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Roche streicht Stellen: 100 Jobs weniger in der Schweiz

Roche streicht Stellen 100 Jobs weniger in der Schweiz
Der Konzern stellt seine Forschung und Entwicklung neu auf. Das hat Folgen für die Abteilung, die für grössere klinische Studien zuständig ist.

Roche streicht weltweit 340 Jobs – auch Schweiz betroffen

Der Konzern stellt seine Forschung und Entwicklung neu auf. Das hat Folgen für die Abteilung, die für grössere klinische Studien zuständig ist.

Isabel Strassheim
Publiziert: 08.02.2024, 19:00
In der Schweiz trifft es knapp 100 Stellen: Roche-Angestellte in einem Labor.

In der Schweiz trifft es knapp 100 Stellen: Roche-Angestellte in einem Labor.

Foto: PD

Der Pharmakonzern Roche stellt seine Entwicklung neuer Medikamente neu auf und will weltweit rund 340 Stellen abbauen. Dies erfuhren Mitarbeitende auf einer Versammlung am Donnerstag. In der Schweiz soll es knapp 100 Stellen treffen, wie informierte Kreise dieser Redaktion berichten.

Zusätzlich sollen auch bei Roche beschäftigte Leiharbeitskräfte abgebaut werden, wie es aus Roche-Kreisen hiess. Dies soll sogar mehr Stellen betreffen als die internen Streichungen. Die Zahl der extern engagierten Kräfte war bei Roche in den letzten Jahren ausgebaut worden.

Der Abbau soll in den nächsten Monaten vollzogen werden. Die Konsultationen mit den Arbeitnehmervertretungen in den betroffenen Ländern laufen. Roche selbst äusserte sich nicht dazu.

Insgesamt bleibt die Personalzahl 2024 stabil

Insgesamt soll die Zahl der Angestellten des Konzerns im laufenden Jahr stabil bleiben.

Entwicklungschef Levi Garraway hatte im Juli 2021 ebenfalls einen Abbau bekannt gegeben. Damals traf es 300 bis 400 Jobs. Roche beschäftigt insgesamt rund 100’000 Mitarbeitende, davon 15’000 in der Schweiz. Insgesamt soll die Zahl der Angestellten des Konzerns im laufenden Jahr stabil bleiben. Das gilt für beide Sparten, das heisst für Pharma wie auch Diagnostik.

Der neue Roche-Chef Thomas Schinecker will die Entwicklung von Medikamenten effizienter machen. Dazu setzt er auch auf künstliche Intelligenz.

Der neue Roche-Chef Thomas Schinecker will die Entwicklung von Medikamenten effizienter machen. Dazu setzt er auch auf künstliche Intelligenz.

Foto: Goergios Kefalas (Keystone)

Der aktuelle Abbau bezieht sich auf die Abteilung, die für Planung und Durchführung grösserer klinischer Studien zuständig ist. In den sogenannten klinischen Phasen 2 und 3 werden mögliche neue Medikamente an einer grossen Zahl von Testpersonen auf ihre Wirksamkeit und Verträglichkeit überprüft.

Roche hatte 2022 drei grosse Rückschläge bei der Entwicklung neuer Medikamente erlebt: Jeweils in der letzten und teuersten klinischen Studie der Phase 3 hatten sich Therapien als erfolglos herausgestellt – eine gegen Alzheimer sowie zwei gegen Krebs.

Roche-Chef stoppt oder forciert Projekte

Der seit einem Jahr amtierende Roche-Chef Thomas Schinecker stellt nun die Organisation der Forschung und Entwicklung neu auf. Generell sollen Projekte früher gestrichen werden können, wenn ihre Erfolgswahrscheinlichkeit gering ist. Künstliche Intelligenz soll dabei helfen, das Risiko zu minimieren.

Vielversprechende Projekte dagegen forciert Schinecker, um möglichst schnell neue Medikamente auf den Markt bringen zu können. Er wolle die Ressourcen in Forschung und Entwicklung besser einsetzen, was zum Teil zu Umschichtungen führe, hatte Schinecker auf der Bilanzmedienkonferenz des Konzerns gesagt.

Sein Ziel ist, die Produktivität von Roche zu steigern. Dazu investiert er verstärkt in maschinelles Lernen und künstliche Intelligenz. Ebenso entwickelt Roche einen hauseigenen Chatbot. Chat-GPT oder andere Chatbots sind für Roche nämlich nicht nutzbar, da sie den Sicherheitskriterien von Pharmafirmen nicht entsprechen.

Die Forschung bei Roche

Isabel Strassheim ist seit 2019 Wirtschaftsredaktorin bei Tamedia. Sie berichtet aus Basel vor allem über die Pharma- und Chemiebranche. Mehr Infos

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