Handball-EM 2022: Gruppen, Modus, Zeitplan - Alle Infos zur Europameisterschaft
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Erstellt: 13.01.2022, 09:13 Uhr
Von: Marius Epp
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Die europäische Handball-Elite reist dieses Jahr nach Ungarn und in die Slowakei. Alle Infos zur Handball-EM 2022 gibt es hier.
- Vom 13. bis zum 30. Januar steigt die 15. Handball-EM in Ungarn und der Slowakei.
- 24 Teams kämpfen an fünf Austragungsorten um den Titel.
- Wir geben einen Überblick zum wichtigsten Handball-Event des Jahres.
Bratislava - Sechs Jahre ist es her, als Deutschland 2016 zum letzten Mal Handball-Europameister wurde. 2022 gibt es eine neue Chance: Die Handball-Europameisterschaft steht wieder vor der Tür.
Die DHB-Auswahl gehört aber dieses Mal nicht zu den Turnierfavoriten, dementsprechend tief stapelt Bundestrainer Alfred Gislason. „Wir sind kein Kandidat für eine Medaille, deswegen reden wir auch nicht davon.“ Als Titelverteidiger geht Spanien ins Rennen, nach 2018 und 2020 will das Team von Trainer Jordi Ribera den dritten Titel in Serie einfahren.
Handball-EM 2022: In welchem Modus wird gespielt?Es gibt sechs Vorrundengruppen mit jeweils vier Mannschaften. Die besten Zwei aus jeder Gruppe qualifizieren sich für die Hauptrunde, in der in zwei Gruppen mit jeweils sechs Teams weitergespielt wird. Die jeweils Erst- und Zweitplatzierten jeder Hauptrundengruppe erreichen das Halbfinale. Die beiden Drittplatzierten bestreiten das Spiel um Platz fünf.
Handball-EM 2022: Die GruppenDie 24 Teams sind in sechs Gruppen aufgeteilt. Die DHB-Auswahl trifft auf Belarus, Österreich und Polen. Bei einem Weiterkommen könnte es die deutsche Sieben in der Hauptrunde mit Titelverteidiger Spanien, Olympia-Dritter Norwegen und Vize-Weltmeister Schweden zu tun bekommen. „Unser Ziel ist es, mit voller Punktzahl die Hauptrunde zu erreichen“, sagte Bundestrainer Gislason.
Die Gruppen im Überblick:
- Gruppe A: Montenegro, Nordmazedonien, Dänemark, Slowenien
- Gruppe B: Ungarn, Niederlande, Island, Portugal
- Gruppe C: Ukraine, Kroatien, Frankreich, Serbien
- Gruppe D: Belarus, Deutschland, Österreich, Polen
- Gruppe E: Spanien, Tschechien, Schweden, Bosnien und Herzegowina
- Gruppe F: Litauen, Norwegen, Russland, Slowakei
Handball-Deutschland ist verwöhnt - in den letzten Jahren zählte die deutsche Auswahl fast immer zu den Mitfavoriten. Dieses Jahr üben sich die Protagonisten in Bescheidenheit. Seit 2016 gewann Deutschland keinen Titel mehr, die Mannschaft um Kapitän Johannes Golla befindet sich in einem Umbruch. Aufgrund des jungen, unerfahrenen Kaders gehört die DHB-Auswahl nicht zu den Favoriten auf den Turniersieg.
Hoffnungen auf den Titel dürfen sich gleich mehrere Teams machen. An erster Stelle zu nennen sind Olympiasieger Frankreich, Weltmeister Dänemark und Europameister Spanien. Aber auch Norwegen, Schweden und Kroatien zählen traditionell zu den Medaillenanwärtern.
Handball-EM 2022: Die SpielorteDie EM findet in den beiden Ländern Ungarn und Slowakei statt. Insgesamt gibt es fünf Spielorte:
- Ungarn: Debrecen, Szeged, Budapest
- Slowakei: Bratislava, Kosice
Die deutsche Mannschaft wird ihre Vorrundenspiele in Bratislava austragen. Im Falle des Weiterkommens steigen auch die Hauptrundenspiele in der slowakischen Hauptstadt. Die Medaillen werden in Ungarn vergeben.
