Das neue Doppelalbum ist da: Wann zur Hölle schläft Taylor Swift?
Wie sie es in dieser Zeit geschafft hat, 31 Songs zu schreiben? Wurden Aaron Dessner und Jack Antonoff, mit denen sie die Songs geschrieben und produziert hat, nach Brasilien und Japan eingeflogen? Haben die Hotels ihre Zimmer zu Musikstudios ausgebaut?
Und vor allem: Wann zur Hölle schläft Taylor Swift? Wann geht sie duschen, wann putzt sie sich die Zähne, wann hat sie Zeit, zu bemerken, dass ihr Ex vergessen hat, seinen Standort zu deaktivieren – und sie deshalb sehen kann, dass er wieder mal in der Bar «The Black Dog» in London ist, nur dieses Mal ohne sie?
Klar ist: Diese Alben sind nicht nur deshalb persönlich, weil darin Zeilen vorkommen wie diese hier (die vermutlich von Travis Kelce handelt):
Truth, dare, spin bottlesYou know how to ball, I know AristotleBrand new, full throttleTouch me while your bros play Grand Theft AutoIt’s true, swear, scouts honorYou knew what you wanted, and, boy, you got her(Aus: «So High School»)
Sie sind vor allem auch persönlich, weil sie zeigen, wie manisch Taylor Swift schreibt. Ihre Emotionen werden zu Gedichten, dann zu Liedern, es scheint ihr Weg zu sein, mit all dem umzugehen, was sie umgibt. Dem unglaublichen Ruhm, den Medien, den Männern, dem Älter-Werden – und (auch das ein sich wiederholendes Thema auf den beiden Alben), so mein Eindruck, der Traurigkeit darüber, dass es bisher nicht geklappt hat, jemanden zum Heiraten und Kinder-Bekommen zu finden.
Sie so zu hören, ist manchmal wirklich sehr traurig, wie zum Beispiel im Song «The Prophecy»:
PleaseI’ve been on my kneesChange the prophecyDon’t want moneyJust someone who wants my companyLet it once be meWho do I have to speak toAbout if they can redo the prophecy?
Manchmal aber auch sehr unterhaltsam, etwa in «But Daddy, I love him» (sowieso ein guter Song):
Now I’m running with my dress unbuttonedScrеamin’, «But, daddy, I love him»I’m having his babyNo, I’m not, but you should see your faces