Red Bull Salzburg schenkt Sieg im Liga-Hit gegen Sturm Graz her
Red Bull Salzburg hat es zum Frühjahrsauftakt der Fußball-Bundesliga verabsäumt, seine Tabellenführung auszubauen. Der Serienmeister verspielte am Freitag im Schlager gegen seinen ersten Verfolger Sturm Graz den Sieg.
Meisterrennen bleibt spannend
Nach einem 1:1 (1:0) beträgt der Vorsprung vier Runden vor Ende des Grunddurchganges sowie der folgenden Punkteteilung weiter zwei Zähler. Otar Kiteishvili (80.) glich im Finish mit dem ersten Torschuss aus. Davor gingen die Heimischen durch Petar Ratkov (15.) in Führung.
Mit einer völlig neuen Startelf sorgte Salzburg-Trainer Gerhard Struber schon vor Spielbeginn für eine große Überraschung. Im Vergleich zum ÖFB-Cup-Aufstieg gegen den LASK in der Vorwoche gab es drei Veränderungen.
Daniliuc mit starkem Bullen-Einstand
Neuzugang Flavius Daniliuc stand von Beginn an auf dem Platz und feierte ein starkes Bundesliga-Debüt. Mit Oumar Solet und Strahinja Pavlovic bildete der 22-Jährige die neue Dreierkette.
"Wir haben gesehen, wie schwer es ist, gegen Salzburg Tore zu schießen. In der Liga wird es für alle Teams ein Großauftrag werden. In der deutschen Liga würden sich einige Mannschaften wünschen, diese Kapazunder hinten zu haben. Es wird eine große Herausforderung", streute Sturm-Trainer Christian Ilzer dem Gegner Rosen.
Ulmer wirbelt auf "falscher Seite"
Routinier Andreas Ulmer kehrte als Kapitän auf die für ihn ungewohnte Position des rechten Außenverteidigers zurück. Amar Dedic musste – wie viele andere Bullen-Spieler auch – wegen einer Muskelverletzung im Oberschenkel passen. Zudem stürmte mit Petar Ratkov ein neuer Angreifer mit Fernando.
Auffällig: Lucas Gourna-Douath wurde von Youngster Mamady Diambou, der nach dem LASK-Sieg wieder das Vertrauen erhielt, auf die Ersatzbank verdrängt. Auch Luka Sucic musste zunächst von der Seitenlinie zuschauen.
Ratkov zahlt Vertrauen mit Tor zurück
Ausgerechnet Ratkov, gemessen an der Torausbeute der neunt gefährlichste Salzburger Stürmer, erzielte das erste Tor im Spitzenspiel der Liga.
Der 20-Jährige verwertete eine traumhafte Ecke von Maurits Kjaergaard per Kopf zu seinem dritten Bundesliga-Saisontreffer.
"Von der Leistung her habe ich uns sehr gut gesehen. Wenn wir uns so weiterentwickeln, wird es schwer sein, uns zu schlagen. Wir hätten das Spiel gewinnen müssen. Es hat gereicht, ihnen ein Mal mehr Raum zu lassen", resümierte Struber.
Es zahlte sich aus, dass Struber und vor allem Alexander Hauser als verantwortlicher Co-Trainer in der Wintervorbereitung mit vielen Standardübungen den Schwerpunkt auf ruhende Bälle gelegt hatten. Kjaergaard spielte sich nach überstandener Verletzung mit seinem siebten Assist wieder ins Rampenlicht. Bereits gegen die Linzer vor sieben Tagen hatte der Däne zwei Vorlagen gegeben.
Sturm Graz kaum gefährlich
Die Grazer taten sich mit dem neuen Spielsystem der Salzburger sehr schwer. Da Salzburg in der Innenverteidigung mit Daniliuc, Solet und Pavlovic eine Dreierkette aufbot, erspielten sich Mads Bidstrup und Co. in vielen Phasen des Spiels Überzahlsituationen in Ballnähe.
