Ernst statt Gersbeck: Schluss mit der Torwart-Rotation im Pokal
Schluss mit der Torwart-Rotation im DFB-Pokal: Im Unterschied zur 1. Runde soll am Mittwoch gegen den 1. FC Heidenheim nach kicker-Informationen Stammkeeper Tjark Ernst das Tor von Hertha BSC hüten.
Cristian Fiel (li.) hat entschieden: Tjark Ernst (Mitte) steht auch im Pokal im Tor, Marius Gersbeck (re.) sitzt draußen. IMAGO/Nordphoto
Cristian Fiel konnte die Personalie schlüssig begründen. "Er gibt Vollgas im Training und arbeitet hart", sagte der Hertha-Coach über Marius Gersbeck. "Das ist für mich jetzt die Möglichkeit, ihm in einem Pflichtspiel eine Chance zu geben. Die hat er sich verdient." Also durfte Gersbeck Mitte August in der 1. Pokalrunde bei Drittligist Hansa Rostock ran - und verschuldete beim souveränen 5:1-Sieg des Berliner Zweitligisten das Gegentor, als er Hansas Albin Berisha den Ball direkt in die Füße spielte. Fiel wollte den Lapsus seinerzeit nicht höher hängen als nötig, aber er sagte auch: "Das war ein Fehler, der passieren kann, aber natürlich nicht passieren darf."
Wenn die Berliner an diesem Mittwoch im Pokal den 1. FC Heidenheim empfangen, wird Gersbeck nach Lage der Dinge auf der Bank Platz nehmen. Im Tor soll Stammkeeper Tjark Ernst bleiben, der seinen Vertrag Ende September vorzeitig bis 2027 verlängert hatte und in der 2. Liga mit stabilen Leistungen aufwartet. Der Grund ist aber nicht etwa Gersbecks Patzer in Rostock, sondern das Bestreben des Staffs, die zuletzt eingespielte Abwehr unverändert zu lassen - und eine Blessur Gersbecks, der aktuell auch ohne Spielpraxis im Regionalliga-Team ist. Seit Wochen plagen den Mann, der im Sommer 2023 vom Karlsruher SC zu seinem Ausbildungsklub Hertha BSC zurückgekehrt war, Schmerzen im Sprunggelenk. In der jüngsten Länderspielpause musste Gersbeck deshalb einige Tage mit dem Training aussetzen, auch auf das Testspiel bei Regionalligist Hertha Zehlendorf (4:0) am 9. Oktober verzichtete er.
Torwart-Personalie steht fest - Maza-Einsatz noch nicht
In den folgenden Liga-Spielen gegen Braunschweig (3:1) und bei seinem Ex-Klub KSC (3:1) stand der 29-Jährige dann wieder im Spieltagskader und saß jeweils auf der Bank. So soll die Arbeitsteilung auch am Mittwochabend sein: Gersbeck, der in der Vorsaison auch von Fiel-Vorgänger Pal Dardai im Pokal-Viertelfinale gegen den 1. FC Kaiserslautern (1:3) das Vertrauen erhalten hatte, als Back-up für Ernst, dessen Mutter Kerstin Pohlmann-Ernst als Mittelfeld- und Abwehrspielerin mit dem FSV Frankfurt dreimal den DFB-Pokal (1990, 92, 95) gewann und dessen Vater Thomas Ernst in der Saison 1987/88, an deren Ende Eintracht Frankfurt den Pokal holte (1:0 im Finale gegen Bochum), hinter Stammkeeper Uli Stein und Hans-Jürgen Gundelach dritter Torwart war.
Während die Torwart-Personalie dem Vernehmen nach geklärt ist, soll bei Ibrahim Maza die finale Entscheidung am Dienstag fallen. Herthas Top-Talent hatte sich am Samstag bei seinem Treffer zum 1:0 in Karlsruhe eine Knieprellung zugezogen. Am Montagmittag hatte Fiel in der Pressekonferenz erklärt: "Heute ist der Tag, an dem wir ein Gefühl dafür kriegen müssen, ob es geht oder nicht. Ibo muss uns danach sagen, wie es sich anfühlt." Die Signale sind durchaus positiv. Der algerische Neu-Nationalspieler konnte die nichtöffentliche Trainingseinheit am Montag nach kicker-Informationen komplett absolvieren. Am Dienstag treffen Maza und Fiel die Entscheidung, ob es für einen Einsatz gegen Heidenheim reicht.
Steffen Rohr