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Österreichs Wirtschaft auch 2021 noch unter Vorkrisen-Niveau

Österreichs Wirtschaft auch 2021 noch unter VorkrisenNiveau
Die Gastronomie litt erwartungsgemäß besonders unter der Corona-Krise.

Österreichs Wirtschaft ist voriges Jahr real um 4,5 Prozent gewachsen, von dem starken coronabedingten Einbruch im Jahr 2020 hat sie sich aber noch immer nicht erholt: Die Wirtschaftsleistung machte 2021 erst 97,4 Prozent des Wertes von 2019 aus, gab die Statistik Austria am Freitag bekannt. Das BIP-Wachstum war auch etwas geringer als erwartet, Wifo-Chef Gabriel Felbermayr hatte Ende Jänner noch mit 4,6 bis 4,7 Prozent für 2021 gerechnet.

Im vierten Quartal lag die Wirtschaftsleistung zwar real um 5,5 Prozent über dem entsprechenden Vorjahresquartal, jedoch bremste der Lockdown die Entwicklung gegenüber dem dritten Quartal. Von Oktober bis Dezember ging das Bruttoinlandsprodukt (BIP) gegenüber dem Vorquartal real saison- und kalenderbereinigt um 1,5 Prozent zurück.

Das Wirtschaftswachstum von 4,5 Prozent im Gesamtjahr wurde nahezu von allen Sektoren getragen, erklärte Statistik-Austria-Generaldirektor Tobias Thomas in einer Pressekonferenz, "besonders durch die Industrie, Bergbau, Herstellung von Waren mit plus 9 Prozent, durch den Handel mit plus 7,3 Prozent, oder auch durch die sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen, zu denen zum Beispiel auch Beratung, aber auch die Leiharbeit gehört, mit plus 7,7 Prozent".

Nur Beherbergung und Gastronomie seien 2021 im Vergleich zum Vorjahr um 15,9 Prozent geschrumpft. "Das liegt natürlich zum Teil auch daran, dass die ersten Wochen des Jahres 2020 noch nicht durch Corona betroffen waren."

Im 4. Quartal 2021 hatte die österreichische Wirtschaftsleistung 99,4 Prozent des Vorkrisenniveaus erreicht, nachdem sie im 3. Quartal sogar mit 100,8 Prozent über dem Vergleichsquartal 2019 gelegen war. Die Lockdown-Maßnahmen hätten die Wirtschaft aber im Schlussquartal noch einmal unter das Vorkrisenniveau gedrückt, erklärte Thomas. Im Gesamtjahr 2021 lag Österreichs Wirtschaftsleistung bei 97,4 Prozent des Niveaus 2019.

Aber auch im 4. Quartal seien etliche Wirtschaftssektoren deutlich über dem Vorkrisenniveau gelegen, so Thomas, insbesondere Banken und Versicherungen, Industrie, Handel sowie Information- und Kommunikation. Unter den Lockdown-Maßnahmen besonders gelitten hätten hingegen Gastronomie und Beherbergung, Friseure oder der Kulturbereich. Auch der Bau lag im 4. Quartal ein gutes Stück unter dem 4. Quartal 2019. "Das liegt weniger an Lockdown-Maßnahmen, sondern vielmehr daran, dass erstens das 4. Quartal 2019 beim Bau ein verhältnismäßig gutes war und zweitens, dass es hier auch zu Verknappungen bei Baumaterialien etc. gekommen ist."

Im Tourismus haben sich die Nächtigungen 2021 im Vergleich zu 2019 auf 52,1 Prozent fast halbiert, berichtete Statistik-Austria-Volkswirt Johannes Chalupa. Bei den inländischen Gästen sei man bei 74,1 Prozent, bei den ausländischen Gästen bei 44,3 Prozent des Niveaus von 2019.

Im Jänner 2022 habe sich die Hochkonjunktur speziell für die Industrie und den Bau fortgesetzt, sagte Chalupa. "Insgesamt liegt der Umsatzindex für Industrie und Bau im Jänner 2022 bereits 26,1 Prozent über dem Vorkrisenniveau vom Jänner 2019."

Außenhandelszahlen gibt es erst für November 2021, da lagen die Einfuhren gemessen am November 2019 bei 125,5 Prozent und die Ausfuhren bei 122,9 Prozent. Nur 1,2 Prozent der österreichischen Exporte von Jänner bis November 2021 gingen nach Russland und nur 0,4 Prozent in die Ukraine. An den österreichischen Importen hatte Russland einen Anteil von 2,5 Prozent, die Ukraine 0,6 Prozent.

"Die Beschäftigungszahlen lagen im Jänner '22 bereits ordentlich über Vorkrisenniveau bei 102,8 Prozent", sagte Thomas. "Auch die Nutzung der Kurzarbeit, die zeitweise die wirtschaftlichen Folgen der Coronakrise sehr eingedämmt hat, ist deutlich zurückgegangen." Andererseits habe auch die Anzahl der offenen Stellen mit 171.000 im 4. Quartal 2021 den höchsten Wert seit Beginn der Erhebung durch die Statistik Austria im Jahr 2009 erreicht. "Das ist auch ein Indikator für den zunehmenden Fachkräftemangel."

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