Vorwürfe gegen Luke Mockridge – Sat.1 stellt sich vor den Comedian


#KonsequenzenFürLuke lautet ein Hashtag, der gerade auf Twitter die Runde macht. Dabei geht es um Missbrauchsvorwürfe gegen den Comedian Luke Mockridge. Dazu hat sich nun Sat.1 geäußert.
Auf Twitter und Instagram macht die Aktivistin Jorinde Wiese darauf aufmerksam, dass es #KonsequenzenFürLuke geben müsse. Sie schreibt: "Seit mehreren Monaten stehen schwerwiegende Vorwürfe mutmaßlicher sexualisierter Gewalt im Raum, welche an den deutschen Comedian und Moderator Luke Mockridge adressiert werden." Dazu setzt sie oben genannten Hashtag. Zahlreiche Userinnen und User unterstützen die Aktion, fordern Mockridge als mutmaßlichen Täter und die Sender, die mit ihm zusammenarbeiten, auf, sich zu äußern und Stellung zu beziehen. Nun gibt es ein Statement von Sat.1.
Der Heimatsender von Mockridge hat seine Mitteilung mit den Worten: "Keine #KonsequenzenFürLuke" betitelt. Darin heißt es: "Es gibt aus guten Gründen kein juristisches Verfahren gegen Luke. Einen Menschen aufgrund von Gerüchten in den sozialen Netzwerken an den Pranger zu stellen, ist eine moderne Form der Lynchjustiz. Das entspricht nicht unserem Rechtsverständnis. Deswegen: Keine #KonsequenzenFürLuke. Natürlich gilt: Genauso wie wir Übergriffe im Netz verurteilen, verurteilen wir jede Form von sexueller Gewalt."
Weshalb kamen die Vorwürfe gegen Mockridge auf?Doch woher kommen die Anschuldigungen gegen Mockridge, die seit Monaten im Netz kursieren? Im Frühjahr 2019 berichtete Ines Anioli laut "Redaktionsnetzwerk Deutschland" im inzwischen eingestellten Podcast "Besser als Sex" von einer toxischen Beziehung, die sie durchlebt hat. Einen Namen nannte sie damals nicht, doch sie erzählte ihrer Kollegin Leila Lowfire, wie es für sie war, mit ebenjenem Mann nach einer längeren Auszeit wieder zusammen zu sein. Sie beschrieb den Mann als toxisch und narzisstisch, berichtete auch recht detailliert von einer Szene, die sich zwischen den beiden abgespielt hat.
"Es sind viele Traumata entstanden und ich versuche vieles zu verarbeiten", sagte Ines Anioli im vergangenen Oktober im Gespräch über ihren neuen Podcast "Me-Time" zu t-online. "Ich find’s nicht cool, dass ich so eine Beziehung hinter mir habe – aber es ist ein Teil von mir", betonte Anioli auch. Dass es sich bei dem Mann, mit dem sie diese Beziehung geführt hat, um Luke Mockridge handelte, sei ein "offenes Geheimnis", heißt es im Netz. Laut "Tag24" habe Ines Anioli in der Vergangenheit auf Nachfragen ihrer Fans, wer denn nun der Mann gewesen sei, in Instagram-Storys folgendermaßen reagiert: "Ganz ehrlich, ihr wisst es doch. Please stop asking me."
Ines Anioli ruft zum Teilen offener Briefe aufJorinde Wiese erklärte außerdem unmissverständlich auf Instagram: "Es kam mehrfach die Frage auf, ob Ines Anioli okay mit der Aktion ist." Weiter schrieb sie: "Die Frage ist wichtig und die Antwort ist ja. Sonst würde ich das nicht machen." In ihren Storyhighlights teilte Wiese auch einen Beitrag von Anioli selbst: "Macht euch stark", fordert sie darin und erklärt: "Jorinde Wiese hat mehrere Slides und Briefe vorbereitet. Teilt diese und markiert die genannten Accounts." Sie stellt klar: "Und hört mir auf mit Pranger und Hetze."
Bis seine Schuld bewiesen ist, gilt für Luke Mockridge die Unschuldsvermutung. Viele Userinnen auf Twitter machen aber darauf aufmerksam, dass sich diese und Konsequenzen nicht gegenseitig ausschließen, sie fordern Solidarität mit den Opfern. Der 32-Jährige hat sich noch nicht dazu geäußert, auf seinen Social-Media-Plattformen ist es seit Januar ruhig. Viele Nutzer kommentierten inzwischen seine letzten Beiträge, machten ihn auf die gelöschten negativen Kommentare aufmerksam und fragten, ob er nicht einmal etwas zu den Vorwürfen sagen wolle.