Huthi-Terroristen: Preis-Schock bei uns wegen Meer-Blockade in Nahost
Wie hart trifft der Huthi-Terror unsere Wirtschaft? Der Elektroautobauer Tesla hat seine Produktion im Werk Grünheide bei Berlin am Montag wie angekündigt für zwei Wochen weitgehend gestoppt.
Grund sei eine „Lücke in den Lieferketten“, die wegen „erheblich längerer Transportzeiten“ aufgrund der Angriffe der Huthi-Rebellen auf Schiffe im Roten Meer entstanden sei. Zwei Wochen Stillstand – der Schaden dürfte in die Millionen gehen!
Die große Sorge: Kommt nun die nächste Krise auf unsere Wirtschaft zugerollt?
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Zahlreiche Reedereien wie Maersk, Hapag-Lloyd oder MSC meiden seit Beginn der Angriffe der Huthi-Rebellen die wichtige Schifffahrtsroute durch das Rote Meer.
Die Nutzung der Alternativroute um das Kap der Guten Hoffnung ist mit deutlichen Mehrkosten verbunden und dauert für ein Containerschiff, das zwischen Asien und Europa normalerweise 30 bis 40 Tage benötigt, etwa 20 Tage länger.
Wirtschaftsministerium warnt: „Dies kann sich auch auf die Preise auswirken“
► Laut Bundeswirtschaftsministerium könnten dadurch wichtige Güter die Industrie in Deutschland „nicht rechtzeitig erreichen“. Ein Sprecher warnt in BILD: „Dies kann sich auch auf die Preise auswirken. Dies führt für die betroffenen Unternehmen zu Verzögerungen und längere Lieferfristen.“
Grundsätzlich seien vor allem Industriezweige betroffen, die stark in internationale Wertschöpfungsketten eingebunden sind – wie die Auto- und Chemie-Industrie.
▶︎ Ökonom Prof. Jens Südekum (Uni Düsseldorf) zu BILD: „Die Frachtraten für einen Standardcontainer von China nach Europa haben sich bereits mehr als verdreifacht. Sollte die Krise im Roten Meer lange andauern oder sich gar zuspitzen, steige die Wahrscheinlichkeit von Lieferengpässen und damit der Inflationsdruck.
► Auch DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier warnt in BILD, dass die Verzögerungen die Konjunktur belasten: „Zeit ist Geld, auch in den Lieferketten. Längere Lieferzeiten und höhere Transportkosten in Form höherer Frachtraten sowie steigender Versicherungskosten beginnen sich auszuwirken. Erste Läger laufen leer, Produktionsbeeinträchtigungen deutscher Unternehmen werden sichtbar.“
► „Einige Unternehmen weichen auf Luftfracht aus, aber das erhöht die Kosten gleich um das Zehn- bis Fünfzehnfache“, zitiert das „Handelsblatt“ einen Sprecher des Logistikers Wakeo.
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42 Prozent des Handels über den Suez-Kanal eingebrochen
Die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen im Jemen attackieren seit dem Beginn des Krieges zwischen Israel und der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas am 7. Oktober Handelsschiffe im Roten Meer mit Drohnen und Raketen.
Nach Angaben der UN-Welthandels- und Entwicklungskonferenz ist das über den Suez-Kanal abgewickelte Handelsvolumen in den vergangenen zwei Monaten um 42 Prozent eingebrochen. Als Reaktion auf die Attacken haben die USA und Großbritannien mittlerweile wiederholt Huthi-Stellungen im Jemen angegriffen.