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Thomas Tumler: Ski-Märchen mit Silber in Saalbach

Thomas Tumler SkiMärchen mit Silber in Saalbach
Mit 35 Jahren erlebt Thomas Tumler ein Ski-Märchen. Vom Karriere-Aus kämpfte er sich zurück aufs WM-Podest.

Publiziert14. Februar 2025, 16:16

Ski-Held Tumler: Wegen später Dopingprobe: «Musste alle 30 Minuten aufstehen»

Thomas Tumler gewinnt WM-Silber im Riesenslalom. Seine Geschichte ist eine ganz besondere.

Nino Vinzens (aus Saalbach)

Thomas Tumler über seine Feierpläne für die Silbermedaille.

20 Minuten/nvi

Darum gehts

  • Thomas Tumler gewinnt Silber im Riesenslalom bei der Ski-WM in Saalbach.

  • Der 35-Jährige schreibt damit ein Ski-Märchen.

  • Sein Comeback führte ihn von einem Tiefpunkt bis aufs WM-Podest.

  • Die Medaille ist für Tumler ein emotionaler Höhepunkt seiner Karriere.

Was für eine Geschichte. Was Thomas Tumler mit 35 Jahren erlebt, ist fast schon kitschig. In Beaver Creek feierte er in diesem Winter seinen allerersten Weltcupsieg. Aus Saalbach reist er mit zwei WM-Silbermedaillen im Gepäck ab. Die erste gewann Tumler beim Teamevent, seine zweite im Riesenslalom.

«Diese Medaille bedeutet mir alles! Es ist das Rennen, auf das ich mich am meisten fokussiert habe. Mega cool, dass es heute geklappt hat», sagte der Bündner überglücklich nach dem Rennen.

Vom Beinahe-Karriere-Aus aufs WM-Podest

Es sei ein absoluter Traum, der in Erfüllung gegangen sei. «Dieser Winter kann für mich nicht mehr besser werden. Wenn ich das vor der Saison gewusst hätte, dann hätte ich das sofort unterschrieben.» Das sei sensationell. «Ich bin so dankbar, dass es nochmals aufgegangen ist im Spätherbst meiner Karriere.»

Beinahe hätte Tumler all das gar nicht mehr erlebt. In seiner Karriere hatte er mit vielen Verletzungen zu kämpfen, stand mehrfach vor dem Karriere-Aus. Im Januar 2017 hatte Tumler einen Tiefpunkt erreicht. Höllische Rückenschmerzen plagten ihn. «Auf der Heimreise von Kitzbühel hatte ich derart starke Schmerzen, dass ich nicht mehr selbstständig zum Benzintanken aus dem Auto steigen konnte.»

«In diesem Moment habe ich mich ernsthaft gefragt, ob ich mir in Zukunft das alles noch antun will.» Dank eines speziellen Rückentrainings, vielen «Vulkan-Läufen» auf Hawaii und einer Operation ging es mit der Gesundheit und auch der Karriere wieder bergauf – sogar bis aufs WM-Podest.

«Am Morgen war ich ziemlich zerstört»

Dass er am Nachmittag auf dem WM-Podest landet, hätte er am Morgen nicht gedacht. «Ich hatte heute Vormittag ehrlich gesagt kein sehr gutes Gefühl. Ich hatte gestern spät am Abend noch Dopingkontrolle. Dann musste ich in der Nacht gefühlt alle 30 Minuten auf die Toilette, weil ich aufgrund der Kontrolle zu viel getrunken habe», erklärt er. Am Morgen sei er dann ziemlich zerstört gewesen. «Zum Glück ist trotzdem alles gut gekommen.»

Und wie feiert Tumler seine zweite Medaille? Mit seiner Frau oder doch mit dem Team? Es ist schliesslich Valentinstag. «Leider kann meine Frau nicht hier sein, sie muss arbeiten. Aber ich muss sagen, der Valentinstag ist für mich nicht so entscheidend. Wenn ich jemanden mag, dann kann ich auch im März etwas schenken.» Das grösste Geschenk – aus sportlicher Sicht – hat er an diesem 14. Februar 2025 auf jeden Fall sich selber gemacht, mit dem Vizeweltmeistertitel im Riesenslalom.

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