Lindsey Vonn: «Federer war immer ein stilvoller Champion mit ...
Lindsey Vonn spricht in einem Interview über ihr neues Leben als Investorin. Dabei verrät sie auch, wieso sie Sofia Goggia und Mikaela Shiffrin bewundert und was ihre Freundschaft mit Roger Federer ausmacht.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Lindsey Vonn spricht offen über die bleibenden körperlichen Schmerzen ihrer Ski-Karriere und plant ein künstliches Kniegelenk.
- Im Interview äussert sie auch ihre grosse Bewunderung für aktuelle Skistars wie Sofia Goggia und Mikaela Shiffrin und spricht über die Beziehung zu Roger Federer.
- Nach ihrer aktiven Karriere engagiert sich Vonn in verschiedenen Bereichen, insbesondere im Frauensport, durch ihre Stiftung und Investments in Frauenteams.
Inzwischen sind schon einige Jahre vergangen, seit Lindsey Vonn im Skizirkus der Frauen das Mass aller Dinge war. Heute gilt ihr Fokus anderen Themen, wie ihrer Arbeit als Investorin und Mentorin.
Sie blickt nur noch selten zurück, auch weil ihre Karriere von schmerzvollen Erfahrungen und vielen Verletzungen geprägt war. «Ich werde in meinem Leben nie wieder schmerzfrei sein», gesteht Vonn dann auch in einem Gespräch mit «Sportbild», unterstreicht aber auch ihre zunehmende Fähigkeit, damit umzugehen.
Dennoch scheint der nächste Schritt hin zum künstlichen Kniegelenk unausweichlich: «Ich spreche schon länger mit Ärzten darüber und prüfe, wann und wo ich das mache», erklärt Vonn. Ihre Leidenschaft für den Skisport und die damit verbundenen Opfer bedauert sie trotzdem nicht: «Ich habe für den Skisport viele Opfer gebracht. Aber ich bereue nichts.»
Abseits der physischen Strapazen spricht Vonn heute, wie auch schon kurz nach ihrem Karriereende, offen über die emotionale Achterbahn ihres Lebens und ihre Bewältigung der Depressionen. «Ich habe den Druck nie gespürt, sondern empfand es immer als Glück, dass ich überhaupt professionell Ski fahren durfte», so die Amerikanerin. Ihre Hingabe und ihr Ehrgeiz haben sich nicht verändert; sie sucht nach wie vor nach neuen Herausforderungen und Möglichkeiten, sich zu verbessern.
Ein Vorbild für alle Mädchen
Das passiert heute neben den Pisten. Schon seit Jahren widmet sich Vonn verschiedenen Projekten. Sie hat eine eigene Stiftung, eine TV-Produktionsfirma und eine eigene Ski-Kollektion. Besonders am Herzen liegt ihr aber die Förderung des Frauensports, was sich in ihrem Investment in Fussballteams wie Angel City FC und Utah Royals zeigt. «Ich möchte in andere Athletinnen investieren,» betont Vonn, deren Bestreben es ist, junge Mädchen zu inspirieren und zu fördern.
Selber war Lindsey Vonn ein grosser Fan von Picabo Street. «Sie hat mein Leben verändert. Das möchte ich jetzt auch für andere tun, ob durch finanzielle Unterstützung oder durch Vorträge, in denen ich erkläre, wie sie ihre Ziele erreichen können.»
Genauso fasziniert wie einst von Street ist Vonn heute von Mikaela Shiffrin. Ihre Landsfrau, die auf die 100 Weltcupsiege-Marke zusteuert, schaffe Dinge, die noch nie jemand vollbracht hat. So zum Beispiel auch beim letzten Slalom in Are, wo sie nach ihrer langen Verletzungspause auf Anhieb wieder ganz oben auf dem Podest stand. Und das mit mehr als einer Sekunde Vorsprung.
Aber auch für Sofia Goggia hat Vonn viele lobende Worte übrig. «Sofia Goggia ist eine enge Freundin von mir, und ich liebe es, ihr zuzuschauen. Sie geht immer an die Grenze», erzählt die 39-Jährige begeistert.
Warum Federer für Vonn der «Grösste» ist
Abseits des Schnees hat es Vonn vor allem Roger Federer angetan. Oft verfolgte sie die Spiele des Schweizers im Stadion. Immer wieder bezeichnete sie ihn als den «Grössten aller Zeiten». So auch kürzlich bei einem Launch-Event für Federers neue Brillen-Kollektion mit Oliver Peoples.
Den Fans von Djokovic und Nadal passt das natürlich gar nicht. Doch dafür hat Vonn nur ein Lächeln übrig. «Roger sah ich immer als einen stilvollen Champion mit Klasse. Er war stets bescheiden. Egal, ob er siegte oder verlor, er unterschrieb jedes Autogramm – mit einem Lächeln», schwärmt Vonn.
Und damit nicht genug: «Seine Familie ist toll, grossartige Menschen. Wenn du das Gewicht der gesamten Welt auf deinen Schultern tragen musst und dich dann noch wie er verhältst, ist das wirklich nicht leicht. Ihre Anerkennung für Federer zeigt, wie sehr sie Werte wie Demut und Sportsgeist schätzt.»