Rock am Ring 2024: Donots oder lieber Keanu Reeves?
Die Donots oder doch lieber Hollywoodstar Keanu Reeves? Vor dieser Entscheidung steht das Publikum an Tag zwei des Musikfestivals in der Eifel. Die Punkrocker aus Ibbenbüren treten auf der großen Utopia-Bühne auf, der kanadische Matrix- und John-Wick-Schauspieler mit seiner Band Dogstar auf der etwas kleineren Mandora-Stage. Die Entscheidung des Großteils der Ringrocker fällt eindeutig aus.
Spätestens seit ihrem legendären Grand Opening von Rock am Ring nach der Corona-Pause vor zwei Jahren haben Donots das Publikum auf ihrer Seite. Mehrere Zehntausend pilgern an diesem Samstag vor die Hauptbühne, um mit den Musikern die pure Eskalation zu erleben. Ein Auftritt bei Rock am Ring dürfe niemals „normal“ sein, sagt Sänger Ingo Knollmann gleich am Anfang des Konzertes – und er hält, was er verspricht. Dieses Mal tauchen zwar keine Toten-Hosen-Mitglieder auf der Bühne auf, dafür aber die Jungs der Antilopen Gang. Zu diesem Zeitpunkt herrscht vor der Hauptbühne aber bereits die pure Eskalation. Die Menschen singen bei „Calling“ lautstark mit, springen bei „Wake the dogs“ im Takt, bekommen bei „So long“ kollektiv Gänsehaut. Die Jungs aus Ibbenbüren liefern ab, wie nur wenige Bands vor ihnen bei Rock am Ring abgeliefert haben. Wer vorher noch überlegt hat, ob er lieber zu Dogstar gehen sollte, fühlt sich komplett bestätigt.
Bei Keanu Reeves ein paar Hundert Meter weiter geht es etwas gemütlicher zu. Der Schauspieler steht auf der Bühne, spielt Bass, die Musik ist etwas seichter, weniger kantig als die der Donots. Trotzdem sind die Ringrocker, die sich für Hollywood statt Ibbenbüren entschieden haben, ebenfalls sehr zufrieden mit ihrer Wahl. Manche kommen wegen Reeves, manche wegen der Musik. Er ist übrigens nicht der erste Schauspieler, der mit seiner Band am Ring aufgetreten ist. „Jumanji“-Star Jack Black war 2023 mit seiner Band Tenacious D in der Eifel.
Am Freitag startete das große Musikfestival in der Eifel. Highlight waren die Auftritte der Band Die Ärzte, Sondaschule, Dropkick Murphys, Queens of the stone age, Royal Blood und Skinred. Auch die Rheinberger Punkband Betontod trat bei Rock am Ring auf. Geschätzt 80.000 Menschen erleben bei teilweise sonnigem Eifelwetter mehr als 70 Bands auf drei Bühnen. Parallel zu Rock am Ring findet Rock im Park in Nürnberg statt. Dort treten die Bands zeitversetzt auf.
Am Samstag stehen in der Eifel nach den Donots noch Auftritte von Electric Callboy, Billy Talent und Green Day auf der Hauptbühne auf dem Programm. Die Broilers schließen mit ihrem Auftritt das Festivalgelände für den Samstag ab. Am Sonntag endet das Mega-Festival mit Auftritten von Madsen, Kraftklub, Body Count, Parkway Drive und Maneskin.
Polizei und Rettungskräfte sind mit dem Verlauf von Rock am Ring zufrieden. Ein Polizeisprecher berichtet von nur wenigen gemeldeten Straftaten und spricht von einem friedlichen Festival. Ein Vertreter des Deutschen Rotes Kreuzes nennt das Festival aus Sicht des Rettungsdienstes ruhig.