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Jeder Fünfte weltweit hat diese sexuell übertragbare Krankheit

Jeder Fünfte weltweit hat diese sexuell übertragbare Krankheit
Eine Studie kam zu dem Ergebnis, dass weltweit jeder Fünfte von Genitalherpes betroffen ist. FITBOOK geht näher darauf ein.
Laura Pomer

11. Dezember 2024, 12:55 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Eine Infektion mit einer sexuell übertragbaren Krankheit (STI) ist sicherlich kein Thema, mit dem man gern hausieren geht. Dabei wäre es eigentlich wichtig, offen damit umzugehen – zumindest gegenüber neuen Sexualpartnern. Schließlich können sich Unwissende nicht bloß selbst anstecken, sondern die Erreger auch nichtsahnend weitergeben. Die alarmierenden Folgen des Schweigens haben nun Forscher aufgedeckt: Ihren Berechnungen zufolge ist weltweit jeder Fünfte von einer bestimmten, nicht heilbaren sexuell übertragbaren Krankheit betroffen. Alle Infos dazu bei FITBOOK.

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Es dürfte schon vielen Menschen passiert sein, sich mal mit einer sexuell übertragbaren Krankheit (STI) infiziert zu haben. Das kann abhängig von der konkreten Diagnose mehr oder weniger unangenehm sein, die meisten sogenannten Geschlechtskrankheiten lassen sich aber zumindest gut behandeln. Bei Genitalherpes verhält es sich jedoch leider so, dass der Erreger im Körper verbleibt – auch wenn die akute Infektion abgeklungen ist. Bei Betroffenen kann die Erkrankung somit stets erneut auftreten. Und mit diesem Schicksal lebt weltweit offenbar jeder Fünfte, wie eine aktuelle Studie zeigt.1

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Übersicht

Laut Studie hat jeder Fünfte weltweit Genitalherpes

Es ist kein schöner Befund. Die STI äußert sich mit ähnlichen Symptomen wie Lippenherpes, bloß dass die brennenden Hautbläschen im Genitalbereich auftreten. Auch sind es vergleichbare Trigger, die ein erneutes Aufflammen der Herpes-Symptome provozieren können. Hierzu zählen etwa körperlicher oder seelischer Stress und Ekel. Das Ganze bedeutet jedenfalls auch: Genitalherpes bleibt von Betroffenen nicht unbemerkt – sie wissen um ihren Befund. Viele behalten ihn dennoch für sich. „Die Stigmatisierung von Genitalherpes führt dazu, dass zu wenig darüber gesprochen wird“, erklärt dazu Dr. Sami Gottlieb, einer der Hauptautoren der Studie, in einer Pressemitteilung.2

Details zur Untersuchung

Die für die Untersuchung verwendeten Daten basieren auf STI-Überwachungsdaten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) aus dem Jahr 2020. Ebenso Meta-Analysen, die die weltweite Verbreitung von Genitalherpes untersucht haben, wurden betrachtet. Die Forscher berücksichtigten die verschiedenen Herpes-simplex-Viren (humane Herpesviren Typ 1 und 2). Denn neben dem in diesem Fall besonders relevanten Herpes-simplex-Virus Typ 2 (HSV 2) kann auch der Virus-Typ 1, der eigentlich mit Lippenherpes assoziiert wird, beispielsweise beim Oralverkehr Genitalherpes auslösen. Die Forscher bezogen auch Genitalgeschwüre, die durch Herpes-Viren ausgelöst werden können, in die Studie ein. Um realistische Schätzungen zur Häufigkeit der sexuell übertragbaren Erkrankung zu erstellen, entwickelten sie ein computergestütztes Modell, das auf mathematischen Berechnungen aufbaut.

Auch interessant: Wie sich das Herpes-Virus im Gehirn ausbreitet

Ergebnisse und Bedeutung der Studie

Der Analyse zufolge haben sich im Jahr 2020 weltweit rund 25,6 Millionen Menschen im Alter zwischen 15 und 49 Jahren erstmals mit HSV 2 angesteckt. Rund 519,5 Millionen sollen in dieser Zeit bereits mit einer bestehenden HSV-2-Infektion gelebt haben, 376,2 Millionen mit einer bestehenden HSV-1-Infektion. Daneben kamen in der betrachteten Altersgruppe weitere 16,8 Millionen Genitalherpes-Neuinfektionen hinzu, welche auf den Erreger HSV 1 zurückzuführen waren.

Die Forscher fordern auf Basis ihrer Erkenntnisse neue Präventions- und Behandlungsmaßnahmen. Etwa seien Impfstoffe gegen den Erreger „dringend benötigt, um HSV-Infektionen zu kontrollieren und die damit verbundene Krankheitslast zu verringern“. Sie räumen ein, dass es unter den Betroffenen sicherlich auch solche gibt, bei denen Genitalherpes nur leichte Beschwerden auslöst. Doch bei Millionen von Menschen seien im Fall akuter Infektionen die Schmerzen und das Leiden immens. Zudem belaste die Verbreitung der STI die Gesundheitssysteme.

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In Deutschland tragen laut Schätzungen des Bundesministeriums für Gesundheit etwa 10 bis 15 von 100 Menschen HSV 2 im Körper.3 Hinzu kommen schätzungsweise 60 bis 90 (!) Prozent der Deutschen, die (den Lippenherpes-Erreger) HSV 1 in sich tragen.4

Nicht bei jedem Menschen löst der Kontakt mit Herpesviren auch eine Infektion aus. Jene Personen können den Erreger dennoch (unsichtbar) weiter tragen. Dies unterstreicht die Bedeutung davon, sich zu schützen. So lange es noch keinen Impfstoff gibt, bieten den zuverlässigsten Schutz vor Genitalherpes (und verschiedenen anderen sexuell übertragbaren Krankheiten) Kondome.

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