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Stimmungstief im Mittelstand: Unternehmen so pessimistisch wie seit 15 Jahren nicht mehr

Stimmungstief im Mittelstand Unternehmen so pessimistisch wie seit 15 
Jahren nicht mehr
Seit der Finanzkrise vor 15 Jahren gab es keine so schlechte Stimmung im deutschen Mittelstand wie heute,...
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Stand: 23.04.2024, 16:10 Uhr

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Ein Stahlteil wird bearbeitet: Der deutsche Mittelstand blickt mit vergleichsweise wenig Optimismus in die Zukunft. © Sina Schuldt / dpa

Seit der Finanzkrise vor 15 Jahren gab es keine so schlechte Stimmung im deutschen Mittelstand wie heute: Wie aus dem Creditreform-Stimmungsbarometer hervorgeht, blicken viele verunsichert in die Zukunft.

Berlin - Die Stimmung in der mittelständischen Wirtschaft ist so schlecht wie seit der Finanzkrise vor 15 Jahren nicht mehr. Der entsprechende Geschäftsklimaindex zur Beurteilung der Wirtschaftslage sei im Frühjahr auf minus 1,4 Punkte gefallen, wie aus der am Dienstag (23. April) veröffentlichten Umfrage der Creditreform Wirtschaftsforschung unter rund 1.250 kleinen und mittleren Unternehmen hervorgeht.

Drittes Krisenjahr: Keine Hoffnung auf Konjunkturerholung

Erstmals seit dem Frühjahr 2009 verzeichne der Sektor damit ein überwiegend negatives Stimmungsbild. „Die Hoffnung auf eine Konjunkturerholung nach dem dritten Krisenjahr wird sich nicht erfüllen“, sagte der Leiter der Creditreform Wirtschaftsforschung, Patrik-Ludwig Hantzsch. „So schlecht wie jetzt war die Stimmung im Mittelstand seit der Weltfinanzkrise nicht mehr.“

Die Geschäftserwartungen sind den Angaben zufolge pessimistischer als im Vorjahr und liegen auf dem niedrigsten Stand seit 15 Jahren. Die aktuell schwache Baukonjunktur und Industrieproduktion bremsten die Geschäftsentwicklung im Mittelstand erheblich. Neben den Kriegen in der Ukraine und in Nahost trage auch die derzeitige Wirtschaftspolitik zur hohen Verunsicherung bei.

Rezession in Deutschland: Investitionsbereitschaft fällt klar ab

„Die Abschwächung der Inflation hat bei den Unternehmen bisher noch keine positiven Effekte hinterlassen“, sagte Hantzsch. Stattdessen würden weiterhin die Nachwirkungen der Teuerung überwiegen. Auch die künftige Auftrags- und Umsatzentwicklung werde im Mittelstand eher pessimistischer eingeschätzt als in den Vorjahren. Nur 21,9 Prozent der Befragten erwarten für die kommenden Monate ein Auftragsplus, während 17,6 Prozent Rückgänge befürchten.

Hohe Finanzierungskosten und pessimistische Konjunkturaussichten dämpfen der Umfrage zufolge zudem die Investitionsbereitschaft erheblich. Derzeit planten nur 43,9 Prozent der Befragten ein Investitionsvorhaben, im Vorjahr waren es noch 52,8 Prozent. „Ohne Investitionen verlieren die Unternehmen an Wettbewerbsfähigkeit“, sagte Hantzsch. „Für die Zukunft des Wirtschaftsstandorts Deutschlands ist das eine schwere Belastung.“ Nicht nur Creditreform kommt auf diese negative Einschätzung: Auch andere Wirtschaftsforschungstätten erzielten in ihren Umfragen ähnliche Ergebnisse, wie beispielsweise das renommierte IW. (reuters, lf)

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