faschistisch", auch Kraftausdrücke fielen. Hier lesen Sie mehr über Musks krasse Kritik.. Seine Meinung stößt nicht unbedingt auf Unterstützung: Facebook-Chef Mark Zuckerberg hat ihm nur wenige Stunden darauf widersprochen - er meine, die Beschränkungen könnten vorschnell gelockert werden, die Zahl der Infektionen daraufhin ansteigen.

Microsoft steigert Umsatz und Gewinn - dank Cloud-Geschäft

22.30 Uhr: Der Software-Riese Microsoft bleibt dank seiner florierenden Cloud-Dienste auch in der Corona-Krise auf Erfolgskurs. Im abgelaufenen Geschäftsquartal (bis Ende März) legte der Gewinn im Jahresvergleich um 22 Prozent auf 10,8 Milliarden Dollar (9,9 Mrd Euro) zu, wie Microsoft am Mittwoch nach US-Börsenschluss am Konzernsitz in Redmond (US-Bundesstaat Washington) mitteilte. Der Umsatz kletterte um 15 Prozent auf 35 Milliarden Dollar.

Damit wurden die Erwartungen der Wall Street klar übertroffen, die Aktie reagierte nachbörslich zunächst mit Kursgewinnen. Microsoft kann sich weiter auf sein lukratives Cloud-Geschäft mit IT-Diensten im Internet verlassen. Beim Flaggschiff - der Azure-Plattform für Unternehmen - stiegen die Erlöse um 59 Prozent. Die PC-Sparte, für die der Konzern wegen der Corona-Pandemie schon im Februar eine Umsatzwarnung abgegeben hatte, wuchs um drei Prozent.

US-Notenbank warnt vor beispiellosem Konjunktureinbruch

21.34 Uhr: Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) hat wegen der Corona-Krise vor einem noch „noch nie da gewesenen“ Einbruch des Wirtschaftswachstums im zweiten Quartal gewarnt. Das genaue Ausmaß und die Dauer der Konjunkturdelle werde von der Eindämmung des neuartigen Coronavirus abhängen, sagte Notenbankchef Jerome Powell am Mittwoch. Es sei klar, dass es in den kommenden Monaten eine „bedeutend“ höhere Arbeitslosigkeit und eine „bedeutend“ geringere Wirtschaftsleistung geben werde. Es werde einige Zeit dauern, bis sich die Wirtschaft wieder erholen werde, sagte er vor Journalisten.

Die Notenbank sei weiter entschlossen, ihre volle Bandbreite an Werkzeugen „mit Nachdruck, aggressiv und proaktiv“ einzusetzen, um die Folgen der Krise abzufedern, sagte Powell. Die Fed hat seit Ende Februar bereits Kreditprogramme in Höhe von mehreren Billionen US-Dollar aufgelegt.

Ceconomy sichert sich milliardenschwere Staatskredite

21.24 Uhr: Der Elektronikhändler Ceconomy kann in der Corona-Krise auf einen milliardenschweren Staatskredit zurückgreifen. Das Unternehmen habe von der Bundesregierung die Genehmigung über die Teilnahme der staatseigenen Bank KfW an einem Konsortialkredit von insgesamt 1,7 Milliarden Euro erhalten, teilte die Mutter der Elektronikketten Media Markt und Saturn am Mittwochabend mit. Der Kreditvertrag stehe unter anderem noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung durch ein Konsortium von Partnerbanken von Ceconomy. Die Gespräche seien in einem fortgeschrittenen Stadium.

Zu den Bedingungen des Konsortialkredits gehört die faktische Aussetzung von Dividendenzahlungen über die Laufzeit der Kreditlinie, die bis Dezember 2021 festgelegt ist. Dazu gibt es eine einjährige Verlängerungsoption, wenn die KfW zustimmt. 2019 hatte es wegen schwacher Geschäfte von Ceconomy keine Dividende gegeben.

Wegen der Ausbreitung des Coronavirus hatte Ceconomy bereits Maßnahmen zur Sicherung der Liquidität eingeleitet. Mit der neuen Kreditlinie will das Unternehmen seine bestehenden Kreditvereinbarungen in Höhe von 980 Millionen Euro aufstocken und so die finanzielle Flexibilität sichern. Ceconomy musste Mitte März wegen der Corona-Pandemie einen Großteil seiner Läden schließen.

US-Notenbank Fed belässt Leitzins bei Null

20.38 Uhr: Die US-Notenbank Fed hat ihren Leitzins wie erwartet nicht angetastet. Der Leitzins verharrt in einer Spanne von null bis 0,25 Prozent, wie die Fed am Mittwoch nach ihrer Zinssitzung in Washington mitteilte. Volkswirte hatten einhellig mit dieser Entscheidung gerechnet. Die Fed hatte seit dem Übergreifen der Corona-Krise auf die USA ihren Leitzins in zwei großen Schritten auf fast null Prozent gesenkt. Anfang März hatte der Leitzins noch in einer Spanne von 1,50 bis 1,75 Prozent gelegen.

Darüber hinaus hat die Fed mit einer Vielzahl von Maßnahmen ihre Geldpolitik zur Eindämmung der Corona-Folgen gelockert. Dazu gehören umfangreiche Aufkäufe von Staatsanleihen und Kreditprogramme für Unternehmen und Verbraucher.

Dax schließt erstmals seit Anfang März über 11.000 Punkten

17.43 Uhr: Hoffnungen im Kampf gegen die Lungenkrankheit Covid-19 haben am Mittwoch die Erholung des deutschen Aktienmarkts kräftig vorangetrieben. Starke positive Impulse kamen vor allem am Nachmittag in die Märkte, nachdem bekannt wurde, dass die US-Biotechfirma Gilead mit ihrem ursprünglich gegen Ebola entwickelten Wirkstoff Remdesivir einen Zwischenerfolg in der Behandlung von Covid-19 erzielt hat.

Der Dax schloss mit einem Aufschlag von 2,89 Prozent auf 11.107,74 Punkte knapp unter seinem kurz zuvor erreichten Tageshoch. Der MDax, der die Aktien mittelgroßer Unternehmen repräsentiert, stieg um 2,58 Prozent auf 23.406,05 Punkte. Europaweit und in den USA wurden ebenfalls überwiegend deutliche Gewinne verzeichnet.

Aus technischer Sicht habe der Dax im Verlauf seiner Erholungsrally ein neues Hoch erreicht "und den Weg frei gemacht bis in die Region um 11.500 Zähler", sagte CMC-Markets-Experte Jochen Stanzl. Zugleich verwies er auf Erleichterungen angesichts der Berichtssaison, die in diesen Tagen sowohl diesseits als auch jenseits des Atlantiks ihren Höhepunkt erreicht. "Ganz große und vor allem unerwartete Enttäuschungen sind bislang ausgeblieben, auch weil die Erwartungen schon im Keller waren."

EU gibt grünes Licht für Milliarden-Garantien an Renault

17.28 Uhr: Frankreich darf den Autobauer Renault in der Corona-Krise mit einer Garantie für Kredite bis fünf Milliarden Euro unterstützen. Die EU-Kommission billigte die Maßnahme am Mittwoch. Vizepräsidentin Margrethe Vestager verwies auf die Bedeutung des europäischen Autoherstellers mit mehr als 73.000 Beschäftigten. Renault sei an der Entwicklung von Elektroautos beteiligt, die für die europäischen Klimaziele wichtig seien.

