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Ingenuity war das erste Fluggerät jenseits der Erde – wir wissen jetzt, was dem Mars-Helikopter zugestoßen ist

Ingenuity war das erste Fluggerät jenseits der Erde  wir wissen jetzt was 
dem MarsHelikopter zugestoßen ist
Ingenuity erreichte auf dem Mars Gigantisches und übertraf alle Erwartungen. Wir wissen jetzt, weshalb der Hightech-Helikopter abstürzte und, dass er...

Er ist der erste seiner Art: Der Helikopter Ingenuity auf dem Mars übertraf alle Erwartungen als erstes Fluggerät der Menschheit auf einem fremden Planeten. (Bildquelle: jpl.nasa.gov) Er ist der erste seiner Art: Der Helikopter Ingenuity auf dem Mars übertraf alle Erwartungen als erstes Fluggerät der Menschheit auf einem fremden Planeten. (Bildquelle: jpl.nasa.gov)

Am 18. Januar 2024 endete seine Mission in einem Absturz. Niemand kam ums Leben, doch blieb ein Held der Menschheit mit starken körperlichen Einschränkungen auf der Marsoberfläche zurück.

Ingenuity, der bei den Rotoren etwa 1,20 Meter messende Helikopter, schrieb sich bereits mit dem ersten Flug am 19. April 2021 ins Geschichtsbuch ein: Er wird für alle Zeiten das erste Fluggerät der Menschheit auf einem außerirdischen Planeten sein. Anfang 2021 hatte er zuvor an Bord des Landers Perseverance unseren Nachbarplaneten erreicht. Ingenuity sollte ihm als fliegendes Auge zur Planung seiner Routen dienen.

Nun gibt NASA’s Jet Propulsion Laboratory (JPL) erste Details zum Absturz bekannt und es wird klar: Ingenuity hatte keine Chance – wird uns aber auch auf dem Marsboden weiter dienen.

Über den Absturz hatten wir bereits im Januar 2024 berichtet.

Heimtückisches Terrain als Ursache

Um den Mars kreisen zwar Satelliten, aber auf dem Boden steht kein Navigationssystem zur Verfügung. Jedes Vehikel muss alleine seinen Weg durch oder über das unwirtliche und weitestgehende unbekannte Terrain des Mars finden.

Hierfür setzte Ingenuity vor allem auf eine nach unten gerichtete Kamera, die anhand der Veränderung des überflogenen Untergrunds Geschwindigkeit und Richtung bestimmte. Während 71 Flügen gelang das auch recht gut. Doch der 72. Start sollte sein letzter sein.

Der darauffolgende Kurs führte Ingenuity nämlich über eine Landschaft, geprägt von teils steil aufragenden Sanddünen. Die NASA vermutet anhand der vorliegenden Daten, der Untergrund habe derart eintönig und schlicht durchweg gleich ausgesehen, dass der Helikopter seine Geschwindigkeit nicht mehr bestimmen konnte; ein großes Problem, da Ingenuity dafür ausgelegt ist, möglichst senkrecht, also mit bestenfalls keinerlei Bewegung nach links/rechts oder vorn/hinten zu landen.

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Beim anschließenden Aufsetzen nach etwa 20 Sekunden Flug berührte zwar keiner der Rotoren den Boden, aber die auf die Blätter wirkenden Kräfte brachen allen vieren ein Teilstück ab. Zudem riss sich eines komplett los und flog mehrere Meter weit.

Danach fielen für einige Zeit alle Systeme wegen unerwartetem Mehrverbrauch durch die Last aus. Doch Ingenuity erwachte dank seiner Solarpaneele wieder zum Leben und kommuniziert seitdem wieder mit Perseverance.

Am Boden, aber nicht tatenlos

Obschon Ingenuity nie wieder fliegen wird, setzt er seine Arbeit stationär fort. Wie das JPL vermeldet, seien Elektronik, Sensoren, Kamera sowie die Batterien mitsamt der angeschlossenen Solarpaneele weitestgehend intakt. In Zukunft wolle die NASA weiter Wetterdaten sammeln und Bilder aufnehmen.

Das Herz des Helikopters ist übrigens ein handelsüblicher Prozessor, wie er auch in Smartphones zum Einsatz kommt. Ingenuity wird also noch eine Weile nach Hause telefonieren. Erst wenn Perseverance die Kommunikations-Reichweite verlässt, wird der kleine Helikopter in Einsamkeit ausharren. Seine Arbeit wird er aber voraussichtlich fortsetzen – irgendwann könnten Menschen oder robotische Vehikel aber erneut Kontakt zum ersten extraterrestrischen Helikopter der Menschheit aufnehmen.

Ferner arbeiten Ingenieure beim JPL bereits am Nachfolger des kleinen, fliegenden Helden der Menschheit. Ein Video auf YouTube zeigt euch bereits heute, wie der Mars Chopper aussehen könnte.

Die Premiere auf dem Mars gelang auf alle Fälle: Anstatt der angedachten fünf, kurzen Flüge als Prototyp in einem Zeitraum von 30 Tagen, flog Ingenuity innerhalb von drei Jahren 72-mal und mehr als 30-mal weiter als jemals geplant.

Sein überragender Erfolg wird auf lange Zeit Wirkung zeigen, wie Teddy Tzanetos als sein Projektmanager erwartungsvoll in die Zukunft blickend feststellt: Ingenuity hat uns Daten und Zuversicht gegeben, um uns die Zukunft von Flügen auf dem Mars vorzustellen.

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