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Fairphone Fairbuds im Test: Können die nachhaltigen In-Ear-Kopfhörer überzeugen?

Fairphone Fairbuds im Test Können die nachhaltigen InEarKopfhörer 
überzeugen
Bei den Fairbuds kann man alle Akkus selbst austauschen, die Produktion ist ressourcenschonend und nachhaltig. Wie unser Test zeigt, spielen die sie klanglich aber nur im Mittelfeld.
Fairphone Fairbuds Test Teaser
Die zweite Generation der Fairbuds ist seit dem 9. April über die Website von Fairphone und über ausgewählte Partner für 149 Euro erhältlich.
© Fairphone

Pro
  • guter Sitz im Ohr
  • Touch-Steuerung funktioniert präzise
  • effektive Geräuschunterdrückung
  • nachhaltige Produktion
  • alle Akkus einfach austauschbar
  • modularer Aufbau erleichtert Reparaturen enorm
  • gute Akustik beim Telefonieren

Contra
  • Earbuds und Case relativ groß
  • App zum Testzeitpunkt instabil und mit wenigen Funktionen
  • kein kabelloses Aufladen
  • keine hochauflösenden Codecs

Fazit

connect-Testurteil: gut (401 von 500 Punkten) Die Fairbuds bieten aus technischer und funktionaler Perspektive kaum Kaufargumente. Die Geräuschunterdrückung arbeitet sehr gut und auch die Telefonieakustik gefällt, aber der Sound ist nur mittelmäßig und der App fehlt es an Funktionen. Hier bekommt man bei der Konkurrenz mehr geboten. Aber die produziert nicht so nachhaltig und vor allem sind deren Produkte nicht so langlebig konzipiert. Hier machen die Fairbuds einen gewichtigen Unterschied.

80,2%

Preis und Marktüberblick

Nach den Ende 2021 vorgestellten Fairphone TWS sind die Fairbuds die zweite In-Ear-Generation des niederländischen Startups Fairphone, die das Prinzip der Nachhaltigkeit nun viel konsequenter umsetzt. Sie kosten 149 Euro und bewegen sich damit im gehobenen Mittelfeld - für diesen Preis bekommt man noch nicht die Top-Modelle bekannter Marken wie Jabra, Samsung, Sennheiser oder Sony, aber gut ausgestattete Modelle, die direkt darunter angesiedelt sind. Hier ein unvollständiger Überblick:

Fairphone bewegt sich also in einem umkämpften Marktumfeld, das zahlreiche sehr gute Alternativen anbietet. Können sich die Fairbuds hier behaupten? Dieser Frage wollen wir nachgehen.

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Fairphone Fairbuds Test Komponenten
Von der äußeren Hülle für das Ladecase bis hin zu den Batterien für die Earbuds kann man insgesamt fünf Komponenten austauschen und nachkaufen.
© Hersteller

Was machen die Fairbuds anders?

Die In-Ears sind viel nachhaltiger produziert als alle anderen Wettbewerber. Der Anteil der recycelten Materialien beträgt 70 Prozent. Hinzu kommt, dass man den Akku im Case und die Akkus der Earbuds mit wenigen Handgriffen selbst austauschen kann. Daneben können weitere Komponenten vom Nutzer gewechselt werden.

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Folgende Ersatzteile bietet Fairphone über den eigenen Shop an:

  • Ersatzbatterien mit Silikonringen für die Earbuds: 9,95 Euro
  • Akku für das Ladecase: 12,95 Euro
  • Ladeeinheit für das Case: 39,95 Euro
  • äußere Hülle für das Ladecase: 12,95 Euro
  • Ersatz-Earbud: 44,95 Euro

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Fairphone Fairbuds Test Earbud Batterie
Bei den Earbuds kann man den umlaufenden Silikonring abnehmen und so das Batteriefach freilegen.
© Hersteller

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Bei den Akkus der Earbuds ist man noch nicht einmal auf den Hersteller angewiesen, es handelt sich um die Knopfzelle LIR1054, die man im Fachhandel problemlos kaufen kann. Das ist ein großer Vorteil gegenüber den genannten Wettbewerbern - wenn da etwas kaputt geht oder der Akku ans Ende seiner Lebensdauer kommt, hat man nicht viele Optionen. Dazu passt auch, dass Fairphone zusätzlich zu den obligatorischen zwei Jahren Garantie eine einjährige Garantieverlängerung gibt, wenn man die Kopfhörer online registriert.

