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Liga-Gigant Red Bull Salzburg wehrt sich gegen Sturms ...

LigaGigant Red Bull Salzburg wehrt sich gegen Sturms
Die endgültige Titelentscheidung ist vertagt. Red Bull Salzburg und Sturm Graz trennen sich im Topspiel der Bundesliga 2:2 (0:2). Der Liga-Gigant wehrt sich gegen die steirische Meisterkrönung im eigenen Stadion und holte nach einem 0:2-Rückstand noch
Wals-Siezenheim

Red Bull Salzburgs angeknackster Herrschersessel wackelt, fällt aber nicht. Ein turbulentes Topspiel in der 29. Bundesliga-Runde endete mit einem 2:2 (0:2). Sturm Graz gab dabei eine komfortable Führung aus der Hand und verpasste die vorzeitige Titel-Entscheidung. Red Bull Salzburg hat die Meisterschaft weiterhin nicht mehr in der eigenen Hand und ist mit drei Zählern Rückstand auf einen Patzer der Grazer angewiesen.

APA/KRUGFOTO
Alexander Schlager kassierte im Monat April viele Gegentore. 

Salzburger Horror-Monat kann Meistertitel kosten

Red Bull Salzburg hat innerhalb eines Monats einen Vorsprung von fünf Punkten auf Verfolger Sturm Graz verspielt und liegt nun drei Zähler zurück. In sieben Spielen kassierten die Bullen nicht …

Sturm kann heuer mit ÖFB-Cup und Meisterschaft das nationale Double holen, das in der Vergangenheit fast immer in die Mozartstadt ging und hatte im fremden Stadion mehr zu bejubeln als der Abo-Meister.

"So eine Scheißpartie", schimpfte Ersatztormann Timo Horn im Kabinentrakt.

Prass schockt Salzburg nach 43 Sekunden

Bereits in der ersten Spielminute gingen die Gäste nach 43 Sekunden in Führung. Oumar Solet verlor das Sprintduell gegen William Boving, der in der Mitte Alexander Prass bediente, der zur frühen Führung traf. Beim ersten Treffer des Ex-Bullen fälschte Mamady Diambou entscheidend ab. Die Salzburger waren lange in Schockstarre und erspielten sich erst spät erste Chancen. Oscar Gloukhs Schuss wurde geblockt, der vermeintliche Ausgleich von Karim Konate wegen Abseits aberkannt.

Salzburg-Trainer Onur Cinel sah den Knackpunkt beim frühen Gegentor: "Der frühe Rückstand war extrem ärgerlich. Das darf in einem Spitzenspiel nicht passieren. Dass wir ein bisschen brauchen, um das zu verarbeiten, ist menschlich und in Ordnung. Aber wir haben zu lange gebraucht. Aufgrund der zweiten Halbzeit hätten wir den Sieg verdient gehabt."

Ganz anders Sturm Graz: Der steirische Titelanwärter und der Ex-Salzburger bereitete ehemaligen Klub Schmerzen. Neun Jahre lang genoss Alexander Prass die Ausbildung bei den Bullen und sorgte nach seinem Abgang vom FC Liefering heute in der 34. Minute für den nächsten Salzburger Tiefschlag: Jusuf Gazibegovic tanzte Aleksa Terzic aus und bediente den sträflich allein gelassenen Prass im Sechzehner – 2:0.

"Aufgaben tut man einen Brief. Wir möchten alles Mögliche tun und sämtliche Punkte holen und schauen, was passiert", resümierte Tormann Alexander Schlager.

Den Ausrutscher von Flavius Daniliuc nützte Otar Kiteishvili beinahe, er knallte den Ball an die Latte. Die Gäste waren defensiv im entscheidenden Moment immer zur Stelle und erarbeiteten sich mehr Spielanteile.

"Ich glaube, dass da noch richtig viel passiert. Wir werden uns nicht verrückt machen lassen und werden den Fokus voll auf das Cup-Finale und dann auf Hartberg richten. In Österreich Meister zu werden, ist dann doch nicht so leicht. Dass es heuer so spannend ist, liegt an den Leistungen von Sturm Graz und nicht an der Schwäche von Red Bull Salzburg", schilderte Ilzer.

