Chefstratege von Merck Finck: „US-Inflation weiter hartnäckiger als in Europa“
In der kommenden Woche richten sich alle Augen auf die US-Inflationszahlen am Mittwochnachmittag. „Die US-Inflation dürfte im April zwar minimal gesunken sein“, sagt Robert Greil, „sie dürfte aber anders als in der Eurozone inklusive Deutschland weiter spürbar über 3 % verharren“.
Der Chefstratege von Merck Finck hält dieses Niveau nach wie vor für deutlich zu hoch, um der US-Notenbank eine baldige erste Leitzinssenkung zu erlauben: „Der im Vergleich zu Europa hartnäckigere US-Inflationstrend dürfte ungewöhnlicherweise dazu führen, dass die EZB am 6. Juni zumindest einige Monate vor der Fed mit den Leitzinssenkungen beginnt.“ Greil rechnet mit insgesamt drei Leitzinssenkungen der EZB in diesem Jahr, während er bei der Fed frühestens im Herbst zwei für realistisch hält.
Ansonsten ist die Datenwoche in den USA eher ruhig: Am Dienstag kommen die Erzeugerpreise für April, tags darauf die Einzelhandelsumsätze für denselben Monat und am Donnerstag die Zahlen zur Industrieproduktion. Wie in den USA stehen auch in Europa die Inflationszahlen im Fokus, und zwar die endgültigen April-Daten am Dienstag für Deutschland und am Freitag für die gesamte Eurozone.
BIP-Schätzung für die Eurozone
Weitere wichtige europäische Veröffentlichungen in der kommenden Woche sind die ZEW-Konjunkturerwartungen am Dienstag, eine weitere Schätzung des Bruttoinlandsprodukts im ersten Quartal 2024 für die gesamte Eurozone am Mittwoch sowie die Industrieproduktion im April. Und in Großbritannien steht am Dienstag der Arbeitsmarktbericht auf der Agenda.
In Asien richtet sich der Blick derweil am Dienstag auf die japanischen Erzeugerpreise für April und zwei Tage später auf das dortige Bruttoinlandsprodukt für das erste Quartal 2024. Und China veröffentlicht am Freitag seine April-Zahlen für die Industrie und den Einzelhandel.