Kessler-Zwillinge: Ungewöhnliches Testament: Sie wollen zu viert in eine Urne
Auch nach ihrem Tod wollen Alice und Ellen Kessler (87) zusammen bleiben und das am liebsten in einer Urne. Diesen besonderen Wunsch ließen die Zwillinge auch auf ihrem Testament festhalten. Doch die beiden Schwestern sind nicht die einzigen, die in der Urne ihre letzte Ruhe finden sollen. Wie Alice und Ellen der "Bild" erzählen, sollen dort noch zwei weitere Familienmitglieder Platz finden.
"Im Tode vereint. So hätten wir es gern. Und so haben wir es auch testamentarisch verfügt", erläutert Ellen Kessler. In das Grab der beiden Showbiz-Damen sollen noch ihre Mutter, die bereits 1977 gestorben ist und die Asche des blonden Pudels Yello. Mutter Elsa (†69) fand ihre letzte Ruhe schon vor langer Zeit auf dem Grünwalder Friedhof, sie vermachte ihren Töchtern den fröhlichen Hundebub.
Pudel Yello "hätte viel älter werden können"
"Wir haben unsere Mutter und Yello sehr geliebt." begründen die Zwillinge ihren letzten Willen. Sie genossen gerade die Gesellschaft des Pudels sehr, waren über den Tod des Vierbeiners entsprechend sehr betrübt. Doch Yello starb mit 14 Jahren: "Er hätte viel älter werden können, aber leider litt er an Angina pectoris. Sein vergrößertes Herz drückte auf die Lunge, er bekam keine Luft mehr." Für die beiden ein Schock, denn der flauschige Spielkamerad war für die 87-Jährigen "wie ein Kind". Die durchschnittliche Lebenserwartung eines Pudels liegt bei zwölf bis fünfzehn Jahren.
Die große Liebe für Hund und Mutter sorgte bei den Kessler-Zwillingen zu dem Wunsch, auch nach dem Tod bis in alle Ewigkeit mit den beiden verbunden zu sein. "Wir hoffen sehr, dass uns dieser Wunsch erfüllt werden kann", wünscht sich Ellen.
"Bild" hat aus diesem Grund Rat vom Münchner Bestatter Karl Albert Denk (41) eingeholt. Denn dürfen überhaupt mehrere Menschen und Tier zusammen in einer Urne beerdigt werden?
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Münchner Anwalt appelliert an die Politiker
Der zerschmettert den Traum der Zwillinge - zunächst! "Grundsätzlich ist das rechtlich nicht möglich. Weder dürfen in Bayern zwei Menschen in die gleiche Urne, noch ein Hund auf einem Friedhof für Menschen beigesetzt werden." Doch der Bestatter kann den Herzenswunsch der Schwestern nachvollziehen, appelliert an die Politik und würde den Schwestern zur Seite stehen: "Aber welcher moralische Grund spricht dagegen? Asche ist Asche.
Die Politik sollte mehr auf die Wünsche der Menschen eingehen. Ich persönlich würde für die Kessler-Zwillinge dafür kämpfen, dass sie das durchbekommen."
Für Alice und Ellen Kessler ein großes Angebot. Sie möchten um jeden Preis "im Tode vereint" sein. "So hätten wir es gern. Und so haben wir es auch testamentarisch verfügt".