Die Garantie soll nach Angaben der Kommission bis zu 90 Prozent der Kreditsumme abdecken. Nach Prüfung der Behörde ist sie im Einklang mit den derzeit wegen der Krise gelockerten Beihilferegeln. Die Kreditgarantie sei nötig, damit Renault bei Banken Zugang zur notwendigen Liquidität bekomme, erklärte die Brüsseler Behörde.

Renault ist in der Krise schwer getroffen. Fast die gesamte Produktion und ein Großteil des Verkaufs musste nach Angaben der Kommission gestoppt werden, 90 Prozent der Mitarbeiter seien in Kurzarbeit. Konzernchef Jean-Dominique Senard hatte Anfang April bestätigt, dass Renault staatlich garantierte Kredite in Anspruch nehmen wolle. Die Dividendenzahlung für 2019 ist bereits ausgesetzt. Topmanager verzichten auf einen Teil des Gehalts.

Bei Renault hat der französische Staat mit einem Anteil von 15 Prozent eine starke Stellung. Das Unternehmen war schon im vergangenen Jahr nach dem Rücktritt von Konzernchef Carlos Ghosn in eine Krise geraten.

US-Rohölbestände steigen weniger stark als erwartet

17.09 Uhr: Die Rohölbestände in den USA sind in der vergangenen Woche weniger als erwartet gestiegen. Das Plus fiel jedoch erneut hoch aus. Die Vorräte legten um 9,0 Millionen Barrel auf 527,6 Millionen Barrel zu, wie das US-Energieministerium am Mittwoch in Washington mitteilte. Analysten hatten im Mittel mit einem Plus von 11,9 Millionen Barrel gerechnet.

Der Anstieg ist Folge der sehr schwachen Ölnachfrage wegen der Corona-Pandemie. Das Angebot an Rohöl ist jedoch bis zuletzt hoch geblieben.

Die Benzinbestände fielen um 3,7 Millionen auf 259,6 Millionen Barrel. Die Vorräte an Destillaten (Heizöl, Diesel) legten um 5,1 Millionen auf 142,0 Millionen Barrel zu. Die Ölproduktion fiel von 12,2 auf 12,1 Millionen Barrel pro Tag.

Spotify verbucht kräftiges Nutzerwachstum - Anleger begeistert

16.29 Uhr: Der Musikstreaming-Marktführer Spotify kann sich in der Corona-Krise bisher auf sein Abo-Geschäft verlassen. Im ersten Quartal kamen sechs Millionen zahlende Nutzer hinzu und Spotify hat jetzt 130 Millionen Abo-Kunden.

Die Krise habe nur zu wenigen Kündigungen geführt, teilte die schwedische Firma am Mittwoch mit. Zugleich schwächte sich allerdings das Werbegeschäft in der Gratis-Version deutlich ab. Spotify nahm deshalb bereits die Umsatzprognose für das gesamte Jahr zurück. Die Börse war dennoch von den Zahlen begeistert: Die Anleger schoben die Aktie um zuletzt 14,47 Prozent an.

Im ersten Quartal steigerte Spotify den Umsatz im Jahresvergleich um 22 Prozent auf 1,85 Milliarden Euro. Die Anzeigenerlöse lagen mit 148 Millionen Euro zwar 17 Prozent höher als vor einem Jahr - das war aber ein Einbruch um ein Drittel im Vergleich zum Weihnachtsquartal. Unterm Strich verbuchte Spotify eine Million Euro Gewinn nach roten Zahlen von 142 Millionen Euro im Vorjahresquartal. Zusammen mit der Gratis-Version hat Spotify nun 286 Millionen Nutzer.

Die Nutzung des Dienstes schwankte unterdessen in der Krise. In besonders schwer betroffenen Ländern wie Italien und Spanien sei die Zahl täglicher Spotify-Hörer zeitweise deutlich abgesackt, erhole sich inzwischen aber. Zugleich suchten Nutzer verstärkt nach Musik zum "Chillen" und Instrumental-Aufnahmen zum Stressabbau. Bei Podcasts seien Themen wie Wellness und Meditation populärer geworden.

Gilead-Zwischenerfolg treibt Aktie und Börsen hoch

16.19 Uhr: Die US-Biotech-Firma Gilead hat mit dem ursprünglich gegen Ebola entwickelten Wirkstoff Remdesivir zur potenziellen Behandlung von Covid-19 einen Zwischenerfolg erzielt. In einer vom National Institute of Allergy and Infectious Diseases (NIAID) durchgeführten Studie habe das Mittel den primären Endpunkt erreicht, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Detaillierte Informationen dazu soll es demnächst durch das Forschungszentrum selbst in einer Pressekonferenz geben.

An den Börsen fachte die Nachricht die Hoffnungen auf eine baldige Lösung in der Corona-Pandemie weltweit wieder an. Der Dax sprang erstmals nach über eineinhalb Monaten wieder über die Marke von 11 000 Punkten. Auch der EuroStoxx 50 zog an, genauso wie der US-Leitindex Dow Jones Industrial . Die Aktie von Gilead selbst legte kurz nach Handelsbeginn in den USA um drei Prozent zu.

Neben der NIAID-Studie führt Gilead auch eigene Untersuchungen mit dem Mittel durch. Derzeit testet das Unternehmen etwa, ob eine fünftägige Behandlung bei Covid-19 Patienten mit schwerem Krankheitsverlauf genauso effizient und sicher ist, wie die unter anderem vom NIAID getestete zehntägige Behandlung. Weitere Daten aus einer Studie mit Patienten mit mittelschwerem Krankheitsverlauf erhofft sich Gilead zudem Ende Mai.

Wiederaufbau-Fonds der EU soll im Januar starten

15.54 Uhr: Der geplante Fonds zur wirtschaftlichen Erholung der Europäischen Union soll zum 1. Januar 2021 startklar sein. Dies kündigte die EU-Kommissionsvizepräsidentin Vera Jourova am Mittwoch an. Wie der Fonds genau aussehen soll, ist aber weiter offen. Ein Vorschlag der Kommission werde "so schnell wie möglich" vorgelegt. Ein Sprecher nannte eine Frist von einer bis zwei Wochen.

Wegen des verheerenden Wirtschaftseinbruchs in der Corona-Krise hatten die EU-Staats- und Regierungschefs die Kommission vorige Woche beauftragt, ein Konzept für den Fonds im Rahmen des nächsten EU-Haushaltsplans für die Jahre 2021 bis 2027 zu erarbeiten. Dabei sind die Vorstellungen und Forderungen der nördlichen und südlichen EU-Staaten jedoch sehr unterschiedlich. Dahinter steht der ungelöste Streit über die gemeinsame Schuldenaufnahme der EU.

Jourova bekräftigte, dass die EU-Kommission den finanziellen Spielraum im Finanzrahmen erweitern und den zusätzlichen Puffer für Garantien zur Aufnahme von Geld am Finanzmarkt nutzen will. So solle zusätzliches Geld über das EU-Budget an die EU-Staaten fließen. Dabei solle eine Balance zwischen Krediten, Zuschüssen und finanziellen Garantien gefunden werden. Um wie viel Geld es geht, ist offen. EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen spricht von Investitionen in Billionenhöhe. Im Gespräch sind eine bis 1,5 Billionen Euro, also 1000 bis 1500 Milliarden.

