Nahrungsergänzung mit Zink und Vitamin C als Schutzschild gegen Erkältungen?
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Stand: 29.11.2024, 13:12 Uhr
Von: Juliane Gutmann
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Die Annahme, dass Nahrungsergänzungsmittel mit Zink und Vitamin C vor Erkältungen schützen, ist weit verbreitet. Doch ihre Wirksamkeit könnte überschätzt werden.
Vor allem in der frostigen Jahreszeit greifen viele Menschen zu Nahrungsergänzungsmitteln wie Zink und Vitamin C. Die Hoffnung ist, damit das Immunsystem zu stärken und somit Erkältungen abzuwehren. Vitamin C wirkt als Antioxidans und neutralisiert freie Radikale, während Zink eine Vielzahl von Körperfunktionen, einschließlich der Immunabwehr, unterstützt. Obwohl beide Nährstoffe in einer ausgewogenen Ernährung ausreichend vorhanden sind, entscheiden sich viele für die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln in Form von Dragees bis hin zu Tropfen.
Nachweise für den Schutz vor Infektionen durch Zink- und Vitamin C-Tabletten fehlen
Die wissenschaftlichen Belege für die Wirksamkeit dieser Nahrungsergänzungsmittel sind jedoch spärlich. Laut der Verbraucherzentrale Bayern gibt es keine stichhaltigen Beweise dafür, dass die Einnahme von Vitamin C und Zink die Häufigkeit oder Dauer von Infektionen bei gesunden Erwachsenen signifikant verringert. „Prinzipiell muss man erst mal sagen, es geht ja um Nahrungsergänzungsmittel, nicht um ein Arzneimittel, das irgendwie eine Krankheit bekämpft. Das ist ein Milliardengeschäft, das momentan läuft, weil jeder sich irgendwie schützen oder optimieren möchte, was aber völliger Blödsinn ist. Weil die Deutsche Gesellschaft für Ernährung einfach auch aufzeigt, dass wir in Deutschland ausreichend versorgt damit sind. Und mehr als ausreichend versorgt bringt uns kein Plus“, wird Daniela Krehl, Ernährungs-Expertin der Verbraucherzentrale Bayern, vom Bayerischen Rundfunk (BR) zitiert.
Gefahren einer übermäßigen Zinkzufuhr
Wenn die Krankheit bereits ausgebrochen ist, gibt es widersprüchliche Empfehlungen bezüglich Zinkpräparaten. Die Verbraucherzentrale und das Ärzteblatt berichten, dass es bisher keine Belege dafür gibt, dass die Einnahme von Zinknahrungsergänzung bei Erkältungen sinnvoll ist. Professor Martin Smollich vom Institut für Ernährungsmedizin der Universität Lübeck vertritt eine andere Ansicht. Er glaubt, dass Zink-Nahrungsergänzungsmittel die Häufigkeit und Dauer von Infektionen reduzieren können. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass Zinkpräparate nicht über einen längeren Zeitraum in hohen Dosen eingenommen werden sollten, da dies zu Vergiftungserscheinungen führen kann. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) empfiehlt eine Tageshöchstmenge von 6,5 mg Zink für Erwachsene.
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Vitamin C als Unterstützung bei Erkältungen und zur Vorbeugung?
Laut Professor Smollich reduziert Vitamin-C-Nahrungsergänzung weder die Häufigkeit von Infektionen noch die Dauer der Infektion, wie die Deutsche Apotheker Zeitung berichtet. Einige Studien würden jedoch zeigen, dass die Einnahme von Vitamin C in Form von Nahrungsergänzung die Häufigkeit von Infektionen bei Extremsportlern positiv beeinflusst, zitiert der BR Dr. Julia Podlogar, Fachapothekerin für Arzneimittelinformation und klinische Pharmazie der Apothekerkammer Westfalen-Lippe in Münster. Dies sei jedoch nicht auf alle Bevölkerungsgruppen übertragbar, so die Expertin: „Für die Allgemeinbevölkerung ist durch zahlreiche Studien belegt, dass man nicht seltener krank wird, wenn man Vitamin C einnimmt, selbst wenn man das jahrelang und in hohen Dosen macht“.
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Ob Zink oder Vitamin C: Die genannten Erkenntnisse beziehen sich ausschließlich auf Nahrungsergänzungsmittel. Eine ausgewogene Ernährung mit Lebensmitteln, die Vitamin C und Zink enthalten, stärkt das Immunsystem und bietet Schutz vor Krankheitserregern wie Bakterien und Viren.
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