Investoren rund um Mateschitz und Pierer wollen Rosenbauer ...
Der Einstieg eines Investorenkonsortiums beim oberösterreichischen Feuerwehrausrüster Rosenbauer und damit auch die geplante Kapitalerhöhung verschieben sich in das Jahr 2025. Am Ende könnte eine Komplettübernahme stehen. Rosenbauer hat mit den Geldgebern eine Überbrückungsfinanzierung vereinbart.
Der mehrheitliche Einstieg der aus Stefan Pierer, Mark Mateschitz und zwei Gesellschaften der Raiffeisenlandesbank OÖ hätte ursprünglich bis Ende des Jahres über die Bühne gehen sollen. Daraus wird nun nichts. Der Grund sind allerdings nicht die finanziellen Probleme in der Industriegruppe von Pierer, sondern ausständige Genehmigungen von Wettbewerbsbehörden. Aus den USA und Europa lägen diese bereits vor, es fehlten aber noch Genehmigungen von vier arabischen Ländern. Diese dürften "voraussichtlich im ersten Quartal 2025 vorliegen", heißt aus dem Konsortium.
Auch Rosenbauer-Chef Sebastian Wolf hatte zuletzt in "OÖN" beruhigt, die "Transaktion ist unter Dach und Fach", ähnlich äußerte sich ein Sprecher von Pierer. Die geplante Kapitalerhöhung ist für Rosenbauer wegen der geringen Eigenkapitalquote von 14 Prozent wichtig. Zuletzt hatte das Unternehmen mitgeteilt, dass die Bedingung zur Durchführung der Kapitalerhöhung verlängert werden soll. Mittlerweile hat Rosenbauer mit den wesentlichen Kreditgebern und Schuldscheindarlehensgläubigern eine Einigung für eine Überbrückungsfinanzierung erzielt. In der nunmehr getroffenen Refinanzierungsvereinbarung habe man sich "darauf verständigt, dass die Frist zur Durchführung der Kapitalerhöhung bis zum 28. Februar 2025 verlängert (...) wird", teilte das Unternehmen mit.
Konsortium sichert sich im ersten Schritt 50,1 Prozent
Wie berichtet, plant das Robau-Konsortium, in dem die Käufer zusammengeschlossen sind, in einem ersten Schritt 50,1 Prozent der Anteile an Rosenbauer zu übernehmen. Dazu ist neben dem Erwerb der Aktien der bisherigen Eigentümerfamilien eine Kapitalerhöhung der Rosenbauer AG im Ausmaß von 50 Prozent des ausstehenden Grundkapitals, das sich derzeit auf 6,8 Millionen Aktien verteilt, unter Ausschluss des Bezugsrechts zu einem Ausgabepreis von 35 Euro je Aktie geplant. Nach diesen Transaktionen würden die neuen Aktionäre die Mehrheit an Rosenbauer halten, damit käme es zu einem Kontrollwechsel im Unternehmen.
Pflichtangebot für die komplette Übernahme im Jänner 2025
Nach Erhalt der regulatorischen Freigaben und des Vollzugs des Anteilskaufes sowie der Kapitalerhöhung hat das Konsortium im Hinblick auf den Kontrollwechsel den Beschluss gefasst, ein "öffentliches antizipatorisches Pflichtangebot" zum Erwerb sämtlicher ausstehender Aktien der Rosenbauer International AG zu legen. Der Angebotspreis soll wie bei der Kapitalerhöhung 35 Euro je Aktie betragen. Das Offert soll nach Maßgabe der übernahmerechtlichen Fristen nach Nichtuntersagung durch die Übernahmekommission im Jänner 2025 veröffentlicht werden.
Wie es im August geheißen hatte, will das Konsortium im Falle eines erfolgreichen Abschlusses der Transaktionen den Aufsichtsrat neu besetzen. Vorbehaltlich der Wahl durch die Hauptversammlung sollen Pierer, Mateschitz, Friedrich Roithner und Gernot Hofer in das Gremium einziehen. Stefan Wagner solle im Aufsichtsrat verbleiben.