Wie kann man ein Diabetes-Risiko früh erkennen und minimieren?
Bekomme ich Diabetes? Eine Blutuntersuchung gibt Antworten. Bild: Plainpicture
Die Folgen einer Diabetes sind vielen nicht bewusst. Auch nicht, dass es lange vor der Diagnose zu Schäden im Körper kommen kann. Es liegt an einem selbst, die Gefahren zu minimieren. Wie, erklärt ein Diabetologe im Gespräch.
Herr Professor Müssig, Sie sagen, rund 20 Prozent der Deutschen leiden an einem sogenannten Prädiabetes und ahnen nichts davon. Das sei besorgniserregend. Warum?
Redakteurin im Ressort „Leben“ der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.
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Es gibt dafür einen gesellschaftlichen Grund und einen aus der persönlichen Sicht des Patienten. Was den Patienten angeht: Studien zeigen immer deutlicher, dass der Prädiabetes, also eine Vorstufe des Diabetes, schon Schäden im Körper verursachen kann, die möglicherweise nicht mehr reparabel sind.
Welche sind das?
Dazu zählen Veränderungen am Augenhintergrund, an den Blutgefäßen ebenso wie an den Nieren. Alles Komplikationen, die typischerweise bei einem Diabetes entstehen. So zeigen unsere eigenen Untersuchungen, dass Menschen, die gerade erst eine Typ-2-Diabetes-Diagnose erhalten haben, bereits Defizite im Bereich der kognitiven Funktionen aufweisen, insbesondere im verbalen Gedächtnis. Ebenso fanden wir, dass jeder fünfte dieser Patienten bereits Nervenschädigungen aufweist. Deshalb ist es so wichtig, ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass diese Stoffwechselveränderungen so früh wie möglich diagnostiziert werden sollten.