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Darts-WM: „Robbie Williams war Schuld“ – Peter Wrights wirre Analyse nach dem Sieg

DartsWM Robbie Williams war Schuld  Peter Wrights wirre Analyse nach 
dem Sieg
Peter Wright ist nach acht Niederlagen in Folge wieder ein Sieg bei einem Major-Turnier gelungen. Der Schotte zeigte eine Energieleistung. Dass er nach einer 2:0-Führung dennoch zittern musste, habe allein am DJ im Alexandra Palace gelegen.

Peter Wright ist nach acht Niederlagen in Folge wieder ein Sieg bei einem Major-Turnier gelungen. Der Schotte zeigte eine Energieleistung. Dass er nach einer 2:0-Führung dennoch zittern musste, habe allein am DJ im Alexandra Palace gelegen.

Es fehlte nicht viel, und die „Queen of the Palace“ hätte wieder die Regentschaft im Alexandra Palace übernommen. Fallon Sherrock, die vor fünf Jahren Geschichte geschrieben hatte, als sie als erste und bis heute einzige Frau einen Mann in einem WM-Match bezwang, war nicht weit davon entfernt, erneut in die zweite Runde der Darts-Weltmeisterschaft einzuziehen. Sie hatte es in ihrem Auftaktmatch gegen Ryan Meikle in den entscheidenden fünften Satz geschafft und nach dem 3:2 in Durchgang vier auch das Momentum auf ihrer Seite.

Zu Beginn des finalen Sets bot sich direkt die Möglichkeit, die Welle weiterzureiten. Sie hielt zwei Darts zum frühen Break in ihren Händen, verfehlte aber beide Versuche auf der Doppel-20. Es war ein enges Rennen, in dem zunächst Meikle, dann Sherrock und schließlich wieder Meikle ihre Anwürfe knapp durchbrachten. Bis zum vierten Leg, das die 30-Jährige begann, aber nicht beendete – und Meikle das Duell der gelernten Friseure nervenstark für sich entschied. Damit sind in London beide teilnehmenden Frauen trotz passabler Leistung wieder einmal früh gescheitert.

Ihr Lebensgefährte war bereits am Montagabend nach einem emotionalen Drama aus dem Turnier ausgeschieden. Cameron Menzies hatte sein Erstrundenmatch gegen den Amerikaner Leonard Gates unter Tränen zu Ende gespielt und mit 1:3 (0:3, 3:2, 0:3, 2:3) verloren. Neben den Buhrufen des Publikums und der Enttäuschung über seine schwache Leistung hatte der Schotte mit den Gedanken an seinen Vater zu kämpfen, der sich nach gesundheitlichen Problemen einer Operation unterzogen hatte.

Peter Wrights Gedanken an seine Tochter

Mit seiner körperlichen und mentalen Verfassung hat auch Peter Wright seit Jahren zu kämpfen. Der Weltmeister von 2020 und 2022 griff am Dienstagabend in die WM ein und konnte anders als vor zwölf Monaten zumindest ein Ausscheiden vor Weihnachten verhindern. „Snakebite“ setzte sich gegen den Niederländer Wesley Plaisier mit 3:1 durch, drohte zwischenzeitlich aber eine 2:0-Führung zu verspielen.

Wright spielt das schlechteste Jahr seiner Karriere. Nach der Auftaktniederlage bei der WM 2024 schloss er die Premier League als Letzter ab. Bei den UK Open schaffte er es noch einmal ins Achtelfinale, ansonsten war 2024 bei allen wichtigen Turnieren direkt nach der ersten Runde Schluss. Zuletzt schaffte er es aufgrund seines miserablen Scorings manchmal gar nicht mehr bis zum Wurf auf die Doppelfelder.

