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Genitalherpes: Jeder Fünfte unter 50 ist infiziert

Genitalherpes Jeder Fünfte unter 50 ist infiziert
Die Zahl der Menschen, die sich mit Genitalherpes infizieren, steigt. Experten mahnen daher die Entwicklung neuer Behandlungen und Impfstoffe an, um die Ausbreitung zu verringern.

Weltweit leben 846 Millionen Menschen unter 50 Jahren mit einer Genitalherpes-Infektion, so neueste Schätzungen in der Fachzeitschrift „Sexually Transmitted Infections“. Das bedeutet, dass etwa einer von fünf Menschen mit Herpes-simplex-Viren (HSV) infiziert ist.

Es gibt zwei Typen von Herpes-simplex-Viren, HSV-1 und HSV-2, die beide hoch ansteckend sind und die nach einer Infektion lebenslang im Körper verbleiben: 

HSV-1 wird hauptsächlich durch Mundkontakt übertragen und verursacht die typischen „Herpesbläschen“ am Mund. 

HSV-2 wird fast ausschließlich sexuell durch Hautkontakt übertragen und ist die häufigste Ursache für wiederkehrende schmerzhafte Genitalbläschen. 

Die Forschenden liefern Schätzungen zu Infektionen mit Herpes-simplex-Viren Typ 1 und 2: 

  • Mit HSV-2 haben sich im Jahr 2020 weltweit 26 Millionen der 15- bis 49-Jährigen neu infiziert; 520 Millionen waren bereits infiziert. Das sind etwas mehr als 13 Prozent aller Menschen in dieser Altersgruppe.
  • Mit HSV-1 haben sich im Jahr 2020 17 Millionen genital neu infiziert; 376 Millionen waren bereits infiziert. Das sind 10 Prozent der Personen in dieser Altersgruppe.
  • Fast 4 Milliarden Menschen bis zum Alter von 49 Jahren waren – meist oral – mit HSV-1 infiziert. Das entspricht etwa zwei Drittel der Weltbevölkerung.
  • Die geschätzte Anzahl derjenigen mit mindestens einer akuten genitalen Erkrankung im Jahr 2020 lag bei 188 Millionen bei den mit HSV-2 Infizierten und bei 17 Millionen für Menschen mit genitalem HSV-1 – insgesamt mehr als 200 Millionen Menschen. 

Aufgrund dieser Ergebnisse mahnen die Forschenden die Entwicklung neuer Behandlungen und Impfstoffe an, um die Ausbreitung von Genitalherpes zu verringern: „Es besteht Bedarf an prophylaktischen und therapeutischen Impfstoffen gegen HSV zur Kontrolle der Übertragung und zur Eindämmung der Krankheit.“

Quelle: DOI 10.1136/sextrans-2024-056307 

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