Seiji Ozawa ist tot - ehemaliger Direktor der Wiener Staatsoper verstorben

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Stand: 09.02.2024, 16:16 Uhr

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Im Alter von 88 Jahren ist der japanische Dirigent Seiji Ozawa verstorben. Er setzte in den USA und Österreich neue Maßstäbe.

Tokio - Der japanische Dirigent Seiji Ozawa ist tot. Der frühere Musikdirektor der Wiener Staatsoper starb am 6. Februar in seinem Haus in Tokio an Herzversagen, wie sein Management am Freitag Medien mitteilte. Er wurde 88 Jahre alt.

Der kleine, drahtige Japaner mit den vielen Lachfalten wurde oft als „Energiebündel“ oder als „Hunderttausend-Volt-Dirigent“ beschrieben. Als Leiter des Boston Symphony Orchestra von 1973 bis 2002 in den USA setzte Ozawa Maßstäbe. Als Musikdirektor der Wiener Staatsoper widmete er sich dann vor allem seiner lange heimlich gehegten Liebe Oper und stellte seine breite Kennerschaft von Mozart bis Krenek unter Beweis.

Dirigent Seiji Ozawa gestorben - Liebe zur westlichen Musik entfachte seine Mutter

Geboren 1935 in Hoten in der damals japanisch besetzten Mandschurei, gelegen im Nordosten der heutigen Volksrepublik China, kam Ozawa schon früh mit verschiedenen Kulturen und Einflüssen in Berührung. Sein Vater, ein Zahnarzt, war Buddhist, seine Mutter Christin. Sie war es, die ihren Sohn mit westlicher Musik vertraut machte. Als die Familie nach dem Krieg nach Tokio zog, erhielt Ozawa seinen ersten Klavierunterricht. Ein Sportunfall, bei dem er sich vier Finger brach, setzte seinem Traum von einer Pianisten-Laufbahn jedoch ein jähes Ende.

Ozawa sattelte auf Komposition und Dirigieren um. Der Erste Preis beim Internationalen Dirigentenwettbewerb 1959 in Besançon wurde für Ozawa zum Sprungbrett in den klassischen Musikbetrieb. Auch wenn sich Ozawa noch lange gegen das Vorurteil behaupten musste, als Japaner könne er die europäischen Klassiker „nur gelernt“ haben und sie nie „mit der Seele begreifen“. (dpa)