US-Wirtschaft bricht im ersten Quartal um annualisiert 4,8 Prozent ein

14.37 Uhr: Die US-Wirtschaft ist im ersten Jahresviertel einer ersten Schätzung zufolge um annualisiert 4,8 Prozent eingebrochen. Erwartet wurde indes nur ein Minus beim Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 4,0 Prozent.

Die Wachstumsraten in den USA sind nicht direkt mit den in Europa und Deutschland üblichen Zahlen vergleichbar. In den Vereinigten Staaten wird das Wachstum aufs Jahr hochgerechnet. Heißt: Die Wirtschaft der USA würde im Gesamtjahr um 4,8 Prozent schrumpfen, sollte das weitere Wachstum bei der Rate des ersten Quartals bleiben.

Im vierten Quartal 2019 war die weltgrößte Volkswirtschaft noch mit soliden 2,1 Prozent gewachsen. Inzwischen warnen Experten aber, dass den USA der stärkste Wachstumseinbruch seit der Weltwirtschaftskrise vor fast 100 Jahren droht.

Die Coronavirus-Pandemie hatte sich in den USA ab März zugespitzt. Ab Mitte März begannen viele Bundesstaaten, für die Wirtschaft verheerende Ausgangsbeschränkungen zu verhängen. Seither haben in den USA mehr als 26 Millionen Menschen ihren Job verloren. Experten gehen davon aus, dass die Arbeitslosenquote inzwischen bei etwa 15 Prozent liegen dürfte. Die Regierung befürchtet für das zweite Quartal einen noch drastischeren Wirtschaftseinbruch - womöglich sogar ein Schrumpfen um bis zu 30 Prozent.

Krise drückt Quartalszahlen bei General Electric - Aktie stürzt vorbörslich ab

14.30 Uhr: Der Mischkonzern General Electric (GE) hat im ersten Quartal die Auswirkungen der Corona-Pandemie erheblich zu spüren bekommen. Allein der milliardenschwere Verkauf der Tochter BioPharma sorgte für einen deutlichen Anstieg des Nettogewinns, wie der Siemens-Rivale am Mittwoch in Boston mitteilte. Operativ musste GE jedoch Einbußen hinnehmen, vor allem im Segment Luftfahrt, wo derzeit nahezu Stillstand herrscht. Den Anlegern an der Börse schmeckten die Zahle nicht. Vorbörslich rauschte die GE-Aktie um 5,7 Prozent ab.

Einen Ausblick gab General Electric nicht - wie so viele andere Konzerne hatte das Unternehmen im Zusammenhang mit den wirtschaftlichen Unsicherheiten im Zusammenhang mit der Corona-Krise seine Prognose zurückgezogen. Das zweite Quartal werde sich jedoch im Vergleich zum Vorquartal nochmals verschlechtern, schätzt GE.

Der Umsatz sank im ersten Quartal um 8 Prozent auf 20,5 Milliarden US-Dollar. Die Auftragseingänge sanken um 5 Prozent auf 19,5 Milliarden Dollar. Das bereinigte Ergebnis der Industriegeschäfte wurde mit knapp 1,1 Milliarden Dollar fast halbiert. Hier waren vor allem die Rückgänge im Luftfahrtgeschäft verantwortlich. Aber auch das Energiegeschäft sowie die Windanlagen-Sparte mussten Einbußen hinnehmen und schrieben Verluste. Einzig das Medizintechnikgeschäft profitierte von der Covid-19-Krise und verbuchte höhere Ergebnisse.

Unter dem Strich erzielte GE einen Gewinn von knapp 6,2 Milliarden Dollar nach 3,5 Milliarden Dollar im Vorjahr, maßgeblich getrieben durch den Verkaufserlös von BioPharma, welches GE für 20 Milliarden Dollar veräußert hatte. Bereinigt um den Verkaufsgewinn bei BioPharma, Abschreibungen auf den Ölfeldausrüster Baker Hughes sowie um verschiedene Sondereffekte fiel das Ergebnis je Aktie jedoch deutlich niedriger aus. Es betrug noch 0,05 Dollar, verglichen mit 0,13 Dollar im Vorjahr. Dank des Verkaufs von BioPharma kann GE auch auf ein dickes Finanzpolster blicken. Das Unternehmen verfüge über eine Liquidität von 47,3 Milliarden Dollar, erklärte GE.

Corona-Krise: Bundesregierung rechnet mit schwerer Rezession

14.06 Uhr: Die Bundesregierung erwartet wegen der Corona-Krise eine höhere Arbeitslosigkeit in Deutschland. "Der Arbeitsmarkt gerät stark unter Druck", heißt es in der Frühjahrsprojektion, die am Mittwoch von Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) vorgestellt wurde. Demnach dürfte im laufenden Jahr die Erwerbstätigkeit um 370.000 Personen zurückgehen. Besonders betroffen seien das Gastgewerbe, der Handel sowie die Unternehmensdienstleistungen.

Die Kurzarbeit werde im März und April in einem noch nie dagewesenen Ausmaß steigen und viele Entlassungen verhindern, heißt es. Die Arbeitslosigkeit dürfte im Jahresdurchschnitt auf 5,8 Prozent wachsen. Im März lag die Quote bei 5,1 Prozent.

Infolge der Corona-Krise stürzt Deutschland laut Prognose in eine schwere Rezession. Die Bundesregierung rechnet für das Jahr 2020 mit einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts um 6,3 Prozent. Für das Jahr 2021 wird im Zuge eines Aufholprozesses ein Zuwachs in Höhe von 5,2 Prozent erwartet.

CDU-Flügel fordert: Staat sollte keine Politiker in Aufsichtsräte schicken

13.33 Uhr: Der CDU-Wirtschaftsflügel drängt auf eine Selbstbeschränkung des Staates, sollte es zu Staatsbeteiligungen in der Coronakrise kommen. Der Chef der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung MIT, Carsten Linnemann, sagte der "WirtschaftsWoche": "Wenn der Staat sich schon an Unternehmen beteiligt und ihm ein Aufsichtsratsposten zufällt, sollte gelten: Nur Experten statt Politiker in das Gremium." Vorbild könnte beispielsweise die Entsendung von Fachleuten in die Airbus-Gremien durch den Bund sein.

Im Zuge des 600 Milliarden Euro schweren Wirtschaftsstabilisierungsfonds kann sich der Bund an Unternehmen künftig direkt beteiligen. "Grundsätzlich ist wichtig: Staatsbeteiligungen sollten so schnell wie möglich auch wieder beendet werden", sagte Linnemann der "WirtschaftsWoche".

Ölpreise stabilisieren sich - Experten erwarten weitere Schwankungen

12.48 Uhr: Die Ölpreise sind am Mittwoch gestiegen und haben damit an die Erholung vom Vorabend angeknüpft. Im Mittagshandel kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 21,38 Dollar. Das waren 92 Cent mehr als am Dienstag. Der Preis für die US-Sorte WTI stieg um 1,84 Dollar auf 14,18 Dollar je Barrel. Am Dienstagvormittag war der Preis für US-Öl zeitweise bis an die Marke von 10 US-Dollar gefallen, bevor die Erholung einsetzte.

Marktbeobachter verwiesen auf jüngste Aussagen des russischen Energieministers Alexander Nowak. Der hatte der Nachrichtenagentur Interfax gesagt, dass russische Ölfirmen ihre Fördermenge um etwa 19 Prozent im Vergleich zum Fördervolumen im Februar senken wollen. Zuvor hatte Nowak bereits gewarnt, dass es keine schnelle Lösung für die niedrigen Preise geben werde. Demnach sei erst in der zweiten Jahreshälfte mit einer Stabilisierung am Ölmarkt zu rechnen.

