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Millionenpleite eines bekannten Weinguts

Millionenpleite eines bekannten Weinguts
Das Unternehmen hat mindestens drei Millionen Euro Schulden.

"meine bewirtschaftete rebfläche beträgt 22 hektar, wovon der größte teil mit rotweinsorten bepflanzt ist: hauptsächlich blaufränkisch und etwas pinot noir und merlot. meine weißen regionspezifischen rebsorten sind welschriesling, grüner veltliner und weißburgunder. das tonig-lehmige terroir mit hohem eisenanteil auf uralten steillagen erlaubt es, sehr charaktervolle, fast kühl erscheinende rotweine zu erzeugen", schreibt der Winzer auf seiner Homepage. "ich setze auf puristischen, naturnahen weinbau. kräuter und pflanzen zwischen den rebreihen dürfen und sollen dort auch wachsen. sie, das pannonische klima mit heißen tagen und kühlen nächten sowie die einzigartigen böden geben meinen weinen alles, was sie brauchen. die natur macht meine weine, ich schaue vor allem darauf, dass im richtigen moment das richtige passiert: schneiden, ausdünnen, lesen – nicht mehr und nicht weniger."

Die Rede ist von der Schiefer & Domaines Kilger GmbH & Co KG (FN 478934s) in 7503 Großpetersdorf, Welgersdorf 3. Über ihr Vermögen wurde ein Konkursverfahren am Landesgericht Eisenstadt eröffnet. Acht Mitarbeiter sind laut KSV1870 betroffen.

"Das Schuldnerunternehmen betreibt ein Weingut, dessen Weingärten sich in den Gemeinden Deutsch Schützen-Eisenberg, Hannersdorf, Kohfidisch sowie in Eberau (Gaas) befinden", heißt es weiter.

Der Hintergrund

"Die Insolvenzursachen bzw die Vermögensentwertung nahmen ihren Ausgang in den Umsatzausfällen der Pandemiezeit, dazu kamen die Folgen des Hochwassers im Jahr 2024 und die damit einhergehende Überflutung des Weinbaubetriebs sowie starke Schäden der Infrastruktur und die Vernichtung verkaufsfertig verpackter Weine. Wie andere Unternehmer treffen den Weinbaubetrieb auch die allgemein gestiegenen Fixkosten und die veränderte Marktlage durch geändertes Konsumverhalten", so Creditreform.

Millionen-Schulden

Die Verbindlichkeiten sollen bei rund 3 Millionen Euro liegen. „Zusätzlich sollen noch beträchtliche nachrangige Forderungen bestehen, welche jedoch im Insolvenzverfahren voraussichtlich nicht zum Zug kommen werden“, so der KSV1870. Laut Creditreform betragen die Aktiva rund 277.000 Euro,

Im Geschäftsjahr 2022 betrugen die Verbindlichkeiten 6,71 Millioen Euro und der Bilanzverlust 3,49 Millionen Euro. Da das Kommanditkapital 1,79 Millionen Euro betrug, ergab sich ein negativens Eigenkapital in Höhe von 1,46 Millionen Euro.

Keine Zukunft

"Das Unternehmen soll nicht dauerhaft fortgeführt bzw nicht saniert werden. Eine Sanierung ohne Investor sei nicht darstellbar", so Martin Achatz von Creditreform.

 „Das Schuldnerunternehmen wird daher aus heutiger Sicht im Rahmen des Insolvenzverfahrens in Abstimmung mit den Insolvenzorganen zu schließen und in weiterer Folge konkursmäßig abzuwickeln sein“, so Jürgen Gebauer vom KSV1870.

(kurier.at)  |  17.12.2024, 9:04

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