Sturm bleibt wie erwartet bei Säumel: Auch Salzburg braucht eine bodenständige Lösung
Es bedeutete keine Überraschung, dass aus Interimslösung Jürgen Säumel (Bild) bei Sturm Graz der neue Cheftrainer wurde. Das machte Österreichs Meister Dienstagnachmittag offiziell. Die Bilanz des 40 jährigen nach dem Abgang von Christian Ilzer war zweifelsohne okay: 7:0-Rekordsieg gegen Austria Klagenfurt, in der Champions League der 1:0-Sieg gegen Girona und die starke Leistung beim 2:3 in Lille. Zudem hatte sich Sturms Präsident Christian Jauk so weit für Säumel aus dem Fenster gelehnt, dass dem neuen Sport-Geschäftsführer Michael Parensen praktisch nichts anderes mehr übrig blieb, als zu versichern, dass ihn Säumel in einer herausfordernden Phase mit seiner Arbeit und Fachkenntnis überzeugte. Die interne und bodenständige Lösung gilt auch als Zeichen für Kontinuität.
Die es bei Konkurrent Red Bull Salzburg zuletzt nicht gab. Jetzt würde nach dem Flop Pep Lijnders auch Salzburg eine bodenständige Lösung gut tun. Manche denken an den in Salzburg lebenden ehemaligen kroatischen Teamchef und Bayern-Trainer Niko Kovac, zumal er seine Trainerkarriere 2009 bei den Red Bull Juniors begann. Andere haben den Schweizer Urs Fischer, den ehemaligen erfolgreichen Langzeit-Trainer von Union Berlin, im Hinterkopf. Die Trainer, mit denen Salzburgs neuer Sport-Geschäftsführer Rouven Schröder auf seinen bisherigen Stationen bei Fürth, Werder Bremen, Mainz und Schalke zusammenarbeitete, waren nicht der große Hit. Marco Schwarz, der ein Kandidat sein soll, weil er mit den New York Bulls, der jüngsten Mannschaft der Major Soccer League. heuer ins Finale kam, das er gegen Los Angeles Galaxy 1:2 verlor, hatte bei Mainz nach 28 Monaten einen Punktschnitt von nur 1,14, musste in seiner dritten Saison gehen. Bei Schalke entließ Schröder den griechisch-stämmigen Dimitrios Grammozis durch einen Kurzzeit-Trainer von Rapid, durch Mike Büskens. Mit der Schalke-Ikone gelang der Aufstieg in die Bundesliga.
Die bodenständige Lösung für Salzburg, die sich aufdrängt und den Namen Gerald Scheiblehner trägt, wäre die naheliegendste und auch die beste. Egal, wer Trainer wird, auf ihn wartet ein heftiger Jänner, der nur drei Tage nach dem Trainingsstart beginnt. Mit dem ersten Bewährungstest, dem „Dreikönigshit“ gegen Bayern München. Im portugiesischen Trainingslager in Faro an der Algarve trifft Salzburg am 15. Jänner auf den dänischen Meister Midtjylland, eine Woche später geht es in er Champions League bei Titelverteidiger Real Madrid im Bernabeu-Stadion darum, sich besser zu verkaufen als zuletzt gegen Leverkusen und Paris St. Germain, die Niederlage in Grenzen zu halten. Eine Chance, sich etwa zu rehabilitieren, gibt es noch am 29. Jänner gegen Atletico Madrid. Die erste Herausforderung in Februar bedeutet es, im Viertelfinale des Uniqa-Cups gegen den LASK im Linzer Stadion die Chance auf das Double zu wahren.
Foto: SK Sturm/Atzler.