Am Markt für Rohöl herrscht weiter Unsicherheit. Experten rechnen mit starken Preisschwankungen. Einer wegen der Corona-Pandemie wegbrechenden Nachfrage steht ein viel zu hohes Angebot gegenüber. Dies hat zur Folge, dass immer mehr Erdöl in die verbliebenen freien Lager fließt.

Kaum noch Mitarbeiter gesucht: Stellenindex der Agentur für Arbeit bricht ein

12.43 Uhr: Der Stellenindex BA-X der Bundesagentur für Arbeit, der Auskunft über die freien Arbeitsplätze in Deutschland gibt, ist wegen der Corona-Krise eingebrochen. Der Index habe von März auf April um 19 Punkte nachgegeben, teilte die Bundesagentur am Mittwoch in Nürnberg mit. Er liege damit erstmals unter dem Referenzwert, der durch das Mittel des Jahres 2015 errechnet wird.

"Im Zusammenhang mit den wirtschaftlichen Einschränkungen durch die Corona-Pandemie geht die Arbeitskräftenachfrage massiv zurück", teilte die Bundesagentur am Mittwoch mit. Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung spricht sich unter anderem deshalb für Förderinstrumente aus, die Neueinstellungen flankieren sollen.

Mit Ausnahme der Landwirtschaft sei der Personalbedarf in allen Branchen geringer als im Vorjahr. Fast die Hälfte des Rückgangs gehe auf die abnehmende Nachfrage in Zeitarbeit und Industrie zurück. Besonders von den Regelungen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie betroffen sei auch das Gastgewerbe: Hier waren ein Drittel weniger Stellen gemeldet als im Vorjahr. Nahezu ein Drittel weniger sind es bei Verkehr und Logistik. Selbst im Gesundheits- und Sozialwesen sei ein Minus zu verzeichnen.

Der BA-X wird monatlich für Bund und ausgewählte Länder veröffentlicht. Er beruht auf den bei der BA gemeldeten Stellenangeboten. Der saison- und kalenderbereinigte Indikator bildet die Entwicklung der Arbeitskräftenachfrage am ersten Arbeitsmarkt unabhängig von jahreszeitlichen Einflüssen ab und gilt als Spiegel für die Einstellungsbereitschaft der Unternehmen in Deutschland.

Volvo will in Schweden über tausend Stellen streichen

12.28 Uhr: Der Fahrzeughersteller Volvo Cars will in seiner schwedischen Heimat über Tausend Stellen abbauen. Die Positionen von 1300 Angestellten werden gestrichen, wie der Autobauer am Mittwoch mitteilte. Darüber hinaus werde die Zahl der Berater um etwa 300 verringert, sagte Konzernchef Håkan Samuelsson im schwedischen Radio.

Damit wolle man die Kosten senken und das Geschäft neu ausrichten, erklärte Volvo. Auch die Coronavirus-Pandemie habe zu dem Entschluss beigetragen. "Die Corona-Krise trifft die Wirtschaft mehr als wir anfangs angenommen haben", sagte Samuelsson. Man könne von den Kunden nicht erwarten, dass sie weiter an denselben Produkten interessiert seien, wenn die Nachfrage in einigen Monaten hoffentlich wieder steige.

Der Pkw-Hersteller ist seit vielen Jahren vom Nutzfahrzeughersteller Volvo AB getrennt und gehört seit 2010 dem chinesischen Autokonzern Geely, der auch an Volvo AB beteiligt ist. Volvo Cars hat weltweit 41.500 Mitarbeiter, darunter rund 12.000 Angestellte und 12.000 Arbeiter in Schweden.

Zulieferer Bosch stellt sich auf härtere Rezession als 2009 ein

12.12 Uhr: Der Technologiekonzern Bosch rechnet wegen der Corona-Krise und der Transformation in der Automobilbranche mit einer deutlich stärkeren Wirtschaftskrise als während der Rezession im Jahr 2009. "In der Automobilproduktion rechnen wir aktuell für 2020 auf Basis der bislang bekannten Effekte mit einem Minus von mindestens 20 Prozent", sagte Volkmar Denner, Vorsitzender der Geschäftsführung, am Mittwoch in Stuttgart. Es werde im Konzern größter Anstrengungen bedürfen, überhaupt nur ein ausgeglichenes Ergebnis zu erzielen.

Eine konkrete Prognose für den Konzern wollte Denner angesichts der "erheblichen Unsicherheiten" nicht geben. Von Vorteil sei für Bosch jedoch die breite Aufstellung mit unterschiedlichen Unternehmensbereichen. Wichtig seien zudem Kostenreduzierungen und die Liquiditätssicherung. So gebe es derzeit an vielen europäischen Standorten Arbeitszeitverkürzungen, und Investitionen würden stärker geprüft. Außerdem habe man vor kurzem eine zusätzliche Kreditlinie von 3 Milliarden Euro vereinbart. Ähnlich wie in der Finanzkrise 2008 und 2009 gelte diese Maßnahme der Vorsorge.

Bereits im vergangenen Jahr hatte bei Bosch die weltweite Schwäche der Autoindustrie durchgeschlagen: Der Technologiekonzern erzielte einen Umsatz von 77,7 Milliarden Euro und lag damit knapp unter dem Vorjahreswert. Der operative Gewinn fiel mit 3,3 Milliarden Euro deutlich geringer aus als 2018 - damals waren es 5,5 Milliarden.

Porsche-Gewinn schrumpft um mehr als ein Drittel

11.27 Uhr: Die Auswirkungen der Coronavirus-Krise bremsen auch Porsche und nagen spürbar am Gewinn des Sportwagenbauers. Das Ergebnis aus dem operativen Geschäft der Porsche AG ging im ersten Quartal um mehr als ein Drittel auf 572 Millionen Euro zurück, wie aus den am Mittwoch veröffentlichten Zahlen der Konzernmutter VW hervorgeht.

Porsche hatte zuletzt viel Geld in Zukunftsthemen wie Elektromobilität und Digitalisierung und vor allem in den Anlauf seines ersten reinen Elektro-Fahrzeugs Taycan gesteckt. Nun bremst Corona den Absatz, wenn auch nicht so stark wie bei anderen Herstellern. Rund 56.000 Autos konnte Porsche von Januar bis Ende März weltweit verkaufen, 1,3 Prozent weniger als im Vorjahresquartal.

Dass der Umsatz der AG, zu der auch Finanzdienstleistungen gehören, im ersten Quartal trotzdem noch um knapp vier Prozent auf gut sechs Milliarden Euro zulegte, lag den Angaben zufolge vor allem an einem aus Porsche-Sicht günstigeren Produktmix. Das heißt, es wurden mehr Fahrzeuge aus den oberen Preisklassen verkauft.

Rewe steigert sich im Vorjahr deutlich und will trotz Krise investieren

11.15 Uhr: Deutschlands zweitgrößter Lebensmittelhändler Rewe hat im vergangenen Jahr Umsatz und Ergebnis noch einmal deutlich gesteigert. Dies erleichtere es dem Handelsriesen jetzt, die durch die Corona-Pandemie verursachten Herausforderungen zu meistern, sagte Rewe-Chef Lionel Souque am Mittwoch bei der Präsentation der Bilanzzahlen für 2019. Denn der Konzern sei "wirtschaftlich kerngesund". Für das laufende Jahr plant Rewe trotz der Corona-Krise Investitionen von 2 Milliarden Euro.

