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"Orion"-Raumkapsel: Und jetzt auch noch der Hitzeschild!

OrionRaumkapsel Und jetzt auch noch der Hitzeschild
Faustgroße Löcher und gesplittertes Material: Neue Probleme könnten die Rückkehr der Nasa zum Mond weiter verzögern – und ein neues Space-Race mit China forcieren.

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  1. Seite 1Und jetzt auch noch der Hitzeschild!

  2. Seite 2Warten auf das "Starship"

Die Schäden sehen so aus, als hätte sich ein Steinmetz an einem Block Styropor vergangen. Brockenweise ist das Material herausgebrochen und hat faustgroße Löcher hinterlassen. Was wohl nicht so schlimm wäre, wenn es nur um eine Kunstskulptur ginge. Bei den Hitzekacheln einer Raumkapsel ist es hingegen ein Problem – erst recht, wenn diese Raumkapsel schon bald Menschen ins All transportieren soll.

Das jedenfalls ist der Plan, an dem die Nasa bisher festhält: Im September 2025 will sie vier Menschen den Mond umrunden lassen, in einer Raumkapsel namens Orion. Wie alle Raumkapseln braucht sie einen Hitzeschild, um die Crew sicher zurück zur Erde zu bringen. Schließlich erwärmen sich Raumfahrzeuge beim Wiedereintritt in die Atmosphäre auf Tausende Grad.

Aktuell ist allerdings unklar, ob Orion diesen Temperaturen zuverlässig widerstehen kann. Das zeigen Bilder in einem neuen Bericht des Generalinspekteurs der Nasa, dessen Büro die Arbeit der US-Raumfahrtbehörde kritisch und unabhängig überwacht. Demnach sind die Kacheln von Orions Hitzeschild bei einem unbemannten Testflug im Dezember 2022 an mehr als 100 Stellen zersplittert – ein Ausmaß an Schäden, das bisher nicht bekannt war.

Erst die Mondlandung, dann die Mondbasis

Das Gutachten sorgt daher inner- und außerhalb der Nasa für Wirbel. Denn die Schäden könnten nicht nur die nächsten Flüge von Orion und damit das ganze Mondprogramm der Nasa verzögern. Sie könnten auch dazu führen, dass die Rückkehr zum Mond am Ende ganz anders abläuft als bisher gedacht.

Bisher waren dafür drei Etappen vorgesehen: Auf den unbemannten Test von Orion im Dezember 2022, Artemis 1, sollte der Flug von vier Astronautinnen und Astronauten um den Mond im September 2025 folgen. Zehn Tage lang soll die Crew bei dieser Artemis-2-Mission im All verbringen.

© ZEIT ONLINE

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In einer darauffolgenden Mission, Artemis 3, sollen dann zwei Menschen – darunter erstmals eine Frau und eine Person of Color – auch zur Mondoberfläche hinabreisen. Und dabei, anders als Neil Armstrong und Kollegen in den Sechziger- und Siebzigerjahren, eine dauerhafte Präsenz des Menschen vorbereiten.

Die "Orion"-Kapsel ist von handgroßen Kacheln aus einem keramischen Material bedeckt. Sie sollen die Insassen vor den Tausenden Grad beim Atmosphäreneintritt beschützen.

Nach aktuellem Plan soll die Landung mit Artemis 3 im September 2026 stattfinden – bereits ein Jahr später als ursprünglich gedacht und aus Sicht vieler Beobachter immer noch zu optimistisch. Einerseits wegen der neuartigen Raumanzüge, die noch nicht einsatzbereit sind. Andererseits wegen der Landefähre, die die Astronauten aus dem Mondorbit zur Mondoberfläche transportieren soll.

Bei dieser Landefähre handelt es sich nicht etwa um die Orion-Raumkapsel, wie man naiverweise denken könnte. Nein, die Frauen und Männer von Artemis 3 sollen in einer Umlaufbahn des Mondes in Elon Musks Starship umsteigen. Und in der riesigen, futuristischen Raumfähre erst zur Oberfläche hinab und dann wieder hinauf ins All fliegen – wo sie dann wieder in die Orion-Kapsel umsteigen, für den Rücktransport zu Erde.

Mit Orion hin, mit Starship auf die Oberfläche, mit Orion zurück: Das kann man umständlich finden, aber die Nasa will es so. Denn so kann sie sowohl Old Space als auch New Space in das Mondprogramm einbinden. Alteingesessene Konzerne wie Lockheed Martin, Airbus und Boeing bauen Orion beziehungsweise ihr Startsystem, eine sehr teure orange Rakete namens SLS.

Elon Musks einstiges Start-up SpaceX liefert mit dem Starship hingegen das Landevehikel. Ein Landevehikel, das vollständig wiederverwertbar sein soll und so die Kosten für die Mondabenteuer stark senken könnte. Was wiederum die Voraussetzung dafür sein dürfte, dass langfristige Pläne wie die einer dauerhaft besetzten Mondbasis überhaupt finanzierbar werden.

Die Schäden sehen so aus, als hätte sich ein Steinmetz an einem Block Styropor vergangen. Brockenweise ist das Material herausgebrochen und hat faustgroße Löcher hinterlassen. Was wohl nicht so schlimm wäre, wenn es nur um eine Kunstskulptur ginge. Bei den Hitzekacheln einer Raumkapsel ist es hingegen ein Problem – erst recht, wenn diese Raumkapsel schon bald Menschen ins All transportieren soll.

Das jedenfalls ist der Plan, an dem die Nasa bisher festhält: Im September 2025 will sie vier Menschen den Mond umrunden lassen, in einer Raumkapsel namens Orion. Wie alle Raumkapseln braucht sie einen Hitzeschild, um die Crew sicher zurück zur Erde zu bringen. Schließlich erwärmen sich Raumfahrzeuge beim Wiedereintritt in die Atmosphäre auf Tausende Grad.

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