Felipe und Letizia in Wien: Sieben Stunden für Dalí
König Felipe und Königin Letizia von Spanien haben Österreich einen offiziellen Besuch abgestattet. Anlass war die Dalí-Freud-Schau im Belvedere.
Ein König an einem nasskalten Montagmittag – das fesselt offenbar nicht einmal dessen eigene Landsleute. Eine halbe Stunde, bevor Felipe Juan Pablo Alfonso de Todos los Santos de Borbón y Grecia im Inneren Burghof erwartet wird, führt eine Reiseleiterin eine spanische Reisegruppe durch die Wiener Hofburg. Ein paar Worte zu Spanischen Hofreitschule, ein paar zu früheren Regenten, ein paar zu Sisis Appartements. Ob man auch Felipe besichtigen werde? Ein junger Mann hebt die Schultern. Wohl nicht, meint er. Da werde seine Reisegruppe längst weitergezogen sein.
Die spanische Flagge weht da freilich schon neben der österreichischen beim Kaiser Franz-Denkmal, eine zweite, kleinere, hat ein Soldat eine halbe Stunde zuvor noch über dem Durchgang zu Ballhausplatz und Präsidentschaftskanzlei gehisst. Als kurz nach 13 Uhr der Konvoi mit dem schwarzen Audi der Spanier einfährt, haben sich dann doch an die 300 Schaulustige eingefunden – immer noch wenig genug, um für fast jeden einen Platz vorn an der Absperrung zu garantieren. Ein paar „Viva España“-Rufe; nicht alle sind so eingefleischte Monarchisten wie der ältere Herr mit Orden und billiger „Habsburger“-Schärpe. Sie sei zuvor im Imperial frühstücken gewesen und habe dort zufällig von dem Besuch erfahren, erzählt eine Dame einem Fernsehteam. Aber nachdem sie auch schon Felipes Vater Juan Carlos einmal bei einem ähnlichen Event gesehen habe, sei sie her gekommen. „Es hat was.“