"Wir müssen die Torchancen machen und uns selber an der Nase packen. Es liegt an uns, es zu verbessern. Spannend bleibt es, aber das Ziel ist, dass wir am Ende Meister werden", betonte Daniliuc nach seinem Debüt (siehe S24-Video oben). Der ÖFB-Teamspieler ließ durchsickern, dass es Optionen gebe, nach seiner im Sommer auslaufenden Leihe in Salzburg zu bleiben.
Ohne Torschuss bis zur 80. Minute blieb der Verfolger lange blass. Das Team von Christian Ilzer war in der Offensive kaum gefährlich. Ganz anders die Bullen: Mit Oscar Gloukh, Fernando und Ratkov kamen die Hausherren vor 15.239 Fans dem zweiten Treffer mehrmals nahe. Die größte Chance auf die Vorentscheidung hatte Solet (78.), der den Ball aus fünf Metern über den Kasten jagte.
"Wir müssen im Abschluss schlauer werden und die Führung eiskalt ausbauen. Am Ende tut es weh, weil wir aus meiner Sicht den Sieg verdient gehabt hätten, wenn man sich das Chancenplus aussieht", sagte Struber.
Zweiter Salzburg-Debütant: Daghim darf erstmals ran
Nicht nur vor dem Anpfiff, sondern auch in der 67. Minute sorgte Struber mit einer Personalentscheidung für Aufsehen: Der Tennengauer verhalf Liefering-Youngster Adam Daghim zu seinem Bundesliga-Debüt. Dass dies ausgerechnet in einem so wichtigen Spiel geschah, zeigt den Mut und die Philosophie des Serienmeisters. Roko Simic und Sucic mussten sich weiter hinten anstellen.
Ohne Daniliuc, der nach leichten Krämpfen in den Beinen für Gourna-Douath Platz machte, kassierte der Tabellenführer doch noch spät den Ausgleichstreffer. Mit dem ersten Torschuss verwertete Otar Kiteishvili (80.) eine Flanke des eingewechselten Max Johnston. Beim 1:1 sah Solet, der kurz zuvor das 2:0 auf dem Fuß hatte, nicht gut aus, als er seinen Gegenspieler ziehen ließ.
Dass es keinen Sieger gab, lag auch daran, dass Sucic mit einem Distanzschuss per Freistoß die Außenstange traf.
Grazer für Bullen erneut große Hürde
Salzburg ist damit in der Liga gegen Sturm sechs Heimspiele ungeschlagen. Acht der jüngsten neun Duelle mit den Grazern endeten mit einem Tor Unterschied oder Remis. Sturm hat auswärts in dieser Saison im nationalen Geschäft weiter nur ein Spiel verloren – im November beim LASK (1:3), der den Rückstand auf das Spitzenduo am Sonntag mit einem Heimsieg gegen Austria Klagenfurt auf drei bzw. fünf Punkte verkürzen könnte.
Aufstellungen:
Salzburg: Schlager - Solet, Daniliuc (67. Gourna-Douath), Pavlovic - Ulmer, Bidstrup (74. Sucic), Diambou, Kjaergaard (74. Guindo) - Fernando (67. Daghim), Ratkov (90. Simic), Gloukh
Es fehlten: Konate (Afrika Cup), Baidoo (Knöchel), Capaldo (Knie), Morgalla (krank)
Sturm Graz: Jaros - Gazibegovic (76. Wlodarczyk), Wüthrich, Lavalee (76. Johnston), Schnegg - Gorenc Stankovic - Horvat (46. Affengruber), Kiteishvili, Prass - Sarkaria (90. Hierländer), Biereth (66. Böving)
Es fehlten: Jatta (Syndesmoseriss im Sprunggelenk), Scherpen (Kreuzbandriss)
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Bundesliga-Ticker zu Salzburg gegen Sturm Graz zum Nachlesen
(Quelle: SALZBURG24/APA)