Handball-EM 2022: Was ist eigentlich mit Corona?Auch die Handball-EM wird im Zeichen der Corona-Pandemie und speziell der neuen Omikron-Variante stattfinden. Die beiden Testländerspiele Deutschlands gegen Serbien fielen coronabedingt aus. „Wer die wenigsten Coronafälle hat, wird Europameister“, prognostizierte der langjährige DHB-Vizepräsident Bob Hanning in einem Kicker-Interview.
Einige EM-Teilnehmer haben im Vorfeld Probleme mit Corona-Ausfällen, die deutsche Mannschaft blieb bisher verschont. Geisterspiele wie in der Fußball-Bundesliga wird es allerdings nicht geben. In der Slowakei dürfen die Hallen bis 25 Prozent ausgelastet werden, in Ungarn gibt es derzeit gar keine Zuschauerbeschränkungen.
Alle EM-Teilnehmer (Spieler, Trainer, Funktionäre) müssen geimpft sein. Das deutsche Top-Talent Juri Knorr ist aus diesem Grund nicht spielberechtigt.
Handball-EM 2022: Der deutsche KaderBundestrainer Alfred Gislason nominierte zahlreiche Neulinge für die Handball-EM 2022. Stars wie Hendrik Pekeler oder Steffen Weinhold haben abgesagt, Kreisläufer Jannik Kohlbacher plagt sich noch mit einer Adduktorenverletzung herum und kann frühestens in der Hauptrunde einsteigen. Der 24-Jährige Kreisläufer Johannes Golla wird die Mannschaft als Kapitän aufs Feld führen.
Im Tor setzt Gislason zunächst auf das Gespann Andreas Wolff und Till Klimpke. Joel Birlehm bleibt vorerst in Deutschland auf Abruf. Der DHB-Kader für die EM im Überblick:
- Tor: Andreas Wolff (KS Vive Kielce/POL), Joel Birlehm (SC DHfK Leipzig), Till Klimpke (HSG Wetzlar)
- Linksaußen: Marcel Schiller (Frisch Auf Göppingen), Lukas Mertens (SC Magdeburg)
- Rückraum links: Julius Kühn (MT Melsungen), Sebastian Heymann (Frisch Auf Göppingen), Julian Köster (VfL Gummersbach)
- Rückraum Mitte: Philipp Weber (SC Magdeburg), Luca Witzke (SC DHfK Leipzig), Simon Ernst (SC DHfK Leipzig)
- Rückraum rechts: Kai Häfner (MT Melsungen), Djibril M‘Bengue (FC Porto/POR), Christoph Steinert (HC Erlangen)
- Rechtsaußen: Timo Kastening (MT Melsungen), Lukas Zerbe (TBV Lemgo)
- Kreis: Johannes Golla (SG Flensburg-Handewitt), Patrick Wiencek (THW Kiel), Jannik Kohlbacher
Die deutsche Mannschaft muss als erstes gegen gegen Belarus spielen, dann folgen die Gegner Österreich und Polen. Das DHB-Team ist zwar leichter Favorit in der Gruppe D, allerdings sind Polen und Österreich durchaus unangenehme Gegner. „Das ist eine schöne und interessante Gruppe. Österreich, Belarus und Polen sind gute Mannschaften. Polen hat uns beispielsweise bei der WM in Ägypten sehr gefordert. Diese Aufgaben müssen wir alle akkurat lösen, um sauber und sicher in die Hauptrunde zu kommen“, sagte Gislason über die Gruppe.
Die Gruppenspiele des deutschen Teams:
- Freitag, 14. Januar | 18 Uhr: Deutschland - Belarus
- Sonntag, 16. Januar | 18 Uhr: Deutschland - Österreich
- Dienstag, 18. Januar | 18 Uhr: Deutschland - Polen
Den gesamten Spielplan der Handball-EM gibt es hier.
Wo kann man die Handball-EM sehen?Die deutschen Spiele werden in diesem Jahr von den öffentlich-rechtlichen Sendern übertragen. ARD und ZDF zeigen die Partien der DHB-Auswahl im Free-TV und online im Live-Stream. Der Internetanbieter sportdeutschland.tv überträgt sogar alle 65 Spiele des Turniers, allerdings ist hierfür ein Abonnement notwendig. Neben den deutschen Begegnungen gibt es bis zu 18 weitere Begegnungen im Free-TV bei Eurosport. (epp/dpa)