Europa League: Milan gewinnt torreiches Hinspiel gegen Prag

Besorgte den Endstand: Christian Pulisic (re.). IMAGO/LaPresse

Für das Achtelfinalhinspiel gegen Slavia Prag hatte sich Milan-Trainer Stefano Pioli keine große Rotation vorgenommen: Im Vergleich zum 1:0-Sieg gegen Lazio Rom in der Serie A begann lediglich Reijnders anstelle von Bennacer.

Die Prager kannten Gastspiele in Italien bereits aus der Europa-League-Gruppenphase: Bei der AS Rom verlor Slavia im vergangenen Oktober mit 0:2 - wurde am Ende aber dennoch Gruppenerster. Im Giuseppe Meazza starteten die Gäste unter Trainer Jindrich Trpisovsky dreifach verändert nach dem 0:0 im Stadtduell mit Sparta Prag: Diouf, Provod und Zmrzly ersetzten Boril, Jurecka und Schranz (alle auf der Bank).

Diouf mit offener Sohle gegen Pulisic

Nach einer zerfahrenen Anfangsphase waren es die Prager, die besser in die Partie kamen. Die Gäste hatten mehr vom Spiel und näherten sich durch Doudera (15.) und Diouf (23.) gefährlich an. Kurz darauf fand die Prager Druckphase jedoch ein jähes Ende: Diouf sah für sein unnötig hartes Einsteigen mit offener Sohle gegen Pulisic die Rote Karte (26.).

Die Überzahl erleichterte den Mailändern den Weg nach vorne erheblich - zuvor hatten sie kaum Lücken im Prager Defensivverbund gefunden. Noch vor der Pause führte der neu gewonnene Freiraum zur Führung: Rafael Leao fand mit seiner Flanke am zweiten Pfosten Giroud. Der Franzose traf per Kopf aus kurzer Distanz (34.).

Torreigen vor der Pause

Im Anschluss nahm das Spektakel seinen Lauf. Prag gelang die sofortige und sehenswerte Antwort - Douderas Direktabnahme aus der Distanz schlug im linken Eck ein (36.) -, doch Milans Druck wurde kurz vor der Pause immer größer. Florenzi trat einen Eckball nach dem anderen - zwei davon führten zu Treffern: Reijnders vollendete infolge einer kurzen Variante aus der Distanz (44.) und Loftus-Cheek war per Kopf erfolgreich (45.+1).

Auch nach dem Seitenwechsel drückte Milan zunächst auf das Prager Tor. Weitere Treffer ließen jedoch auf sich warten und auch die Chancen wurden weniger, weil Milan vom Gas ging und den Pragern so erneut zu erhöhten Spielanteilen verhalf. Etwas aus dem Nichts kam der Treffer von Schranz dennoch, denn Slavia kam ansonsten kaum zu gefährlichen Abschlüssen. Der des eingewechselten Stürmers passte jedoch genau ins linke obere Eck (65.).

Pulisic trifft spät zum 4:2

Die Mailänder müssen sich gerade mit Blick auf das Rückspiel vorwerfen lassen, nicht mehr aus ihrer Überzahl gemacht und gar zwei Gegentreffer gegen dezimierte Prager eingesteckt zu haben. Erst kurz vor Schluss verschärften die Rossoneri noch einmal das Tempo und so gelang Pulisic nach schöner Vorarbeit von Rafael Leao das 4:2 (85.).

Mit den zwei Toren Vorsprung geht Milan ins Rückspiel am kommenden Donnerstag (18.45 Uhr) in Prag. Zuvor sind die Mailänder in der Serie A am Sonntag (15 Uhr) gegen den FC Empoli im Einsatz. Slavia empfängt zeitgleich FK Teplice.