So hat Elon Musk Tesla in eine Meme-Aktie verwandelt, laut einem Ökonom
Die Tesla-Aktie ist ein „Tech-Bubble-Casinospiel“, schrieb J. Bradford DeLong für „Project Syndicate“.
Der Ökonom glaubt, dass das Unternehmen nicht mehr das hochhält, was CEO Elon Musk verspricht.
Musk möchte aus Tesla ein Technologieunternehmen machen – doch eigentlich sei Tesla laut DeLong ein Automobilhersteller.
Der Markterfolg von Tesla beruht auf der Fähigkeit von CEO Elon Musk, seine Versprechen zu halten – unabhängig davon, was das Unternehmen tatsächlich liefert. Dieser Meinung ist zumindest der Wirtschaftswissenschaftler J. Bradford DeLong von der University of California, Berkeley im US-Bundesstaat Kalifornien.
„Aus Sicht seiner Zulieferer, Mitarbeiter und Kunden ist das Unternehmen eine Einkommens- und Produktionsquelle“, sagt er. Und weiter: „Vom Standpunkt der Wall Street-Börsianer ist das alles eine hüpfende Kugel in einem Roulettekessel: ein Tech-Bubble-Casinospiel“.
Elon Musk arbeitet darauf hin, dass das Unternehmen „als Meme-Aktie erfolgreich ist“
In einem Meinungsartikel für „Project Syndicate“ merkte DeLong an, dass Musk früher Technologien anpries, die Tesla liefern könnte, wie etwa Batterieentwicklungen oder Durchbrüche bei Elektrofahrzeugen.
Seit Elon Musk im Jahr 2018 bekannt gab, dass er auf sein Gehalt bei Tesla verzichtet (das er erst bekommen würde, wenn das Unternehmen bestimmte Ziele erreicht), redet er stattdessen über Ideen, die Tesla noch umsetzen muss. Darunter sind ein Auto, das komplett selbst fährt, Roboter, die wie Menschen aussehen und ein Supercomputer mit künstlicher Intelligenz.
„Für alle derzeitigen Tesla-Aktionäre, die ihre Anteile in den nächsten Jahren abstoßen wollen, hängt alles davon ab, dass das Unternehmen als Meme-Aktie erfolgreich ist – und Elon Musk arbeitet fleißig auf dieses Ziel hin“, argumentierte DeLong.
Da es keine wirklichen langfristigen Tesla-Aktionäre gibt, kümmert es den Markt nicht sonderlich, dass dem Unternehmen ein CEO fehlt, der versucht, es zu einer dauerhaften gewinnbringenden Organisation aufzubauen.
Er verwies beispielsweise auf Musks jüngsten Kommentar zu den Geschäftsergebnissen, in dem er sagte, dass es grundsätzlich falsch sei, Tesla als Autohersteller zu betrachten; stattdessen forderte der CEO die Anleger auf, das Unternehmen als KI- oder Robotikfirma zu verstehen.
Für DeLong entspricht dies jedoch nicht den Ergebnissen des ersten Quartals, da die Einnahmen aus dem Automobilsektor mehr als 80 Prozent des Umsatzes des Unternehmens ausmachen.
„Obwohl die Automobilherstellung erhebliche Skaleneffekte aufweist, ist das Wertangebot nicht annähernd so groß wie in der Infotechnologie, wo man zu Grenzkosten von null einmal schreiben und überall laufen lassen kann“, schrieb er.
Die Aktie könnte anfangen, wie ein Autohersteller zu handeln
Dennoch haben die jüngsten Kommentare zu den Ergebnissen das Vertrauen vieler Menschen an der Wall Street gestärkt. Davor waren viele besorgt, da Teslas Wachstumsgeschichte in diesem Jahr aufgrund von Kontroversen in der Unternehmensführung und der unsicheren Nachfrage nach Elektroautos ins Stocken geraten war.
DeLong ist jedoch nicht der Erste, der den Hersteller mit einer Meme-Aktie vergleicht. Letzten Monat warnte der Investor Roger McNamee, dass die Aktie anfangen würde, wie ein Autohersteller zu handeln, wenn die Aktionäre Musk nicht mehr im Mittelpunkt der Erzählung stellen würden.
In ähnlicher Weise bezeichnete der Leerverkäufer Jim Chanos Tesla als „Hoffnungen und Träume“-Aktie, die mehr auf Musk als auf Fundamentaldaten basiert.
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