Aufrufe zum "Miteinander" bei "Licht ins Dunkel"
Ebenso wie Bundespräsident Alexander Van der Bellen und Kardinal Christoph Schönborn haben zu Weihnachten auch die Parteichefs der Parlamentsparteien zu einem "Miteinander" aufgerufen. In der ORF-Sendung "Licht ins Dunkel" betonten die Parteienvertreter die Bedeutung des Verbindenden auch in der Politik angesichts der Spaltungstendenzen in der Gesellschaft.
Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) erinnerte an den Slogan "Schau auf Dich, Schau auf Mich" vom Beginn der Pandemie und unterstrich, dass man dieses Miteinander jetzt wieder brauche. Man müsse "aufeinander schauen". Es gehe nicht um Mensch gegen Mensch, sondern um Gesellschaft gegen das Virus. Nach einem Besuch im Wiener AKH zeigte sich Nehammer von allem von den Bildern und Gesprächen mit dem Spitalspersonal beeindruckt. Das habe bei ihm nochmals die Einschätzung verstärkt, wie absurd es sei, Corona zu ignorieren.
Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) äußerte den Wunsch, immer das Gemeinsame zu suchen und vor das Trennende zu stellen. Und Letzteres solle man so behandeln, dass man niemanden unversöhnlich zurücklasse. Kogler zeigte sich aber zuversichtlich, dass dies gelinge.
SPÖ-Vorsitzende Pamela Rendi-Wagner nannte als wichtigsten Wert in der Politik, die Verantwortung zusammenzuführen und nicht zu spalten. Entschieden gegen Fake News, Hetze und Gewalt aufzutreten ist ihr ein besonderes Anliegen. Aufgabe der Politik sei es auch, Zuversicht und Optimismus zu geben. Als wichtige Themen führte sie den Kampf gegen Kinderarmut, gegen Arbeitslosigkeit und dass sich die Menschen das Leben leisten können, an.
Auch für FPÖ-Obmann Herbert Kickl ist die Bereitschaft zum Miteinander trotz unterschiedlicher Positionen in der Politik wichtig. Gleichzeitig rief er aber auch dazu auf, zu einer "neuen Ehrlichkeit zurückzufinden". Er beklagte, dass es zu Frustration und Enttäuschungen führe, wenn Politiker ihre Versprechen nicht einhalten. Man müsse aufhören, die Bevölkerung in Gute und Böse zu unterteilen. Gerade zu Weihnachten müsse man das Miteinander suchen und dem jeweils Anderen nicht böse Motive, sondern positive Absichten unterstellen. In einer Weihnachtsbotschaft auf Facebook rief Kickl die Menschen dazu auf, trotz aller Widrigkeiten Optimismus und Zuversicht walten zu lassen und zusammenzuhalten.
Der NEOS-Abgeordnete Helmut Brandstätter rief dazu auf, die Würde des Menschen zu achten. Das gelte auch für Menschen mit Behinderung, appellierte er die Inklusion weiter voranzutreiben.