Insgesamt steigerte der genossenschaftliche Kölner Handels- und Touristikkonzern seinen Außenumsatz im vergangenen Jahr um rund 2,5 Prozent auf 62,7 Milliarden Euro. Besonders starke Zuwächse erzielten erneut die selbstständigen Rewe-Kaufleute in ihren mehr als 1800 Märkten in Deutschland. Sie steigerten ihre Umsätze sogar um 9,1 Prozent. Der Jahresüberschuss im Rewe-Konzern - also ohne die Gewinne der selbstständigen Kaufleute und ohne Beteiligungen - wuchs um rund 18 Prozent auf 507 Millionen Euro.

Deutlich schlechter als der Rest der Gruppe entwickelte sich allerdings das Deutschland-Geschäft des konzerneigenen Discounters Penny. Hier stieg der Umsatz lediglich um 0,1 Prozent auf 7,6 Milliarden Euro. Die konsolidierten Umsatzerlöse im Geschäftsfeld Touristik erhöhten sich 2019 noch einmal um 1,6 Prozent auf 5 Milliarden Euro.

Die Touristiksparte ist aktuell das größte Sorgenkind des Konzerns. Während der Lebensmittelhandel auch in der Corona-Krise brummt, ist das Reisegeschäft, zum dem die Marken DerTour, Meier's Weltreisen und ADAC Reisen gehören, praktisch zum Erliegen gekommen. Rewe verliere dort zwar Hunderte von Millionen Euro, brauche aber vorerst keine Hilfe, sagte Souque kürzlich dem Nachrichtenmagazin "Spiegel". Das gelte auch, wenn alle Buchungen bis zum Jahresende storniert würden.

Aktie an SDax-Spitze: Deutsche-Bank-Tochter DWS punktet mit Zahlen

10.55 Uhr: Dank positiv aufgenommener Geschäftszahlen von DWS haben die Aktien der Deutsche-Bank-Tochter am Mittwoch ihren klaren Erholungskurs fortgesetzt. Zuletzt notierten die Papiere des Vermögensverwalters mit einem Gewinn von rund acht Prozent bei 28,29 Euro und waren damit Spitzenreiter im SDax. Die Fondsgesellschaft habe im ersten Quartal weniger Abflüsse verzeichnet als befürchtet und auch kostenseitig besser abgeschnitten, lobte Goldman-Sachs-Analystin Roberta De Luca.

Die DWS erlöste im ersten Quartal mit 524 Millionen Euro etwas weniger als erwartet, das Ergebnis vor Steuern lag mit 179 Millionen Euro aber elf Millionen Euro über den Erwartungen. Außerdem flossen zwischen Januar und März nur 2,5 Milliarden Euro aus der Fondsgesellschaft ab - deutlich weniger als die erwarteten 6,4 Milliarden Euro.

Bundeskabinett billigt Erhöhung des Kurzarbeitergeldes

10.50 Uhr: Die Bundesregierung hat eine Erhöhung des Kurzarbeitergeldes auf den Weg gebracht. Wie der Nachrichtensender "ntv" unter Berufung auf Regierungskreise berichtet, billigte das Kabinett am Mittwoch einen entsprechenden Gesetzentwurf von Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD). Das Kurzarbeitergeld soll demnach in zwei Stufen ab dem 4. und dem 7. Monat auf bis zu 80 Prozent beziehungsweise bei Eltern auf bis zu 87 Prozent des Lohnausfalls steigen. Die Erhöhung des Kurzarbeitergeldes ist bis Ende des Jahres befristet.

„Tourismus ist ihnen scheißegal“ - Bruder von Ministerin Karliczek kritisiert Bundesregierung scharf

10.04 Uhr: Olaf Kerssen, Hotelier aus dem westfälischen Brochterbeck und Bruder von Bundesbildungsministerin Anja Karliczek, CDU, hat die Bundesregierung scharf kritisiert. „Sie retten die Banken, sie retten die Versicherungen, sie retten die Autoindustrie. Aber der Tourismus ist ihnen scheißegal“, sagte er der "WirtschaftsWoche".

Kerssen führt das Familienunternehmen Ringhotel Teutoburger Wald, in dem seine Schwester vor ihrem Einstieg in die Bundespolitik eine Ausbildung zur Hotelfachfrau gemacht und gearbeitet hatte. „Ich halte meine Schwester zu großen Teilen da raus, weil ich sie damit diskreditiere“, sagte Kerssen, „aber auf der anderen Seite habe ich hier auch ein persönliches Interesse zu vertreten – und ein Interesse meiner Mitarbeiter.“

25.000 Euro Soforthilfe habe sein Familienunternehmen erhalten, das Geld sei jedoch schon lange verbraucht. Den Schaden durch entgangene Einnahmen beziffert Kerssen auf 500.000 Euro. „Das ist ein Schaden, der von Amts wegen erfolgt.“ Bis zu 60 Prozent der Hotelbetriebe drohe die Insolvenz, so Kerssen, der Vorsitzender des Hotel- und Gaststättenverbands im Kreis Steinfurt ist.

Da helfe auch das Hilfspaket der Bundesregierung wenig. Die große Koalition will den Mehrwertsteuersatz auf Speisen ab Juli für einen Jahr auf sieben Prozent absenken. „Das macht gar keinen Sinn“, sagte Kerssen. Der Zeitraum sei viel zu kurz gewählt, außerdem seien die Umsätze der Branche bis weit ins nächste Jahr hinein höchst unsicher. Er fordert den ermäßigten Steuersatz nicht nur für Speisen, sondern auch für Getränke – mindestens für zehn Jahre. So könnten Betriebe die Kredite abbezahlen, die sie jetzt aufnehmen.

Dax startet stabil

09.00 Uhr: Der Dax beginnt den Handelstag bei 10815 Punkten mit einem leichten Plus von 0,18 Prozent. Der deutsche Leitindex war bereits vorbörslich mit Gewinnen erwartet worden, nachdem er schon in den letzten Tagen in Folge der Corona-Lockerungen zulegen konnte.

"Zahlen deuten auf Pleitewelle hin" - Ifo-Umfrage bei Unternehmern

08.57 Uhr: Viele deutsche Unternehmen sehen ihre Existenz bedroht durch die Coronakrise. Das geht hervor aus der April-Umfrage des ifo Instituts. 29,2 Prozent der befragten Firmen sagten, sie könnten drei Monate oder kürzer überleben, wenn die pandemiebedingten Einschränkungen noch für längere Zeit bleiben würden. Sechs Monate oder kürzer könnten 52,7 Prozent durchhalten. „Das sind beunruhigende Zahlen, die auf eine kommende Pleitewelle hindeuten“, sagt Klaus Wohlrabe, Leiter der ifo Befragungen.

Besonders kritisch war die Lage im April im Einzelhandel: 44,9 Prozent der Unternehmen antworteten, sie könnten maximal drei Monate durchhalten. Und insgesamt können 63,2 Prozent der Einzelhändler nach eigenem Bekunden höchstens ein halbes Jahr überstehen.

