Sony LinkBuds Fit mit Noise Cancelling – was taugen die neuen In-Ears?
28. November 2024, 18:06 Uhr | Lesezeit: 7 Minuten
Sony gehört zu den Pionieren auf dem Kopfhörer-Markt. Jahrzehnte vor Apples AirPods hat die japanische Kultmarke mit dem Walkman und In-Ear-Kopfhörern für Musik unterwegs gesorgt. Die Erfahrung des Herstellers zeigt sich nun bei den neuen LinkBuds Fit mit Noise Cancelling. Doch wie gut schlagen sich die True-Wireless-Kopfhörer für sportlich aktive Nutzer im Alltag? TECHBOOK hat sie getestet.
Das Angebot an kabellosen In-Ear-Kopfhörern ist überwältigend groß. Von ein paar Euro bis zu mehreren Hundert Euro reicht der Markt an True-Wireless-Stöpseln. Dazwischen befindet sich viel Ramsch von Billig-Anbietern, aber auch hochwertige Marken erlauben sich mal einen Fauxpas. Sony gehört zu den mittel- bis hochpreisigen Anbietern von kabellosen Kopfhörern. Und der japanische Hersteller hat einen legendären Ruf in der Hi-Fi-Branche. Deswegen ist ein neues Sony-Produkt immer auch mit einer besonderen Erwartungshaltung verbunden. TECHBOOK klärt, ob die neuen Sony LinkBuds Fit die Erwartungen erfüllen und insbesondere sportlich aktive Nutzer überzeugen können.
Übersicht
Ganz schön bunt diese neuen Sony LinkBuds Fit
Das Erste, was an den LinkBuds Fit von Sony auffällt, sind die Farboptionen. Es gibt sie in einem schönen Grün, dezentem Weiß, klassischem Schwarz oder knalligem Violett. Im passenden Farbton gibt es auch das kompakte Lade-Case dazu. Die obere Hälfte vom Lade-Case hat einen marmorierten Look, die untere ist hingegen eher matt. Das sieht erfrischend anders aus und fühlt sich gut an.
Wem der Farbton der LinkBuds mit der Zeit etwas öde wird, der kann für ein paar Euro die In-Ears mit neuen „Anpassungsunterstützungen“ versehen. Das sind kleine Abdeckungen für die In-Ears, die sich in der Ohrmuschel bequem verankern und für einen sicheren Sitz sorgen. Diese gibt es in vier fünf verschiedenen Farben. Und auch für das Lade-Case gibt es Schutzhüllen, die in den gleichen mattierten Farbtönen daherkommen: Ash Blue, Ash Pink, Ash Violet, Grün und Schwarz. Auch wenn Optik immer eine Geschmacksfrage ist, finden wir sie außerordentlich gut gelungen: schön anzuschauen und hochwertig bei der Anfassqualität.
Tragekomfort auf Top-Niveau!
Noch eine Kleinigkeit zur Optik: Die Sony LinkBuds Fit kommen in einer kleinen kunststofffreien Verpackung aus recyceltem Papier. Der durchdachte Aufbau der Box erleichtert das Auspacken und erfreut das Umweltherz. Sobald man das Lade-Case öffnet und die kabellosen In-Ears in der Hand hält, ist der erste Eindruck: „Die sind aber klein und leicht!“. Den zweiten positiven Effekt gibt es, wenn die In-Ears richtig im Ohr platziert wurden. „Ganz schön bequem diese In-Ears“.
Obwohl jedes menschliche Ohr anders ist und damit auch der Sitz der In-Ears verschieden ist, saß unser Test-Muster mit den Silikon-Aufsätzen angenehm im Ohr. Selbst stundenlanges Tragen war gar kein Problem. Dabei ist der Sitz nicht nur bequem, sondern auch sicher. Denn besondere Aufsätze aus Silikon (Sony nennt sie „Anpassungsunterstützungen“) sorgen dafür, dass sie sich in der Ohrmuschel verankern. Das sorgt tatsächlich für einen absolut rutschfreien Sitz. Wer dennoch Probleme mit dem Sitz der In-Ears haben sollte, kann mit den weiteren mitgelieferten Aufsätzen in Größe L, S und SS experimentieren. Von uns gibt es aber die Top-Note für Tragekomfort und sicheren Sitz im Ohr.
Der Klang der Sony LinkBuds Fit lässt sich in individualisieren
Wie die meisten True-Wireless-Kopfhörer lassen sich auch die Sony LinkBuds Fit im Handumdrehen mit einem Smartphone verbinden. Sobald sie aus dem Lade-Case entnommen werden, tauchen sie in der Geräteliste bei den Bluetooth-Einstellungen im Smartphone auf. Mit einem Fingertipp sind sie verbunden. Wer jedoch das Beste aus den In-Ears herausholen möchte, sollte unbedingt die passende Sony Sound Connect App herunterladen. Denn diese bietet unter anderem vielfältige Klangeinstellungen für den persönlichen Geschmack. Zudem kann die Klangqualität deutlich gesteigert werden.