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Fairphone Fairbuds Test Ladecase
Das quadratische Ladecase ist sehr mächtig - das haben wir bei der Konkurrenz schon kleiner gesehen.
© Hersteller

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Großes Case aus schlichtem Kunststoff

Das Case ist quadratisch und besteht aus mattem Kunststoff, der unempfindlich gegenüber Fingerabdrücken ist und ansonsten so unauffällig, dass er keinen bleibenden Eindruck hinterlässt. Die Seiten sind ergonomisch gerundet, sodass das Kästchen schnell und unauffällig in Hemd- oder Hostentasche verschwindet. Allerdings nicht so unauffällig wie viele andere Wettbewerber. Das Case ist deutlich größer und schwerer als etwa bei den neuen Nothing Ear (a). Ein weiterer Minuspunkt: Das Case kann nur per USB-C und nicht kabellos geladen werden. Das kostet Punkte in unserer Gesamtwertung.

Die Verarbeitung ist dagegen sehr gelungen, hier wackelt und klappert nichts. Auf der Unterseite findet man eine winzige Kreuzschraube, die den einfachen Akkutausch ermöglicht. Auch der innere Bereich des Case kann so gewechselt werden.

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Fairphone Fairbuds Test Earbuds
Die touch-sensitiven Außenflächen sind relativ groß, dadurch sind die Fairbuds sehr präsent am Ohr.
© Hersteller

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Große Earbuds mit bequemem Touch

Die Earbuds bestehen aus dem gleichen schlichten Kunststoff wie das Case, sie sind wie Samsungs Galaxy Buds knopfförmig gestaltet, also ohne Steg, die Bedienung erfolgt über die touch-empfindlichen Außenflächen. Im Vergleich mit Samsung hat Fairphone diese allerdings sehr ausladend gestaltet - zwar werden so Fehleingaben vermieden, die In-Ears stehen aber deutlich sichtbar am Ohr ab. Der Sitz im Ohr ist trotz der Größe sehr gut, auch weil das Gewicht mit 6 Gramm pro Earbud klassentypisch ist.

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Fairphone Fairbuds Screenshots App Steuerung
Die Touch-Bedienung über die Außenflächen funktioniert gut. Mit einem längeren Touch kann man zwischen ANC und Transparenzmodus wechseln.
© Hersteller

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Die Fairbuds sind wasserfest nach IP54 und können somit auch beim Sport getragen werden. Gut sichtbar ist der umlaufende Silikonring - wenn man ihn abzieht, legt man das Batteriefach frei. Der Verschluss ist fest, lässt sich aber bei Bedarf einfach öffnen. Das Wiederanbringen des Silikonringes ist etwas fummelig Die Konstruktionsweise überzeugt aber in der Summe, genauso wie die Verarbeitung.

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Fairphone Fairbuds Screenshots App
Die App bietet nicht viele Möglichkeiten. Bei unserem Test wurde der Akkustand nicht korrekt angezeigt.
© connect/Hersteller

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Bedienung auf das Wesentliche beschränkt

Die Bedienung über die großen Touch-Flächen klappt schnell und ohne Probleme, auch Wischer noch oben beziehungsweise unten für die Lautstärkeregulierung werden gut erkannt. Weniger gut gefallen hat uns dagegen die Fairbuds-App. Auf einem Samsung Galaxy S24 Ultra stürzte sie permanent ab, auf einem S23 Ultra klappte es dann. Die Kommentare im Play Store zeigen, dass wir nicht die Einzigen mit diesem Problem sind. Auch bei den App-Funktionen muss Fairphone noch nacharbeiten. Es gibt nur einen Equalizer und man kann die Gestensteuerung der In-Ears nicht anpassen. Es fehlt zudem an Möglichkeiten, das ANC zu steuern, den druckfesten Sitz im Ohr zu überprüfen oder eigene Soundprofile anzulegen. Für In-Ears in dieser Preisklasse ist das zu wenig.

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Connectivity nur mit Basisfunktionen

Die Fairbuds verbinden sich über den Bluetooth-Standard 5.3, dabei wird auch Multipoint unterstützt, das heißt, man kann die In-Ears mit mehreren Geräten gleichzeitig verbinden. Bei den Codecs sieht es mau aus, es sind nur AAC und SBC mit an Bord, hochauflösender Sound wird nicht unterstützt.

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Fairphone Fairbuds-Test Frequenzgang
Der Frequenzgang sieht gerade aus, sollte aber bei einem In-Ear für ausgewogenen Klang eine Anhebung bei 3 kHz aufweisen und nicht so früh und steil wie hier ab 9 kHz abfallen.
© connect

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Sound nur mittelmäßig

Ab Werk spielen die 11-Millimeter-Treiber mit einem ziemlich belegten und verhangenen Klang wegen zu präsenter Mitten und zu wenig Höhen. Das ist in etwa das Gegenteil von dem, was man bei Sennheiser schätzt. Über den Equalizer kann man die Höhen anheben und so den Klang verbessern - überzeugend wird er dadurch aber auch nicht. Den Sound kann man bestenfalls als mittelmäßig bezeichnen.

