Bisher stärkstes Beben der Serie auf griechischer Insel Santorini
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Stand: 11.02.2025 09:36 Uhr
Die Serie mehrerer Erdbeben nahe der griechischen Ferieninsel Santorini hat einen neuen Höchstwert auf der Richterskala erreicht. Die Erde auf dem Eiland wird mittlerweile mehrmals pro Stunde erschüttert.
Ein Erdbeben der Stärke 5,3 hat am Montagabend die griechische Insel Santorini erschüttert und damit für einen neuen Höchstwert der Serie gesorgt. Schäden wurden bislang zwar nicht gemeldet, da viele Häuser auf Beben dieser Stärke ausgerichtet sind. Jedoch wächst die Angst vor einem schweren Beben der Stärke 6 oder stärker.
Seit mehr als zwei Wochen kommt es im Ägäischen Meer zu Beben. Allein am Montag bebte die Erde nordöstlich der Insel laut Daten des Geodynamischen Instituts mehr als 120 Mal, also im Schnitt fünfmal pro Stunde. Experten zufolge handelt es sich um die höchste seismische Aktivität in diesem Ausmaß seit 1964.
Die Wissenschaftler geben weiterhin keine Entwarnung: "Wir sind in derselben Situation wie bislang", sagte Seismologe Vassilis Karastathis vom Geodynamischen Institut Athen dem Nachrichtensender Skai mit Blick auf einen zwischenzeitlich registrierten leichten Rückgang der seismischen Aktivität. "Es besteht immer noch die Gefahr eines größeren Erdbebens."
Beben auch in Athen zu spüren
Viele der schwächeren Beben sind für die Einwohner kaum zu spüren. Erschütterungen der Stärke 4 und mehr jedoch kündigen sich nach Aussagen der Menschen mit einem tiefen Grollen aus dem Untergrund an. Und Beben ab der Stärke 4,7 sind selbst in der rund 230 Kilometer entfernten Hauptstadt Athen deutlich zu spüren.
Diese Woche bleiben die Schulen auf Santorini und den benachbarten Eilanden Ios, Anafi und Amorgos nach Beschluss der Regierung geschlossen. Der größte Teil der Bevölkerung hat die Insel verlassen und sich auf dem Festland in Sicherheit gebracht.
Kreuzfahrtschiff dreht ab
Auch der geplante Auftakt der Kreuzfahrtsaison auf der Insel fällt aus. Die "Viking Star" der Reederei Viking Ocean Cruises hat die Insel Santorini nicht wie geplant angesteuert, sondern ist stattdessen in den Hafen der Stadt Chania auf Kreta gefahren, berichtete der griechische Nachrichtensender ERTnews. An Bord seien rund 900 Touristen. Vor allem in den Sommermonaten sind sehr viele Kreuzfahrtpassagiere auf der Insel, ein Rekord wurde vergangenen August mit mehr als 15.500 Menschen binnen eines Tages verzeichnet.
Angesichts der aktuellen Erdbebenserie können Experten auch die Gefahr erhöhter vulkanischer Aktivität oder sogar eines Ausbruchs nicht ausschließen, auch wenn die Meinungen dazu auseinandergehen. Fest steht, dass die Beben in der Region die vulkanische Aktivität leicht erhöht haben.