So klingen die Sony LinkBuds Fit bereits direkt aus der Box ausgepackt angenehm ausgewogen. Der Klang ich linear ohne bestimmte Frequenzbereiche zu betonen. Doch im Vergleich zu einigen unserer Klangreferenzen und besten Apple AirPods Alternativen vermissten wir bei dem Klang ein wenig Dynamik und Ausdruckskraft. Dies ändert sich schlagartig, wenn in der Sony-App die Funktion „DSEE Extreme“ eingeschaltet wird. Hierbei aktiviert Sony eine interne Verbesserung des Audio-Signals mithilfe von Künstlicher Intelligenz. Davon profitieren insbesondere die Klangdetails, der Dynamikumfang und die wahrgenommene Räumlichkeit. Eine wirklich deutliche Verbesserung der Klangqualität!
Wer dennoch den Klang nach eigenen Vorstellungen anpassen möchte, kann zusätzlich den Equalizer aktivieren. Dieser bietet folgende voreingestellte Optionen:
- Hell (Betonung der Höhen, weniger Bass)
- Begeistert (mehr Bass und Dynamik)
- Sanft (weniger Dynamik)
- Entspannt (weniger Bass und Höhen)
- Vokal (Betonung der Mitteltöne und des Gesangs)
- Treble Boost (mehr Höhen)
- Bass Boost (mehr Bass)
- Sprache (Betonung der Stimme)
Darüber hinaus gibt es noch einen manuellen Modus zum Selbsteinstellen des Frequenzgangs sowie zwei Speicheroptionen für verschiedene Klangeinstellungen. Damit kann man nach Gusto herumspielen. Und gefiel der Klang am besten ohne den Equalizer, da er sehr schön ausgewogen ist. Wer jedoch auf spaßbetonten Klang steht mit tollem Bass und viel Dynamik, der wird mit der Einstellung „Begeistert“ ideal bedient, ohne ins Übertriebene abzudriften.
Beim Noise Cancelling ist noch Luft nach oben
Wie es sich für hochpreisige True-Wireless-Kopfhörer gehört, bieten auch die Sony LinkBuds Fit ein aktives Noise Cancelling. Das heißt, sie können Umgebungsgeräusche ausblenden. In der Sony-App lässt sich einstellen, ob die Funktion dauerhaft aktiv sein soll oder ob die Kopfhörer in bestimmten Situationen die Rauschunterdrückung deaktivieren sollen. Das heißt, am Schreibtisch kann das Noise Cancelling aktiv sein und sobald man aufsteht, schaltet es sich von selbst aus, damit man seine Umgebung wahrnimmt. Oder die Kopfhörer können bestimmte Geräusche verstärken, beispielsweise die Stimme, wenn man angesprochen wird. Die Noise Cancelling Einstellungen sind sehr vielfältig und lassen sich selbst für verschiedene Orte wie Büro, Straße oder Bahn individuell festlegen.
Uns hat es gefallen, wie die In-Ears tiefe Frequenzen wie Brummgeräusche und Straßenlärm effektiv herausfiltern. Allerdings bleiben höhere Frequenzen wie z.B. Stimmen oder Tastaturklicken etwas abgeschwächt, aber noch deutlich hörbar. Trägt man beispielsweise die In-Ears mit aktivem Noise Cancelling, ohne Musik zu hören, im Büro am Schreibtisch so nimmt man die hohen Frequenzen umso stärker wahr, weil sie ohne den Anteil der tiefen Frequenzen deutlicher in den Vordergrund treten. Hier wäre es schön, wenn Sony noch stärker den hochfrequenten Bereich unterdrücken könnte – oder zumindest dies als Option in der App anbietet.
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Fazit: Viel Licht wenig Schatten
Zusammenfassend kann man sagen: Sony ist mit den LinkBuds Fit ein wirklich schöner, bequemer und wohlklingender kabelloser In-Ear-Kopfhörer gelungen. Durch den sehr sicheren Sitz im Ohr eigenen sie sich hervorragend auch für sportliche Aktivitäten wie Joggen oder andere Workouts. Die passende Sony Sound Connect App bietet viele Möglichkeiten, den Klang und das Noise Cancelling anzupassen. Die Akkulaufzeit ist mit bis zu 5,5 Stunden bei einer Aufladung völlig ausreichend und das Lade-Case bietet drei weitere volle Aufladungen. Es gab nahezu nichts, was uns negativ aufgefallen wäre. Nur beim Noise Cancelling hätten wir uns mehr Geräuschunterdrückung insbesondere im hohen Frequenzbereich (z.B. bei Stimmen) gewünscht und etwas weniger Rauschen. Dafür werden jedoch tiefe Brummfrequenzen zum Beispiel im Zug und in der Bahn sehr gut herausgefiltert. Weitere nützliche Funktionen wie Auto Play (Musik pausiert, wenn die Kopfhörer aus dem Ohr genommen werden), gleichzeitiges Verbinden mit zwei Geräten sowie eine zuverlässige Touch-Bedienung direkt an den In-Ears rechtfertigen den Preis von rund 169 Euro.