Nene und Konate gleichen für Bullen aus

Salzburg begann erst nach einer lautstarken Halbzeitansprache gegen Ende der zweiten Halbzeit sich richtig zu wehren. Solet leitete den 1:2-Anschlusstreffer mit einem traumhaften Pass mit der Ferse ein, Gloukh legte für den eingewechselten Dorgeles Nene auf (72.). In der Schlussviertelstunde wurde es noch einmal richtig spannend.

Die Bullen warfen alles nach vorne und wurden belohnt. Sucic wurde an der Strafraumgrenze nicht aggressiv genug angegriffen und bediente Koita, dessen Schuss abgefälscht vor die Füße von Karim Konaté fiel. Mit seinem 16. Saisontor glich Salzburgs Toptorjäger zum 2:2 aus.

"Ich spüre jetzt mehr Positives als Negatives in mir. Man sieht, was möglich ist. Aufgrund der zweiten Halbzeit hätten wir den Sieg verdient gehabt. Die Jungs wussten natürlich selber, woran es liegt und hapert", schilderte Cinel bei der Pressekonferenz im Anschluss an den Liga-Hit.

Sturm Graz hat alle Trümpfe in der Hand

Beinahe hätte Salzburg das Spiel komplett gedreht, aber Baidoos Kopfballtreffer wurde zu Recht aufgrund einer Abseitsstellung aberkannt. Sturm sah 70 Minuten lang wie der sichere Sieger aus und gab im Endspurt noch die Vorentscheidung im Titelkampf aus der Hand. Für Salzburgs Flavius Daniliuc ist die Sache jedenfalls noch nicht vorbei. "Wir haben heute das Spiel gezeigt, für das Salzburg steht. Der Druck ist jetzt bei Sturm Graz. Sie müssen die drei Spiele gewinnen", gab der ÖFB-Teamspieler an (siehe S24-Video oben) und spekulierte auch mit Nebeneffekten des Grazer Cup-Engagements. "Die Mehrbelastung Sturms kommt uns zugute."

Die Trümpfe hat freilich weiterhin der Tabellenführer in der Hand. Die Grazer bekommen es im Finish noch mit Hartberg (heim), dem LASK (auswärts) und Klagenfurt (h) zu tun, die Salzburger treffen in dieser Phase auf Rapid (a), Hartberg (a) und den LASK (h). "Man muss das genießen, in so einem Fight drinnen zu sein. Deshalb ist man ja auch Sportler geworden und nicht, damit man da in irgendeiner Komfortzone sitzt. Es geht spitz auf Knopf und genau das wollen wir", erklärte Ilzer.

Tore

  • 0:1 (1.) Prass
  • 0:2 (34.) Prass
  • 1:2 (72.) Nene
  • 2:2 (82.) Konate 

Aufstellungen

Salzburg: Schlager - Daniliuc (66. Guindo), Solet, Baidoo, Terzic - Bidstrup, Diambou (66. Nene), Gloukh, Sucic - Ratkov (46. Koita), Konate (88. Simic)

Es fehlen: Pavlovic (gesperrt), Dedic (Wade), Capaldo (Knie), Fernando, Kjaergaard (beide Oberschenkel), Morgalla (rekonvaleszent)

Sturm Graz: Jaros - Gazibegovic (80. Johnston), Affengruber, Wüthrich, Lavalee - Gorenc Stankovic - Horvat, Kiteishvili (69. Hierländer), Prass (80. Geyrhofer) - Böving (70. Camara), Biereth (59. Jatta)

Es fehlen: Schnegg (gesperrt), Sarkaria (Knöchelbruch), Scherpen (Kreuzbandriss), Borkovic (Kreuz- und Seitenbandriss)

Red Bull Salzburg gegen Sturm Graz im LIVETICKER zum Nachlesen 

APA/ERWIN SCHERIAU
Im wohl emotionalen Topspiel zwischen Red Bull Salzburg (weiß) und Sturm Graz geht es im Meisterkampf um sehr viel. (ARCHIVBILD)

Liga-Gigant Red Bull Salzburg taumelt

Rollentausch vor dem Gipfeltreffen: Red Bull Salzburg ist der Jäger und schiebt den Druck Richtung Sturm Graz. Psychospielchen stehen vor dem immens wichtigen Top-Spiel im Rennen um den Titel auf …

(Quelle: SALZBURG24)

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