Insgesamt acht Niederlagen in Folge hatte er bei Major-Ranglistenturnieren erlitten. Auf eine opulente Verkleidung verzichtete der 54-Jährige daher diesmal, zeigte sich stattdessen überaus angespannt. „Ich bin nervös“, gestand der Schotte vor seinem Auftakt. Von Verzagtheit jedoch keine Spur: Der Alexandra Palace erlebte den vielleicht emotionalsten und kämpferischsten Peter Wright, den es zum Start einer WM wohl je gegeben hat.

Sein Gegner hatte durch seinen Sieg in der ersten Runde gegen den Japaner Ryusei Azemoto bereits die Karriere einer anderen Darts-Legende beendet und den Verlust von Simon Whitlocks Tourkarte perfekt gemacht. Die Nummer 73 erwies sich auch gegen Wright über weite Strecken als hartnäckiger Widersacher, hatte in den entscheidenden Situationen jedoch seine Nerven nicht unter Kontrolle.

Wright kam so zu zwei knappen 3:2-Satzgewinnen, profitierte im zweiten Durchgang aber auch davon, dass sein Gegner gleich acht Setdarts ausließ. Nachdem Plaisier 136 Punkte zum glatten 3:0 in Satz drei checkte, schien die Trendwende vollzogen. Der Niederländer war der bessere Spieler, breakte Wright zum 1:0, konnte dann aber zwei Setdarts auf der Doppel-8 nicht verwandeln und ermöglichte dem Doppelweltmeister somit doch noch den Sieg.

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„Ich habe euch alle vermisst“, sagte Wright auf der anschließenden Medienkonferenz, zu der die Spieler bei der Professional Darts Corporation (PDC) nur nach Siegen verpflichtet sind. „Ich hatte alles unter Kontrolle, bis ich sie dann wieder verlor“, sagte ein leicht derangiert wirkender Wright und lieferte eine überraschende Erklärung für die Wende nach den ersten beiden Sätzen.

„Schuld daran waren die Typen, die in der Pause für die Musik zuständig sind. Sie haben Robbie Williams gespielt: ,Angels‘. Ich mag das Lied, aber meine Tochter hat das immer gesungen. Und deshalb hat es mich komplett rausgebracht. Gut, dass ich es dann doch noch hinbekommen habe. Danke an die Fans, sie haben mich durch das gesamte Match getragen.“

Wenn Lutz Wöckener nicht gerade irgendeinen Sport im Selbstversuch ausprobiert, schreibt er über Darts und Sportpolitik, manchmal aber auch Abseitiges wie Fußball.

Darts-WM, Ergebnisse, 17.12.

1. Runde

James Hurrell (ENG) – Jim Long (CAN) 3:0 (3:0; 3:1, 3:0)

Kevin Doets (NED) – Noa-Lynn van Leuven (NED) 3:1 (1:3, 3:1, 3:1, 3:2)

Ryan Joyce (ENG) – Darius Labanauskas (LIT) 3:1 (3:0, 0:3, 3:1, 3:1)

Jeffrey de Graaf (NED) – Rashad Sweeting (BAH) 3:1 (1:3, 3:2, 3:0, 3:1)

Ricardo Pietreczko (D) – Xiaochen Zong (CHN) 3:0 (3:0, 3:2, 3:1)

Ryan Meikle (ENG) – Fallon Sherrock (ENG) 3:2 (0:3, 3:0, 3:0, 2:3, 3:1)

2. Runde

Mike De Decker (BEL/24) – Luke Woodhouse (ENG) 1:3 (0:3, 1:3, 3:0, 1:3)

Peter Wright (SCO/17) – Wesley Plaisier (NED) 3:1 (3:2, 3:2, 0:3, 3:2)

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Darts-WM, Spielplan am 18.12.

1. Runde (ab 20 Uhr)

Jim Williams (WAL) – Paolo Nebrida (PHI)

Madars Razma (LAT) – Christian Kist (NED)

Ricky Evans (ENG) – Gordon Mathers (AUS)

2. Runde

Nathan Aspinall (ENG/12) – Leonard Gates (USA)

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