Deutscher Ex-Präsident Horst Köhler gestorben
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Der frühere deutsche Bundespräsident Horst Köhler ist tot. Köhler sei heute Früh nach kurzer schwerer Krankheit mit 81 Jahren in Berlin gestorben, teilte das Bundespräsidialamt mit. Köhler war von Juli 2004 bis Mai 2010 der neunte Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland.

Der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier würdigte den Verstorbenen in einem Kondolenzschreiben an seine Witwe Eva Luise Köhler als „einen Glücksfall für unser Land“.
Erster Präsident, der kein Berufspolitiker war
Köhler war der erste deutsche Bundespräsident, der kein Berufspolitiker war. Vor seinem Wechsel ins Schloss Bellevue leitete der Ökonom den Internationalen Währungsfonds (IWF) in Washington. Köhlers Kandidatur ging auf einen Vorschlag der damaligen Oppositionsführerin und späteren Kanzlerin Angela Merkel (CDU) zurück.
Köhler war 2009 mit großer Mehrheit von der Bundesversammlung für eine zweite Amtszeit gewählt worden. Im Mai 2010 trat er – für viele überraschend – mit sofortiger Wirkung zurück.
Er begründete diesen Rücktritt mit Kritik an seinen umstrittenen Äußerungen zum Bundeswehreinsatz in Afghanistan. Köhler war in einem Interview so verstanden worden, dass er Auslandseinsätze der Bundeswehr auch zur Sicherung freier Handelswege befürworte.
Vielfältige ehrenamtliche Tätigkeit
Zu den ehrenamtlichen Aufgaben, die Köhler nach seinem Rücktritt wahrnahm, gehörten unter anderem seine Tätigkeit als Mitglied des hochrangigen Ausschusses des UNO-Generalsekretärs für die Post-2015-Agenda (2012 und 2013), sein Engagement als persönlicher Gesandter des UNO-Generalsekretärs für die Westsahara (2017 bis 2019) und sein Einsatz als Schirmherr für den Bürgerrat Klima (2021).