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Silvesternacht Fünf Tote durch Feuerwerk, zahlreiche Verletzte

Silvesternacht Fünf Tote durch Feuerwerk zahlreiche Verletzte
In der Silvesternacht kamen in Deutschland mindestens fünf Menschen durch Feuerwerksunfälle ums Leben. Es kam außerdem zu zahlreichen Festnahmen und Bränden in mehreren Städten.

In der Silvesternacht kamen in Deutschland mindestens fünf Menschen durch Feuerwerksunfälle ums Leben. Es kam außerdem zu zahlreichen Festnahmen und Bränden in mehreren Städten.

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Wie jedes Jahr kam es auch dieses Mal in der Silvesternacht wieder zu tödlichen Unfällen durch Feuerwerkskörper. Am Rande der Stadt Geseke in Nordrhein-Westfalen starb ein 24-jähriger durch einen selbstgebauten Feuerwerkskörper. Er entfernte sich dabei kurzzeitig von seiner Familie, um den selbstgebauten Böller zu zünden. Die wuchtige Explosion konnte man laut Zeugen bis zu 500 Meter Entfernung hören. Seine Angehörigen wurden dabei nicht verletzt, mussten das Unglück aber mitansehen.

In Oschatz bei Leipzig kam ein 45-jähriger Mann ums Leben, nachdem er einen Feuerwerkskörper der Kategorie F4 gezündet hatte, für dessen Kauf man eigentlich eine besondere Genehmigung von den Behörden braucht. Er starb im Krankenhaus anseinen schweren Kopfverletzungen. In Hartha bei Chemnitz wurde ein 50-jähriger Mann ebenso tödlich verletzt. Beide Männer hielten dabei die Feuerwerkskörper in ihren Händen, als diese explodierten.

Böller, die in Menschenmengen explodieren

Ein weiterer selbstgebauter Böller wurde einem 20-Jährigen in Hamburg zum Verhängnis. Die Kugelbombe explodierte zu früh. Außerdem kam es in Oberhavel, Nähe Brandenburg, zu einem weiteren Todesopfer durch Feuerwerkskörper. Es gibt zudem zahlreiche Verletzte, darunter auch unbeteiligte Kinder.

Zum Beispiel explodierte in Berlin-Tegel eine Kugelbombe inmitten einer Menschenmenge und verletzte acht Personen, darunter ein Kleinkind lebensgefährlich. Die Unfallklinik Berlin behandelte 15 Schwerverletzte, von denen fünf durch Kugelbomben schwere Verletzungen an Händen, Gesicht und Augen erlitten.

Unfallärztin Leila Harhaus-Wähner erklärte: "Wir haben Verletzungen durch selbstgebastelte Feuerwerkskörper und insbesondere durch selbstgebastelte Kugelbomben. Das haben wir in der Vergangenheit noch nicht gesehen. Und natürlich führen diese zu Verletzungsfolgen, die wesentlich schwerer und auch gravierender sind."

Feuerwehr: Ein "Schlachtfeld"

Von Einsatz illegaler Kugelbomben wurde in diesem mehrfach berichtet. Im Berliner Stadtteil Schöneberg hat solch ein Züdwerk eine Spur der Zerstörung an zahlreiche Häuserfassaden hinterlassen, wie die Feuerwehr berichtet. Sie spricht von einem „Schlachtfeld“. 36 Wohungen sind jetzt unbewohnbar.

Kugelbomben sind hochgefährliche Feuerwerkskörper, die schwere Schäden anrichten können, die sich kugelförmig ausdehnen. Sie sind in Deutschland nicht frei verkäuflich und enthalten deutlich mehr Schwarzpulver als zugelassene Feuerwerkskörper. Bei der Detonation erzeugen sie eine gewaltige Druckwelle. Eingesetzt werden sie normalerweise nur bei professionellen Großfeuerwerken.

Im professionellen Einsatz zeigen Kugelbomben ihre Wirkung hoch oben am Himmel. Doch ohne die erforderliche Abschussvorrichtung können sich die Kugelbomben unkontrolliert in unerwünschte Richtungen bewegen. Die Sprengkörper können dann willkürlich detonieren und großen Schaden anrichten.

Angriffe auf Einsatzkräfte

Vor allem in Berlin und Leipzig kam es zudem zu Ausschreitungen. Einsatzkräfte wurden in Berlin mit Feuerwerkskörpern beschossen. In Berlin wurden rund 330 Menschen festgenommen. Ein Polizist muss als Folge seiner Verletzung am Bein operiert werden.

Die deutsche Innenministerin Nancy Faeser verurteilte die Krawalle und sagte, man werden die Täter "mit äußerster Härte" verfolgt.

In Leipzig wurden Einsatzkräfte außerdem von rund 50 Menschen mit Feuerwerkskörpern und Flaschen attackiert. Ähnliche Szenen gab es in Hamburg, wo ebenfalls eine größere Gruppe von rund 30-40 Menschen Einsatzkräfte attackierte. Außerdem wurden, ebenfalls in Hamburg,  Feuerwehrleute im Einsatz mit Raketen beschossen.

Während einer Kontrolle wurden zwei Polizeibeamte in Schwäbisch Gmünd durch eine Feuerwerksrakete leicht verletzt, wobei zwei Jugendliche den Tatort fliehen konnten.

Ebenfalls in Leipzig wurde eine Straße gesperrt, nachdem eine Gruppe von 100 bis 150 Jugendlichen begonnen hatte, sich gegenseitig mit Feuerwerkskörpern zu beschießen. Dabei wurden auch auf Autos und Straßenbahnen gezielt. Alle Beteiligten sind geflohen.

Trotz allem: Eine positive Bilanz in Berlin

Obwohl es in der Hauptstadt zu zahlreichen Ausschreitungen und Verletzen kam, zog die Polizei eine insgesamt positive Bilanz. Trotz der 330 Festnahmen und 13 verletzten Polizisten kam es nicht zu so großen Ausschreitungen wie in den Vorjahren.

Zudem wurden die Böllerverbotszonen in Berlin sowie zahlreichen Städten, wie Köln, Düsseldorf und Aachen, größtenteils respektiert. 

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