Bei den Dienstleistern haben 31,3 Prozent ein Vierteljahr oder weniger bis zum Aus. Und insgesamt müssen 56 Prozent der Dienstleister spätestens nach einem halben Jahr die Pleite anmelden.

Etwas stabiler ist die deutsche Industrie: 24,8 Prozent der Firmen haben Kraft für ein Vierteljahr. Nach einem halben Jahr oder früher müssen 48 Prozent der Industrie-Unternehmen ihr Geschäft aufgeben.

Der Bau zeigt sich derzeit am robustesten: 20,4 Prozent der Unternehmen halten ein Vierteljahr oder weniger durch. Und 45,4 Prozent der Firmen verschwinden nach spätestens einem halben Jahr.

Ölpreise steigen - Unsicherheit hält aber an

08.39 Uhr: Die Ölpreise sind am Mittwoch gestiegen und haben damit an die Erholung vom Vorabend angeknüpft. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 21,25 Dollar. Das waren 79 Cent mehr als am Dienstag. Der Preis für die US-Sorte WTI stieg um 1,62 Dollar auf 13,96 Dollar je Barrel. Zwischenzeitlich war der Preis für US-Öl am Dienstagvormittag bis an die Marke von 10 US-Dollar gefallen.

Trotz der leichten Erholung bleibt die Unsicherheit am Rohölmarkt bestehen. Einer wegen der Corona-Pandemie wegbrechenden Nachfrage steht ein viel zu hohes Angebot gegenüber. Dies hat zur Folge, dass immer mehr Erdöl in die verbliebenen freien Lager fließt. Wie am Vorabend bekannt wurde, hatte der Interessenverband American Petroleum Institute (API) in der vergangenen Woche einen Anstieg der amerikanischen Lagerbestände um insgesamt 9,98 Millionen Barrel verzeichnet. Davon seien 2,49 Millionen in Lager am Hauptumschlagplatz für US-Öl in Cushing, Oklahoma geflossen. Marktbeobachter rechnen damit, dass die Lager dort innerhalb des nächsten Monats ihr Limit erreichen werden.

Den besonders starken Preisdruck auf amerikanisches Rohöl begründen Marktkenner vor allem mit zwei Entwicklungen. Zum einen wird US-Leichtöl in Cushing ausgeliefert, weshalb die dort angespannte Lagersituation besonders schwer wiegt. Zum anderen steigen Investoren derzeit vermehrt aus Ölterminkontrakten mit Fälligkeit in naher Zukunft aus. Das verstärkt den kurzfristigen Preisdruck am Ölmarkt.

Die Ende April angelaufene Förderkürzung führender Ölnationen konnte hingegen bisher nicht zu einer Stabilisierung beitragen. Russland warnte daher zuletzt, dass es keine schnelle Lösung für die niedrigen Preise geben werde. Wie Energieminister Alexander Nowak am Dienstag mitteilte, erwarte er erst im zweiten Halbjahr eine Stabilisierung.

Heftiger Gewinneinbruch bei Daimler - Mitarbeiter dürfen vorerst nicht in Urlaub

7.23 Uhr: Die Coronavirus-Krise hat bei Daimler auch unter dem Strich für einen herben Gewinneinbruch gesorgt und den Autobauer nur knapp an einem Verlust vorbeischrammen lassen. Im ersten Quartal stürzte der auf die Aktionäre entfallende Gewinn auf nur noch 94 Millionen Euro ab, wie der Konzern am Mittwoch mitteilte. Vor einem Jahr waren es noch rund 2,1 Milliarden Euro gewesen. Der Umsatz ging im Vergleich dazu nur leicht um sechs Prozent auf 37,2 Milliarden Euro zurück.

Daimler hatte im ersten Quartal nur 644.300 Autos und Nutzfahrzeuge verkaufen können. Das waren 17 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Erste vorläufige Zahlen hatte der Konzern bereits vergangene Woche veröffentlicht und dabei auch schon angekündigt, dass man wegen der Coronavirus-Pandemie sowohl bei Absatz und Umsatz als auch beim Gewinn 2020 unter dem Vorjahreswert liegen werde.

Für Beschäftigte von Daimler gilt nun bis Ende Juni eine Urlaubssperre – womöglich auch, um die Liquidität des Konzerns zu schonen. Für Mai und Juni dürfen „keine neuen Abwesenheiten“ wie etwa Urlaub „ins Zeitsystem eingetragen werden“, heißt es in einem internen Schreiben an die Mitarbeiter. Das berichtet die „Wirtschaftswoche“. Ausnahmen gelten etwa für Kinderbetreuung.

Ein Hintergrund könnte sein, dass Arbeitgeber für Urlaubstage das volle Gehalt zahlen müssen und kein Kurzarbeitergeld bekommen. Gesamtbetriebsratschef Michael Brecht sagte der „Wirtschaftswoche“, dass er Daimler „momentan in einer ernsthaften Situation“ sehe. Klar sei daher, dass man die Kurzarbeit für genau das nutze, wofür sie gedacht sei: „Die Sicherung von Arbeitsplätzen und Liquidität.“

Daimler begründet die Empfehlung der „restriktiveren Planung von neuen Abwesenheitszeiten“ damit, dass man den „Hochlauf der Produktion“ sichern wolle. Den Rückschluss auf die Liquidität legt jedoch auch ein anderes Daimler-Dokument nahe. Ein Kurzarbeitstag dürfe nicht durch einen Abwesenheitstag ersetzt werden, weil das eine „negative Cash-Wirkung“ habe, sich also negativ auf die Liquidität auswirke, heißt es dort. Priorität habe weiter ein „möglichst hoher Grad an Kurzarbeit insbesondere in den indirekten Bereichen und der Verwaltung“.

Corona-Krise reißt Airbus in die roten Zahlen

7.17 Uhr: Die Corona-Krise und Sonderabschreibungen haben den Luftfahrt- und Rüstungskonzern Airbus im ersten Quartal in die roten Zahlen gerissen. Unter dem Strich stand ein Verlust von 481 Millionen Euro nach einem Gewinn von 40 Millionen ein Jahr zuvor, wie das Unternehmen am Mittwoch in Toulouse mitteilte. Der Umsatz sank wegen Unterbrechungen bei der Flugzeug-Auslieferung infolge der Pandemie um 15 Prozent auf 10,6 Milliarden Euro. Der um Sonderposten bereinigte operative Gewinn (bereinigtes Ebit) sackte um knapp die Hälfte auf 281 Millionen Euro nach unten.

Für das laufende Jahr wagt Airbus-Chef Guillaume Faury wegen der unklaren Dauer und Folgen der Coronavirus-Pandemie weiterhin keine neue Geschäftsprognose. Das Unternehmen fährt seine Flugzeugproduktion wie bereits bekannt um rund ein Drittel zurück, weil viele Airlines ihre bestellten Maschinen erst später abnehmen wollen.

Größte Café-Kette der Welt: Starbucks-Gewinn bricht um die Hälfte ein

Mittwoch, 29. April, 7.22 Uhr: Die Corona-Pandemie belastet die weltgrößte Café-Kette Starbucks erheblich. In den drei Monaten bis Ende März brach der Gewinn verglichen mit dem Vorjahreswert um gut 50 Prozent auf unterm Strich 328 Millionen Dollar (303 Mio Euro) ein, wie das Unternehmen am Dienstag nach US-Börsenschluss in Seattle mitteilte. Die Erlöse sanken um fünf Prozent auf sechs Milliarden Dollar.

