Wie eine UEFA-Regel dem BVB in der Youth League das Leben erschwert
Borussia Dortmund bereitet sich in der Youth League auf ein echtes Highlight vor - es geht gegen Real Madrid. Eine UEFA-Regel aber erschwert den Westfalen international das Leben.
Vorfreude auf Madrid: BVB-Coach Mike Tullberg. imago images
Der Dienstag wird keiner wie jeder andere. Da ist sich Mike Tullberg schon sicher. "Das wird für unsere junge Mannschaft ein Erlebnis und eine große sportliche Herausforderung", wird der Coach auf der BVB-Website zitiert. "Real stellt auch im Juniorenbereich eine europäische Ausnahme-Mannschaft."
Vor der Neuauflage des Champions-League-Finals der Vorsaison bei den Profis treffen die beiden U-19-Mannschaften im Estadio Alfredo di Stefano aufeinander. Dort wartet trotz des komplett ausgeglichenen Direktvergleichs (2/2/2, 11:11 Tore) ein ungleiches Duell, glaubt Tullberg.
"Madrid will in dieser Saison unbedingt die UEFA Youth League gewinnen", weiß Tullberg, der sich im Vorfeld mit Stuttgarts U-19-Coach Nico Willig ausgetauscht hat. "Er hat mir von einem Klassenunterschied im Spiel bei Real berichtet."
Tullberg sieht sein Team als "krasser Außenseiter", fühlt sich in der Rolle aber nicht unwohl. "Wir haben nichts zu verlieren und fliegen guten Mutes nach Madrid. Denn gerade in der Youth League haben wir schon einige Male positiv überrascht." Das jüngste 4:0 gegen Celtic war Beweis dafür. Und das mit der fünftjüngsten Mannschaft des Wettbewerbs, der BVB ist im Schnitt nur 16,8 Jahre alt.
"Es geht aber auch darum, auf internationalem Niveau Qualität auf dem Platz zu haben", stellt Tullberg klar. "Trotz der sehr positiven Gesamtentwicklung fehlt es uns noch an Stabilität."
Hoffnung auf Kabar & Co.
Unterstützung erhofft sich Tullberg noch von Almugera Kabar, Cole Campbell oder Kjell Wätjen, die potenziell auch im Profi-Kader stehen könnten. Am wahrscheinlichsten ist ein Einsatz von Abwehrchef Filippo Mane.
Eine UEFA-Regel erschwert dem BVB das Leben in der Youth League zudem ungemein. Denn: 14 Kader-Plätze sind exklusiv für Spieler bestimmt, die dem Verein seit mindestens zwei Jahren angehören. Dadurch darf Tullberg so manchen Leistungsträger - wie etwa Thierry Fidjeu-Tazemeta, Taycan Ectibasi, Mathis Albert (alle drei trafen im Revierderby am vergangenen Wochenende) oder Ousmane Diallo - nicht einmal auf die Bank setzen.
"Das macht es nicht leichter, zumal wir mit Paris Brunner, Charles Herrmann oder Fritz Fleck auch von uns ausgebildete Spieler verloren haben", so Tullberg. Bereit für die nächste Überraschung mit seinem Team ist er dennoch.