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Fairphone Fairbuds Test Noise Canceling
Die sehr gut funktionierende aktive Geräuschunterdrückung (ANC) sorgt ab 100 Hz für eine gleichmäßig hohe Lärmminderung von etwa 20 dB (blau). Umweltgeräusche klingen auch mit Transparenzfunktion (grün) etwas dumpf, was an der hohen Dämpfung bei hohen Frequenzen liegt.
© connect

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Sehr gute Geräuschunterdrückung

Besser sieht es dagegen beim ANC aus, das mit einer mittleren Dämpfung von 23 dB fast das Niveau der Momentum True Wireless 4 (zum Test) erreicht und sehr gut Alltagslärm wie Straßenverkehrsgeräusche reduziert. Allerdings ist uns aufgefallen, dass sehr tieffrequente Schallanteile kaum gedämpft werden und dass es in stiller Umgebung ganz leicht rauscht. Der Tansparenzmodus ist dagegen zu stark eingestellt, der Geräuschpegel wird über das gesamte Frequenzspektrum reduziert, was ja nicht Sinn der Sache ist. Hier muss Fairphone noch nachsteuern.

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Zum Telefonieren gut geeignet

Die Sprachqualität beim Telefonieren ist ein Schwachpunkt von In-Ears. Vor allem die eigene Stimme wird zu leise und störgeräuschanfällig übertragen, weil die Mikrofone zu weit vom Mund entfernt sind. Die Fairbuds schlagen sich hier erstaunlich gut. Die eigene Stimme wird klarer und lauter übertragen als bei Sennheisers Top-Modell Momentum True Wireless 4, und auch die Geräuschunterdrückung filtert besser. Die Sprachqualität erreicht fast das Niveau von Sonys WF-1000MX5 - und die sind mehr als doppelt so teuer.

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Akkulaufzeit solide im gehobenen Mittelfeld

Die Wiedergabedauer gibt Fairphone mit 6 Stunden an, das ist ein guter Wert. Zur Einordung: Das ist genauso lang wie Samsungs Galaxy Buds 2 Pro und eine Stunde weniger als die Momentum True Wireless 4.

Bei der Laufzeit spielt das Case seinen Größenvorteil aus, denn man kann mehr als vier mal Nachladen, die Laufzeit verlängert sich auf 26 Stunden. Das Case wird über USB-C wieder aufgetankt, kabelloses Laden wird nicht unterstützt.

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Gut

Einzeltest

FairphoneFairbuds

In-Ear-Kopfhörer

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Fazit: Die Ersatzteile machen den Unterschied

Die Fairbuds bieten aus technischer und funktionaler Perspektive keine Kaufargumente. Die Geräuschunterdrückung arbeitet sehr gut und auch die Telefonieakustik gefällt, aber der Sound ist nur mittelmäßig und der App fehlt es an Funktionen. Hier bekommt man bei der Konkurrenz mehr geboten. Aber die produziert nicht so nachhaltig und vor allem sind deren Produkte nicht so langlebig konzipiert. Hier machen die Fairbuds einen gewichtigen Unterschied.

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Fairphone Fairbuds Daten und Messwerte

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Fairbuds Technische Daten und Messwerte
Preis (Euro): 149
GÖßE UND GEWICHT
Abmessungen Ladeschale (L x B x H in mm): 62 x 63 x 26
Gewicht Kopfhörer (Paar)/Ladeschale (Gramm): 12/71
CONNECTIVITY
Bluetooth/Multipoint-Anbindung: 5.3/+
Audio-Codecs: SBC/AAC
MESSWERTE
Ausdauer (h:mm): 6:00
max. Lautstärke (dB): 111
mittlere Dämpfung ohne ANC (dB)/mit ANC (dB): 15/23
mittlere Dämpfung Voice Through (dB): 7
SPRACHQUALITÄT TELEFONIE (Senden/Empfangen)
Klang (MOS/max. 5): 3.0/3.4
Geräuschunterdrückung Straße (MOS/max. 5): 2.1
Geräuschunterdrückung Kneipe (MOS/max. 5): 1.7

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Fairphone Fairbuds Testergebnisse und Punkte

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Fairbuds Testergebnisse und Punkte
AUSDAUER (85) 69 (gut)
AUSSTATTUNG (125) 101 (gut)
Connectivity (10) 7 (befriedigend)
Bedienung und Funktion (70) 68 (überragend)
Smartphone-App & Einstellungen (30) 13 (befriedigend)
Lieferumfang (15) 13 (sehr gut)
HANDHABUNG (75) 64 (sehr gut)
Handlichkeit (50) 43 (sehr gut)
Tragekomfort sehr gut
Halt im Ohr sehr gut
Verarbeitungsqualität (25) 21 (gut)
MESSWERTE (215) 167 (gut)
max. Lautstärke (30) 30 (überragend)
Geräuschdämpfung (50) 45 (sehr gut)
Dämpfung Voice Through (10) 3 (ungenügend)
Frequenzgang und Verzerrungen (5) 3 (ordentlich)
Klangurteil (95) befriedigend (70)
connect-URTEIL max. 500 gut (401)
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