Schmid hat große Ziele: Skispringerinnen feiern Weltpremiere am Monster-Bakken - n-tv.de
Schmid hat große Ziele Skispringerinnen feiern Weltpremiere am Monster-Bakken
14.03.2024, 19:03 UhrNach einem langen Kampf sind sie endlich am Ziel: Auf die Frauen um Weltmeisterin Katharina Schmid wartet ab Freitag das erste Weltcup-Skifliegen der Geschichte. Für die Premiere hat sich Deutschlands Topspringerin gleich die magische Marke als Ziel gesetzt.
Katharina Schmid hat für die Weltpremiere am Monster-Bakken Geschenke vorbereitet. "Sieben Sekunden" heißt der Film, in dem die Skisprung-Weltmeisterin eine Hauptrolle spielt und der demnächst seine Kino-Premiere feiert. Auf den vielen DVDs, die Schmid mit nach Vikersund genommen hat, erzählt sie von ihrem jahrelangen Traum vom ersten Skifliegen für Frauen. Ein Traum, der ab Freitag erstmals bei einem Weltcup Realität wird.
Der Titel der Doku bezieht sich auf den Zeitraum, den Schmid und Co. in der Luft sind - im Gegensatz zu den vier oder fünf Sekunden bei einem "normalen" Sprung. Auch die Weiten sind auf den riesigen Schanzen, die lange Zeit nur Männern vorbehalten waren, enorm. "Ich will die 200 Meter schaffen. Das ist mein größtes Ziel in dieser Saison", sagt die 27-Jährige vor dem Training am Freitag, das die Premieren-Wettkämpfe einläutet.
Schon vor einem Jahr durfte Schmid, die damals noch Althaus hieß, zusammen mit den besten Springerinnen der Welt mit dem Segen des Weltverbandes FIS in Vikersund fliegen. Punkte gab es damals aber noch nicht, das ist nun anders. Die besten 15 des Gesamtweltcups sind qualifiziert, drei weitere haben es über die Gesamtwertung der Raw-Air-Tour geschafft, darunter Selina Freitag.
Schmid und Co. machen damit einen weiteren Schritt hin zur oft beschworenen "Schanzen-Gleichheit". Bis dahin war es ein langer Kampf. "Beim Marathon hieß es anfangs auch: Das geht für Frauen nicht, das halten Lunge und Herz nicht aus. Dann hat es eine Frau einfach mal gemacht - und es ging", sagt Weltcup-Gesamtsiegerin Eva Pinkelnig aus Österreich in der "Sieben Sekunden"-Doku: "Also: Lasst uns mal fliegen."
Mahner gibt es aber noch immer. "Solange sicher geflogen und ohne Sturz gelandet wird, ist alles wunderbar", sagt etwa Toni Innauer. Nach Ansicht des früheren Weltmeisters werde aber "das Sturzgeschehen systematisch ausgeblendet". Heißt: Da Frauen beim Skifliegen mit wesentlich höheren Anlaufgeschwindigkeiten als die Männer unterwegs sind, würden diese bei einem Sturz anders aufprallen. Die Folgen? Ungewiss.