Durch die große Präsenz in China, wo die Ausbreitung des Coronavirus begann, war Starbucks schon relativ früh von der Pandemie betroffen. Hatte das Unternehmen jüngst noch verkündet, dass sich das Geschäft dort wieder erholt habe, so sagte es nun einen Rückgang der Verkäufe in China um 25 bis 35 Prozent für das laufende Quartal voraus.

Zudem leidet der US-Heimatmarkt inzwischen immer stärker unter Filialschließungen und fernbleibender Kundschaft. Für das Geschäft in den Vereinigten Staaten gab Starbucks zwar keine Prognose ab, betonte jedoch, dass die Belastungen durch die Pandemie im laufenden Quartal deutlich stärker sein dürften als im vergangenen. Anleger reagierten negativ und ließen die Aktie nachbörslich zunächst deutlich fallen.

US-Autoriese Ford sagt Milliardenverlust voraus

22.15 Uhr: Der US-Autoriese Ford hat am Dienstagabend bei der Vorlage der Zahlen zum ersten Quartal eine düstere Prognose für das laufende Jahresviertel gegeben. Für das zweite Quartal erwartet Ford einen Vorsteuerverlust von fünf Milliarden US-Dollar - nach 632 Millionen Dollar Verlust vor Steuern im ersten Quartal.

Die Autoindustrie gehört weltweit zu den am stärksten von der Pandemie betroffenen Branchen. In vielen Ländern liegen Fabriken komplett still, während die Verkäufe von Autos einbrachen. Neben den Rivalen General Motors und Fiat Chrysler ist Ford Teil der sogenannten "Big Three", den größten Autobauern in den USA.

British-Airways-Mutter IAG macht Milliardenverlust - 12.000 Jobs auf der Kippe

19.02 Uhr: Die British-Airways-Mutter IAG hat im ersten Quartal angesichts der Coronavirus-Krise einen milliardenschweren Verlust eingeflogen. Der um Sondereffekte bereinigte Verlust habe zwischen Januar und März 535 Millionen Euro betragen, teilte die Fluggesellschaft am Dienstag in London auf Basis vorläufiger Zahlen mit. Ein Jahr zuvor hatte IAG noch einen operativen Gewinn von 135 Millionen Euro gemacht. Im laufenden zweiten Quartal dürfte der Verlust noch bedeutend höher ausfallen, warnte IAG.

Zusätzlich zum operativen Verlust falle aktuell für Währungs- und Kerosinpreissicherungsgeschäfte eine Belastung von 1,3 Milliarden Euro an, hieß es weiter. Der Konzernumsatz sank in den ersten drei Monaten im Jahresvergleich um 13 Prozent auf 4,6 Milliarden Euro. Detaillierte Zahlen will der Konzern am 7. Mai vorlegen.

Im Lichte der Covid-19-Ausbreitung und weil es voraussichtlich einige Jahre brauchen werde, bis die Passagiernachfrage wieder das Niveau von 2019 erreiche, will British Airways mit seinen Gewerkschaften über eine Restrukturierung mit Stellenabbau sprechen. Es gehe zunächst um Vorschläge für Gespräche, aber die meisten von zuletzt rund 45.000 Mitarbeitern der Fluglinie dürften betroffen sein, hieß es. 12.000 Jobs könnten den Plänen gar zum Opfer fallen.

Ende März habe der Konzern Finanzmittel von 9,5 Milliarden Euro zur Verfügung gehabt, davon 6,95 Milliarden Euro als Barmittel. Zu IAG gehört neben British Airways auch die Fluggesellschaften Iberia, Vueling, Aer Lingus und Level.

EU und Mexiko einig: Jahrzehntealtes Handelsabkommen wird aktualisiert

18.11 Uhr: Die Europäische Union und Mexiko haben Verhandlungen zu einem neuen Handelsabkommen abgeschlossen. Der EU-Handelskommissar Phil Hogan und Mexikos Wirtschaftsministerin Graciela Márquez einigten sich in einem Telefonat am Dienstag in den letzten noch offenen Punkten, wie beide Seiten mitteilten. Das Abkommen werde nun juristisch geprüft und in alle EU-Sprachen übersetzt. Dann könne es unterschrieben werden und der Ratifizierungsprozess beginnen, hieß es.

Es geht um die Aktualisierung eines Handelsabkommens, das seit dem Jahr 2000 gilt. Es soll ausgeweitet und modernisiert werden. Die beiden Seiten hatten die Verhandlungen im Mai 2016 aufgenommen und angesichts protektionistischer Töne von US-Präsident Donald Trump im folgenden Jahr beschleunigt. Vor rund zwei Jahren erreichten sie einen Durchbruch, es blieben aber noch Einzelheiten zu klären.

Mit dem erneuerten Abkommen können nach Angaben der EU-Kommission praktisch alle Waren zollfrei zwischen der EU und Mexiko gehandelt werden, auch landwirtschaftliche Güter. Zudem sagen beide Seiten zu, ihre Verpflichtungen aus dem Pariser Klimaschutzabkommen zu erfüllen. Das Abkommen sei Teil einer breiteren Einigung zwischen der EU und Mexiko, zu der auch der Schutz von Menschenrechten und der Kampf gegen Korruption gehörten.

Das Handelsvolumen zwischen Mexiko und der EU betrug im vergangenen Jahr nach mexikanischen Angaben 75,5 Milliarden US-Dollar (knapp 70 Mrd Euro). Für Mexiko ist die EU der drittgrößte Handelspartner. Für die EU ist Mexiko der wichtigste Partner in Lateinamerika.

US-Justizministerium ermittelt gegen Boeing

17.55 Uhr: Dem angeschlagenen US-Luftfahrtkonzern Boeing droht inmitten der Corona-Pandemie laut US-Medien noch mehr rechtlicher Ärger wegen des Krisenfliegers 737 Max. Der Airbus-Rivale sei nun auch wegen Produktionsmängeln bei dem Modell ins Visier des Justizministeriums geraten, berichtete das "Wall Street Journal" am Dienstag unter Berufung auf Insider. Boeing müsse mit zivil- und strafrechtlichen Konsequenzen rechnen.

Boeing bestätigte die Ermittlungen auf Nachfrage nicht direkt. Ein Sprecher verwies aber darauf, dass die Probleme bei einer internen Untersuchung entdeckt worden und sofort Maßnahmen ergriffen worden seien. Das Justizministerium äußerte sich zunächst nicht.

Boeing hatte im Februar eingeräumt, dass bei Wartungsarbeiten am nach zwei Abstürzen mit Flugverboten belegten Krisenjet 737 Max Fremdkörper in Treibstofftanks gefunden worden seien. Die gefundenen Teile wurden als "foreign object debris" bezeichnet - demnach könnte es sich um Unrat wie unbeseitigte Metallspäne, Reste von Bauteilen oder von Arbeitern zurückgelassene Werkzeuge oder Lappen handeln.

Dieses Problem hatte Boeing zuvor auch schon bei anderen Modellen wie dem Tankflugzeug KC-46 und dem Langstreckenjet 787 "Dreamliner". Der Konzern ist wegen angeblicher Sicherheitsmängel beim Absturzflieger 737 Max ohnehin schon mit etlichen Ermittlungen konfrontiert. Anleger reagierten relativ gelassen auf den Medienbericht, die Aktie geriet nur kurz etwas unter Druck und hielt sich im US-Handel im Plus.

