Kriechmayr im Bormio-Super-G hinter Moeller Zweiter
Kriechmayr gelang ein guter, aber kein herausragender Lauf. Erst im letzten Abschnitt bis zum Ziel ließ er zu viel Zeit auf den ebenfalls nicht fehlerfreien Moeller liegen. „Ein Podium ist immer das Ziel, und mit einem Podium bin ich immer zufrieden. Aber die jungen Athleten geben schon gescheit Gas“, meinte der Oberösterreicher. „Da muss man wirklich bedingungslos attackieren, wenn man da mithalten möchte.“
Moeller hatte zuvor erst zwei Top-fünf-Ergebnisse im Weltcup in seiner Vita stehen gehabt, sein Debüt hatte er erst vor gut einem Jahr gegeben. In dieser Saison war der 24-Jährige in Beaver Creek und Gröden auf den vierten Platz gefahren. „Mein Skifahren hat sich gut angefühlt, wenn auch mit einigen Fehlern, aber die haben nicht so viel Zeit gekostet“, kommentierte er seine Fahrt. „Ich habe es geschafft, dort gut zu fahren, wo ich es kann, und keine Dummheiten zu machen.“
Da Topstar Aleksander Aamodt Kilde in dieser Saison weiter an den Folgen seines Wengen-Sturzes vom Jänner 2024 laboriert, ist Moeller in den Speed-Disziplinen quasi der einzige Norweger neben Adrian Smiseth Sejersted. Mancherorts versucht sich auch RTL-Spezialist Rasmus Windingstad auf den schnellen Strecken, er wurde am Sonntag 30.
„Die Norweger bringen immer einen Jungen nach – gewaltig“, sagte Kriechmayr über Moeller und gestand: „Vor der Saison hätte ich ihn nicht gekannt.“ Der Oberösterreicher war in Bormio nunmehr sechs Mal auf dem Podium, vier Mal davon als Zweiter. Sein Highlight war der Sieg in der Abfahrt im Dezember 2022.
Daniel Hemetsberger (+0,66) landete als Siebenter ebenfalls in den Top Ten. „Bei einer ähnlichen Kurssetzung habe ich mir im Dezember 2018 dort das Kreuzband gerissen, also da traue ich mich nicht ‚all-out‘ fahren“, berichtete der mit Startnummer 2 ins Rennen gegangene Oberösterreicher. Er habe den Ski „hie und da ein wenig anstellen müssen, wo ich ein bisschen zu grad war im Zielhang“, erklärte er.
Stefan Babinsky (+0,93) war am Ende Zehnter und ärgerte sich. „Brutal schnelle Teilzeiten, und unten verliere ich einfach so viel Zeit, wo ich einfach nicht durchziehe“, sagte der Steirer. Felix Hacker (+1,23) war als 14. nicht weit von den Besten entfernt, auch Vincent Wieser (+2,18) gab als 23. eine weitere Talentprobe ab. Otmar Striedinger flog nach einem guten oberen Teil im Schlussabschnitt glimpflich von der Piste, auch Stefan Eichberger zählte zu den zahlreichen Ausfällen.
Die Stelvio verlangte den Profis erneut einen wilden Ritt ab, kaum einer blieb ohne Probleme – auch nicht Gesamtweltcup-Leader Marco Odermatt. Der Schweizer musste sich mit Platz fünf begnügen. Nach einem Sturz des Läufers mit der ersten Startnummer, Gino Caviezel, musste das Rennen gleich zu Beginn unterbrochen werden. Der Schweizer, der kurz vor dem San-Pietro-Sprung zu Sturz kam, wurde anschließend mit dem Hubschrauber ins Krankenhaus geflogen. Er dürfte sich Beinverletzungen zugezogen haben.