Dax erholt sich weiter stark - Rückschlagsrisiko bleibt

17.46 Uhr: Die Anleger am deutschen Aktienmarkt sind am Dienstag zuversichtlich geblieben. Der Leitindex Dax knüpfte an seinen starken Wochenauftakt an und legte weiter zu. Allerdings bröckelte ein Teil der Gewinne am späteren Nachmittag ab, als in den USA der Wall-Street-Index Dow Jones Industrial nach einem freundlichen Start moderat in die Verlustzone drehte.

Mit einem Plus von 1,27 Prozent auf 10.795,63 Punkte ging das deutsche Börsenbarometer aus dem Tag. Kurz vor dem US-Börsenstart war es bei knapp unter 10.900 Punkten auf ein neues Erholungshoch seit dem Tiefpunkt im Corona-Crash Mitte März geklettert. Für den MDax ging es am Dienstag um 1,03 Prozent auf 22.817,07 Punkte nach oben, und auch europaweit schlossen die Börsen freundlich.

"Immer mehr Länder gehen, wenn auch nur sehr kleine, Schritte aus dem Lockdown heraus in Richtung Normalität", schrieb Marktanalyst Jochen Stanzl vom Handelshaus CMC Markets. Auch wenn der Weg bis dahin noch sehr weit sei, verstärke sich an den Börsen mit den Lockerungsmaßnahmen die Hoffnung auf eine baldige wirtschaftliche Erholung. Das Risiko sei aktuell jedoch nach wie vor groß und ein Rutsch im Dax zurück unter 10.500 Punkte möglich

Inmitten der Pandemie: BER-Eröffnung steht nichts mehr im Weg

17.24 Uhr: Die geplante Eröffnung des neuen Hauptstadtflughafens BER im Oktober rückt ein großes Stück näher. Die zuständige Baubehörde hat das Hauptterminal am Dienstag zur Nutzung freigegeben, wie ein Sprecher des Landkreises Dahme-Spreewald der Deutschen Presse-Agentur sagte. Zuvor hatte rbb24.de darüber berichtet. Die untere Bauaufsichtsbehörde bestätige die Fertigstellung des Terminals 1, hieß es in einer Erklärung, die am Abend veröffentlicht werden sollte. Einer Nutzung als Fluggastterminal stehe bauordnungsrechtlich nichts mehr im Wege.

Der BER sollte eigentlich schon im Herbst 2011 in Betrieb gehen. Wegen Planungsfehlern, Baumängeln und Technikproblemen platzten jedoch sechs Eröffnungstermine. Die größten Probleme machte der Brandschutz. Vergangene Woche stellte jedoch der Tüv die letzten Prüfbescheinigungen aus. Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup erklärte daraufhin, der BER-Start sei noch nie so sicher gewesen wie jetzt. "Bei der Inbetriebnahme im Oktober 2020 sehen wir keine Risiken."

Im Sommer sollen nun freiwillige Passagiere die Abläufe im Terminal testen: Von der Ankunft über den Check-in bis zum Gate - dort ist Schluss. Denn geflogen wird erst am 31. Oktober. Am 8. November soll dann der Innenstadtflughafen Tegel schließen. Erleichtert wird die Inbetriebnahme, weil in Folge der Coronavirus-Krise die Passagierzahlen eingebrochen sind. Zuletzt flogen an den bestehenden Flughäfen Tegel und Schönefeld nur etwa 1000 Passagiere pro Tag.

Diesel an vielen Tankstellen unter 1 Euro

16.35 Uhr: Der Preis für Dieselkraftstoff ist am Dienstag in einigen Städten großflächig unter einen Euro gefallen. Sowohl in Berlin als auch in Hamburg verlangte am Nachmittag mehr als die Hälfte der Tankstellen, die tagesaktuelle Daten an die Markttransparenzstelle beim Bundeskartellamt melden, weniger als einen Euro. Das geht aus einer Auswertung einer Seite des ADAC zurück, die auf den Daten der Markttransparenzstelle basiert.

Auch in München und Köln lagen einige Tankstellen unter der Schwelle von einem Euro, die klare Mehrheit verlangte dort allerdings mehr pro Liter Diesel.

Die Öl und Spritpreise sind in den vergangenen Monaten deutlich gesunken. Dazu trägt insbesondere die Corona-Krise bei, durch die die Nachfrage eingebrochen ist.

Dow Jones klettert auf höchsten Stand seit sieben Wochen

15.44 Uhr: Die Hoffnung auf erste Lockerungen in der Corona-Pandemie hat an der Wall Street für Aufschwung gesorgt: Zum Handelsstart am Dienstag kletterte der Dow Jones Industrial auf den höchsten Stand seit sieben Wochen. Der US-Leitindex notierte 1,3 Prozent höher bei 24.456,34 Punkten. Nach dem bereits festen Start in die Woche setzt sich damit die jüngste Erholung fort.

Nachdem in der vergangenen Woche enttäuschte Hoffnungen auf eine schnelle medikamentöse Behandlung der gefährlichen Krankheit Covid-19, Turbulenzen an den Ölmärkten und Rezessionsängste die Stimmung an den Börsen weltweit gedämpft hatten, hatten sich die Anleger am Montag wieder vor gewagt. Der Dow Jones hatte mit einem Plus von gut eineinhalb Prozent wieder zurück über die Marke von 24.000 Punkten gefunden.

Die Technologiebörse Nasdaq 100 notierte kurz nach Handelsstart 0,6 Prozent höher bei 8.892,05 Punkten.

Während sich in den USA die Zahl der bestätigten Corona-Infizierten der Millionengrenze nähert, hatte US-Präsident Donald Trump am Vorabend erneut auf eine baldige Wiedereröffnung der Wirtschaft gedrungen. Diese müsse "schnell, aber sicher" erfolgen. Inzwischen haben mehrere Bundesstaaten eine Lockerung angekündigt, darunter am Montag etwa der wichtige Bundesstaat Texas.Trump betonte zudem, er rechne mit einer rasanten Erholung der US-Wirtschaft noch in diesem Jahr. Laut Trumps Wirtschaftsberater Kevin Hassett müssen sich die Amerikaner allerdings im zweiten Quartal auf den stärksten Einbruch der US-Wirtschaft seit der Weltwirtschaftskrise Ende der 1920er-Jahre einstellen.

Während vor diesem Hintergrund auch einige im Handelsverlauf anstehende Konjunkturdaten die Aufmerksamkeit auf sich ziehen dürften, wird von der an diesem Abend beginnenden regulären Sitzung der US-Notenbank zunächst keine weitere Ausweitung ihrer bislang bereits beispiellosen Schützenhilfe erwartet. Es wird allenfalls mit Änderungen an einzelnen Krisenprogrammen gerechnet. Die Resultate seiner Beratungen wird der geldpolitische Ausschuss FOMC aber erst am Mittwoch bekannt geben.

Trump lässt Entschädigungsforderungen an China prüfen

15.17 Uhr: Mit seiner Forderung nach Entschädigungszahlungen durch China wegen der Corona-Krise hat US-Präsident Donald Trump einen neuen Konflikt mit Peking heraufbeschworen. Seine Regierung prüfe, wie Peking für die Verbreitung des Coronavirus "zur Rechenschaft gezogen" werden könne, sagte Trump in Washington. Peking reagierte mit drastischen Worten: US-Politiker verbreiteten "unverschämte Lügen" zur Corona-Pandemie

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